Dietfurt
Von der Anleinpflicht bis zum Funknetz

Bei Bürgerversammlung in Oberbürg bleiben die Frauen draußen – Viele verschiedenen Themen diskutiert

03.06.2022 | Stand 22.09.2023, 22:35 Uhr

Oberbürg – Unter sich geblieben sind die Männer bei der Bürgerversammlung für Ober- und Unterbürg. Günter Heimisch, Ortssprecher von Unterbürg, begrüßte die Runde der Interessierten, dazu den Dietfurter Bürgermeister Bernd Mayr (FW), den Dritten Bürgermeister Konrad Leidl (CWU) sowie Stadtrat Rainer Eisenschenk (FW).

Wie immer gab Bürgermeister Mayr Auskunft über die Situation der Großgemeinde. Aufhorchen ließ der Hinweis, dass der Radweg von Dietfurt nach Hallenhausen schon im Juli asphaltiert wird.

Stadtrat und Ortssprecher Max Koller betonte die gute Zusammenarbeit, will in Zukunft „noch mehr zusammenbringen“ und hob die Schaffung von Bauplätzen hervor, damit junge Leute bleiben können. Gut sei es auch, wenn sich Firmen ansiedeln, weil das kurze Wege zur Arbeit bedeute. Koller bat um Auskunft über die Juraleitung und die Flutmulde, „weil wir bei der auch mitzahlen“.

Bürgermeister Mayr ging ausführlich auf beide Themen ein. Beim Raumordnungsverfahren für die Stromleitung gingen bei der Regierung der Oberpfalz 36000 ablehnende Schriften ein, die alle bearbeitet werden. Auch Dietfurt habe Beschwerde eingelegt, da Dietfurt und Töging in ihrer Entwicklung stark eingeschränkt werden.

Der Main-Donau-Kanal, die Flutmulde und die neue Stromleitung P53 würden die Stadt und den Nachbarort einengen. Die Stadt habe objektive Nachteile benannt, man habe aber den Eindruck, dass die Tennet das Verfahren durchziehe, da die Errichtung der Leitung ja ein Bundestagsbeschluss ist. Die Flutmulde kostet gehörig viel Geld, momentan wird mit 24 Millionen Euro gerechnet, nicht eingerechnet Grunderwerb, Grabungen wegen Bodendenkmälern und zwei Brückenbauwerke. Die Stadt hat laut Mayr die Hälfte der Kosten zu tragen, abzüglich einer Vereinbarung für eine hundertjährige Pflegeleistung. „Da müssen intensive Gespräche mit den Ministern Thorsten Glauber und Albert Füracker geführt werden“, so der Rathauschef. Durch die Flutmulde soll die Stadt bei einem Jahrhunderthochwasser trocken bleiben. Nach Berechnungen würden sonst 71 Kubikmeter pro Sekunde durch Dietfurt rauschen. Mit dem großen Bauwerk sei Dietfurt geschützt, hochwasserfrei und viele Flächen könnten genutzt werden. Man müsse die Kosten nach unten drücken und dann „abstottern“. „Eins ist klar, beide Projekte werden in dieser Stadtratsperiode entschieden“, sagt Mayr.

Max Koller sprach einige kleinere Sachen, wie die Straße nach Raitenbuch und die Ortseinfahrt in Hebersdorf an. Laut Schild gelte rechts vor links, aber unklar sei die Regelung bei der Straße aus Richtung des Anwesens Gehr. Hier ist auch eine Ausweichstelle geplant. Koller schlug zur Befestigung Rasengittersteine vor.

Ein wichtiges Thema war das Funknetz. Bürgermeister Mayr teilte mit, dass bei Töging und beim Freibad Masten aufgestellt werden, auf denen mehrere Anbieter ihre Antennen installieren können. Anscheinend ist auch bei einer Freiflächen-Photovoltaikanlage ein Mast im Gespräch. Hier tauchte die Frage auf, wie es sich verhält, wenn der Mast Schatten wirft. Das müsse geklärt werden, so Mayr. Günter Heimisch fragte nach den Geräten für den Spielplatz in Unterbürg. Dem werde nachgegangen, so Mayr.

Warum gibt es eine Anleinpflicht für Hunde? Außer Anfeindungen bringe sie nichts, erregte sich ein Bürger. Nach einem Vorfall mit Hunden und einem Kind auf dem Freibad-Parkplatz habe sich der Stadtrat veranlasst gesehen, eine Satzung aufzustellen, so liberal wie nur möglich. Wer sich nicht daran halte, müsse mit einer Anzeige rechnen. „Auch andere Gemeinden haben so eine Satzung.“ Auswärtige wüssten daher Bescheid und es brauche „keine Taferl“. Zuletzt dankte Koller für den Zuschuss beim Wegebau und das „Mähgeld“ für die Pflege öffentlicher Plätze.

grj