Corona ist so gut wie vorbei. Mit dem Ende der Pandemie sind die Masken aus Jacken- und Handtaschen verschwunden und damit aus dem Bewusstsein der Menschen, Abstandsregeln und Quarantäne sind passé, das Virus hat seine Schrecken verloren.
Damit ist auch das öffentliche Leben zur Normalität zurückgekehrt, nach Leibeskräften wird nachgeholt, was während der Pandemie verboten oder nicht möglich war.
Das betrifft auch den Tourismus, der gewaltig zu leiden hatte. Viele Fremdenverkehrsorte in der Region sind 2022 fast wieder auf Vor-Corona-Niveau angelangt, Riedenburg zum Beispiel meldete sich mit einem Minus von 4,75 Prozent gegenüber 2019 zurück in der Normalität. Aus Beilngries wurde bei der Jahresversammlung des Touristikverbands vermeldet, dass die Trendwende nach Corona geschafft sei und die Zahlen wieder steigen würden – auch wenn man die Werte von 2019 noch nicht erreicht habe. Und Christoph Würflein, Geschäftsführer im Naturpark Altmühltal, bezeichnete 2022 als „erstes Jahr, das nach Corona einigermaßen gelaufen ist“.
Nicht so in Dietfurt. Tourismus-Chef Thomas Himmler berichtet im Gespräch mit unserer Zeitung von „gewaltigen Rückgängen“. Rund 51000 Übernachtungen sind zwar in die Statistik eingeflossen, die nach Vorliegen der gewerblichen wie privaten Übernachtungszahlen erstellt wurde. Wie er mitteilt, entfallen knapp 36000 Übernachtungen auf die gewerblichen Anbieter ab zehn Betten, sprich die Gasthäuser in der Großgemeinde. Den Rest – rund 15 000 − meldeten die Privatvermieter. Im Jahr 2021 waren es laut Himmler 48000 Übernachtungen, also gar nicht so viel weniger, aber etwa die Hälfte der Zahlen weit vor der Pandemie. In guten Jahren kam Dietfurt im Schnitt auf 100000 Übernachtungen.
Natürlich hat sich der Tourismus-Chef Gedanken gemacht, warum die Zahlen aus 2022 soviel Luft nach oben lassen. So fiel im vergangenen Jahr das Franziskanerkloster als Vermieter komplett weg. Der Gästetrakt des Meditationshauses mit seinen 70 Betten wurde bekanntlich im vergangenen Jahr saniert, das weithin bekannte Meditationszentrum blieb den ganzen Sommer über geschlossen. „Das merkt man schon gewaltig“, sagt Himmler.
Und auch das Historische Gasthof Stirzer habe nur zeitweise vermietet. Er ist aktuell immer noch geschlossen, auf der Homepage ist zu lesen, dass der Eröffnungstermin „aufgrund der extrem gestiegenen Energiekosten und anfallender Reparatur- und Renovierungsarbeiten auf unbestimmte Zeit verschoben werden muss“.
Nachdem das Meditationshaus sein Kursprogramm wieder gestartet hat und auch das Wetter nach den kalten und verregneten Osterferien mitzuspielen scheint, ist Himmler optimistisch, dass sich auch in Dietfurt die Übernachtungszahlen wieder einpendeln werden. „Unsere Ferienwohnungen sind gut gebucht“, sagt er, die Zahl der Vermieter sei nicht weiter gesunken, sondern gleich geblieben. Darunter seien auch Anbieter, die ihre Wohnung haben zertifizieren lassen und mit vier oder gar fünf Sternen aufwarten können.
Neue Unterhaltungsangebote wie die Themenführungen zu Bier, Wasser oder Raunacht sollen dazu beitragen, dass die Urlauber zurückkehren in die Sieben-Täler-Stadt und Corona damit endgültig Geschichte ist.
uke
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