Bis zu 239 Kilometer lang
Jurasteig Nonstop Ultratrail: Startschuss für die Tour der Leiden in Dietfurt

Zwölf Verpflegungsstationen

14.04.2023 | Stand 16.09.2023, 23:37 Uhr

Allein oder in kleinen Gruppen gingen die Starter am Freitag in Dietfurt den Ultratrail an. Fotos: Grad

„Es ist kalt, aber es regnet nicht, man stellt sich auf so ein Wetter ein“, sagt der Ultra-Läufer aus Bremen am Freitag vor dem Start der Jurasteig Nonstop Ultratrail in Dietfurt (Landkreis Neumarkt in der Oberpfalz).



Er hat sich für den „Bambini-Lauf“, eine 104 Kilometer lange Strecke eingetragen, die in 24 Stunden zu bewältigen ist. Arbeitsmäßig ist er in Hessen und hat sich dort mit Lauftraining vorbereitet.

„Wir werden super Wetter haben“



Thorsten aus Schwabach geht die Ultradistanz von 239 Kilometern an, für die er 54 Stunden Zeit hat. Beide sind gut ausgerüstet mit Kleidung gegen Kälte und Wind, Stirnlampe, Handy, GPS-Gerät und genügend Akkus. „Wir werden super Wetter haben“, sind beide sicher.

Weitere Läuferinnen und Läufer treffen vor der Tour der Leiden vor dem Dietfurter Rathaus zum Jurasteig Nonstop Ultratrail ein. Absperrungen werden weggeräumt, die Lautsprecheranlage aufgebaut, die Rathausuhr zeigt 8.50 Uhr. Andreas aus Lünen hat sich die Kurzdistanz von 170 Kilometern vorgenommen, für die er 39 Stunden brauchen darf. „Fühle ich mich gut, werde ich weiterlaufen“, plant er.

Zwölf Verpflegungsstationen



Aus Bad Abbach kommt ein Läufer, der schon dreimal auf dem Ultratrail dabei war und diesmal die ganze Strecke packen will. „Vor der zweiten Nacht habe ich schon etwas Angst, weil man richtig müde wird und zu phantasieren anfängt“, gibt der junge Mann zu. Stöcke hat fast jeder dabei, kleines Gepäck ist auf dem Rücken, Getränke sind griffbereit, Powersnacks ebenfalls, das große Gepäck wird an bestimmte Verpflegungsstationen gebracht.

„Zwölf solcher Stellen sind eingerichtet, für 150 Teilnehmende wurde eingekauft, zwei Tage wird jede und jeder von uns versorgt, auch Shirt und Jacke haben alle bekommen“, berichtet Organisator Gerhard Börner. Er ist zuversichtlich, dass alles klappt. 160 Leute haben sich gemeldet, 140 sind gekommen und gehen an den Start. Auf dem Computer kann man sehen, wo sich die Läufer gerade aufhalten. Falls sich jemand verirrt, kann er wieder auf die richtige Strecke zurückgelotst werden.

70 Helfer stehen bereit



Viel zu tun hatte das Team bei den Vorbereitungen und alles geschafft. 70 Helfer stehen bereit, weitere Leute kommen aus dem Umfeld der Teilnehmer. Die Partnerin oder der Partner bringen sich ein und Vereine langen hin und leisten Unterstützung. „Auch nächstes Jahr wird es einen Junut geben, es ist ja ‘mein Baby‘, aber ich möchte die Verantwortung weiterreichen“, betont Börner. Dann muss er sich wieder um die Organisation vor dem Stadt kümmern.

Anett aus Rudolstadt in Thüringen will die 239 Kilometer angehen. „Die 170 habe ich schon gepackt, ging etwas zäh, aber ich habe durchgehalten“, sagt sie stolz und gibt sich zuversichtlich. Vor der Corona-Pandemie war sie öfter auf Trails unterwegs, jetzt macht sie weniger und lacht: „Weniger ist mehr“.

Jetzt wird es ernst. Die Zeitnahme wird auf „Null“ gestellt. Dietfurts Bürgermeister Bernd Mayr (FW) und hilfreiche Hände aus der Verwaltung sorgen dafür, dass alles passt und Gerhard Börner gibt letzte Hinweise. Mayr begrüßt die Teilnehmenden. Er hofft, dass alle eine angenehme Nacht vor dem Lauf verbracht haben, wünscht gutes Wetter und dass es keine Probleme gibt. Dann hebt er die Hand, gibt den Startschuss, die Zeitnahme läuft, und die Läuferinnen und Läufer sind unterwegs auf dem Jurasteig Nonstop Ultratrail.

grj