Dietfurt
Weihnachtsstimmung rund um den Goggerturm

Dietfurter Turmweihnacht an drei Tagen gut besucht – Adventliche Stadtführung mit Johann Bachhuber

27.11.2022 | Stand 19.09.2023, 3:23 Uhr

Dietfurt – Recht zahlreich haben sich die Besucher am Freitagabend zur Eröffnung der zweiten Dietfurter Turmweihnacht vor dem Goggerturm eingefunden. Die Organisatorinnen, Natalie Bachhuber und Greta Straßer, hatten das Areal weihnachtlich geschmückt und ein kleines Budendorf aufstellen lassen, so dass am schon ersten Adventswochenende Weihnachtsstimmung aufkam.

Eröffnet wurde die Turmweihnacht am Freitag um 17 Uhr mit einführenden Worten von Natalie Bachhuber. Es folgten weihnachtlichen Gesänge und Gedichte der Dietfurter Kindergartenkinder.

Das Labertal Trio mit Bernhard Grünbeck, Alfred Haselbauer und Axel Kunz sorgte zusammen mit den Musikern der Eckbanklmusi an allen drei Tagen für gemütliche Stimmung. An der Turmweihnacht hatten die Besucher die Möglichkeit, die ersten Weihnachtsgeschenke zu besorgen. An den Holzbuden wurden neben Seifen, Deko-Artikeln, Genähtem und Bedrucktem Basteleien und Werkstücke aus Holz präsentiert. Neben Glühwein, Punsch und heißem Aperol sowie herzhaften Köstlichkeiten vom Grill gab es süße Waffeln, die herrlich dufteten. Wer wollte, hatte am Freitag und Samstagabend die Möglichkeit, bei einer abwechslungsreichen Führung passend zur staaden Zeit mit Anton Bachhuber teilzunehmen. Am Samstag nahmen an der vorweihnachtlichen Führung sogar 17 Frauen und Männer teil, zwei Besucher kamen aus Konstanz.

Bei dieser Führung machten die Teilnehmer eine kleine Zeitreise und erfuhren, was sich in der Vorweihnachtszeit damals in Dietfurt zugetragen hatte und wie die Stadt früher ausgesehen hat. Bachhuber berichtete auf unterhaltsame Weise, wie viele Bäcker es früher einmal in Dietfurt gegeben hat. Dieses Handwerk war gerade in der Vorweihnachtszeit schwer gefordert, mussten doch die Bäcker vorbereitete Plätzchen oder Weihnachtsstollen der Bewohner Dietfurts mit in die Öfen schieben, auch eine Lebküchnerei habe es in der Hauptstraße einst gegeben, wo neben Lebkuchen auch Met verkauft wurde, erzählte Bachhuber. Was hatte es mit der Brezelstrangmaschine auf sich? Was war ein Teigwächter? Über die Namensgebung des Goggerturms, zu den Straßennamen wie der Seilergasse, von Dietfurts Eiskellern, den zahlreichen Märkten und den bestens besuchten Engelämtern, wusste Bachhuber interessante Details, ebenso was es früher mit dem Vogelfängerturm auf sich hatte. Bachhuber lüftete das Geheimnis um den letzten Vogelfänger Dietfurts, der wohl der erfolgreichste von allen war.

Spannend wurde es unter anderem auch an der Stelle, wo das frühere Pfarrhaus stand und es Erzählungen zufolge früher gespukt haben soll. Am Ende der Führung erlebten die Teilnehmer beim Spaziergang entlang der Stadtmauer bunt leuchtende Irrlichter. Bachhuber präsentierte hierzu eine spannende Begebenheit von früher. Mit der fesselnden Geschichte vom grauen Hund am Wolfsberg, in dem der Teufel steckte, gelangte man am Schluss am Wagnerei-Museum an, das hell erleuchtet war und somit einen Blick in das Innere ermöglichte.

Passend zur Vorweihnachtszeit hatte Bachhuber an der Wagnerei einen Heuballen angebracht, was früher in der Gegend ein fester Brauch war. Dieser sollte dem Esel, der das Christkind auf dem Schlitten zog, als Mahlzeit dienen. So wussten die Kinder, wenn der Ballen zerfleddert oder gänzlich aufgefressen war, dass das Christkind schon bei ihnen gewesen war. Ein netter Brauch, der heutzutage fast in Vergessenheit geraten ist.

Im Anschluss an die Führung hatten die Teilnehmer Gelegenheit, bei einer Tasse Punsch oder Glühwein den Abend gemütlich vor dem Goggerturm ausklingen zu lassen.

khr