Gut sieben Monate nach dem erschütternden Tod eines 48-jährigen Arbeiters nahe des Neumarkter Bahnhofs sind die Ermittlungen zu dem Fall abgeschlossen. Die Staatsanwaltschaft Nürnberg-Fürth hat Anklage gegen drei Männer erhoben. Laut Oberstaatsanwältin Heike Klotzbücher geht die Anklagebehörde von gemeinschaftlich begangenem Mord aus.
Sie sollen das Opfer am Abend des 4. April in wehrlosem Zustand etwa auf Höhe des Raiffeisen-Geländes auf die Bahngleise gelegt haben, wo den Mann ein Zug erfasste. Der Lokführer leitete zwar eine Vollbremsung ein, konnte aber nicht verhindern, dass der 48-Jährige überrollt wurde. Die drei Männer flüchteten anschließend. Ein Großaufgebot der Polizei konnte sie aber noch in der Nacht in einer Monteursunterkunft in Sichtweite des Tatorts festnehmen. Dort hatten die Verdächtigen gewohnt.
Mehr zum Thema: Mann von Zug in Neumarkt getötet: Polizei nennt Details zu den Verdächtigen
Die Angeklagten waren zum Tatzeitpunkt 21, 24 und 31 Jahre alt. Sie sitzen seit der Tat in Untersuchungshaft in verschiedenen bayerischen Gefängnissen. Sie stammen ebenso aus Osteuropa wie der getötete 48-Jährige. Der Lette war ebenfalls zum Arbeiten nach Neumarkt gekommen. Seine sterblichen Überreste wurden bereits in seine Heimat überführt.
Staatsanwaltschaft: Mehrere unabhängige Zeugen
Die Staatsanwaltschaft geht davon aus, dass es mehrere unabhängige Augenzeugen der Tat gibt, bestätigte Klotzbücher. Die Schwurgerichtskammer am Landgericht Nürnberg-Fürth muss nun entscheiden, ob die Anklage zugelassen wird und wann eine Hauptverhandlung stattfindet.
Artikel kommentieren