Jetzendorf
3300 Buchen und Eichen gepflanzt

Gemeindewald soll mit der Aktion klimastabiler werden

11.12.2022 | Stand 17.09.2023, 21:03 Uhr

Schöne Gemeinschaftsaktion: 80 Frauen und Männer waren am Werk, um beim Pflanzen im Gemeindewald mitzuhelfen. Fotos: Ostermair

Jetzendorf – Dass sich mit dem Engagement der Bürgerinnen und Bürger viel Gutes für die Natur machen lässt, hat die große Pflanzaktion im Jetzendorfer Gemeindewald, zwischen Oberstark und Hartwigshausen, gezeigt. 80 Frauen und Männer haben hier am Freitag von 9 bis 16 Uhr und am Samstag, von 9 bis 14 Uhr mit dem Pflanzspaten vorbildliche Arbeit geleistet und so 3300 Buchen und Eichen gepflanzt.

„Auf die tolle Idee dieser großen Pflanzaktion kam Revierförster Christoph Zanklmaier", freute sich Bürgermeister Manfred Betzin, der ebenso wie eine Reihe von Gemeinderäten beim Pflanzen mit anpackte. Stark vertreten waren auch junge Leute aus einer Vielzahl von Vereinen. Aber auch Leuten ohne Vereinszugehörigkeit machte es Spaß, hier dabei zu sein. „Bäume pflanzen und dabei etwas Gutes tun" lautete der Aufruf des Gemeindechefs, dem so viele gefolgt sind.

Die Vertreter der Bayerischen Forstverwaltung und der Schutzgemeinschaft Deutscher Wald wiesen auf die Ursachen des Waldsterbens hin: trockene Sommer, abgestorbene Bäume durch Stürme und Schädlinge sowie trockene Waldböden. „Da sieht man, dass es unserem Wald nicht gut geht, obwohl wir Menschen ihn so dringend brauchen. Er versorgt uns nicht nur mit Holz und anderen wichtigen Dingen, sondern gibt uns auch Erholung und Ruhe, vor allem in so hektischen Zeiten wie diesen, und er produziert die Luft, die wir atmen. Doch wenn es dem Wald weiter so schlecht geht, können all diese wichtigen Funktionen nicht mehr gesichert werden", heißt es in dem Pflanzaufruf der Gemeinde – verbunden mit dem Hinweis, dass jeder etwas dagegen unternehmen könne. Gepflanzt wurden echte Zukunftsbäume. Dort, wo jetzt nur Fichten stehen, wurden Rotbuchen und Eichen mit eingebracht. „Im Schatten der alten Fichten werden die jungen Buchen die Grundlage für einen klimastabilen Wald bilden", ist Förster Zanklmaier überzeugt.

Ermöglicht wurde die große Pflanzaktion im Gemeindewald mit Unterstützung der Volksbank-Raiffeisenbank Dachau mit 1000 Bäumen. Dreißig Mitarbeiter dieser auch in Jetzendorf ansässigen Bank und auch Pressesprecher Martin Richter waren mit Feuereifer beim Pflanzen.

Da gerade die Eiche extremer Verbissbelastung ausgesetzt ist, war der Förster froh, dass im Bereich der Eichen auch gleich Schutzzäune aufgestellt wurden. Die fleißigen Helfer ließen sich selbst durch ein leichtes Schneetreiben nicht von ihren Pflanzarbeiten abhalten. Auch mehrere Flüchtlings-Frauen aus der Ukraine, die nun in Jetzendorf leben, haben sich von der harten Arbeit nicht ausgenommen. Einige haben sich an Konfuzius erinnert, der sagte: „Wer einen Baum pflanzt, wird den Himmel gewinnen."

Lob und Anerkennung ernteten all die freiwilligen Helfer auch von Christian Wild und Benjamin Kegel vom Amt für Landwirtschaft und Forsten sowie Florian Schmid von der Schutzgemeinschaft Deutscher Wald. Für das leibliche Wohlergehen der Helferinnen und Helfer sorgte der Trachtenverein Oberilmtaler Jetzendorf, der eine Verpflegungshütte aufbaute und Steaksemmeln, Glühwein und Plätzchen zubereitete.

ost