Gimpertshausen – Das alte Kyaw-Haus in der Dorfstraße in Gimpertshausen könnte in die Denkmalschutzliste eingetragen werden. Die Mitteilung von Bürgermeister Johann Lanzhammer (FW), dass die Untere Naturschutzbehörde am Landratsamt dies prüfe, löste bei der Bürgerversammlung in Gimpertshausen überwiegend Unverständnis, ja sogar Heiterkeit, aus.
In Vorbereitung der einfachen Dorferneuerung und der damit verbundenen Gestaltung der Ortsmitte hatte die Marktgemeinde dieses, im Moment dem Verfall preisgegebene Gebäude, gekauft. Ebenso das Raescu-Anwesen am Kirchenweg. Beide sollten eigentlich weichen. „Wenn das Kyaw-Haus in die Denkmalliste eingetragen wird, müssen wir uns über eine nachfolgende Nutzung Gedanken machen“, sagte der Rathauschef. Kopfschütteln, ungläubiges Erstaunen und etliche Lacher waren die Antwort. Der Bürgermeister setzte sich in diesem Zusammenhang auch sehr kritisch mit der Rolle des Jurahaus-Vereins Eichstätt auseinander, der sich in einem Schreiben an ihn gegen den Abriss des Kyaw-Hauses gewandt hat. „Ich frage mich schon, was die wollen. Haben die schon einmal ein mit Eternit eingedecktes Jurahaus gesehen“, sagte er. Das habe er dem Verein auch mit deutlichen Worten mitgeteilt. Lanzhammer: „Ich bin grundsätzlich für den Erhalt alter Bausubstanz, aber nicht um jeden Preis. Sollte das Gebäude stehen bleiben müssen, dann soll doch der Verein für die Entsorgung des Eternit-Daches aufkommen.“ Ansonsten, so Lanzhammer, warte man derzeit auf die Genehmigung des vorzeitigen Maßnahmenbeginns durch das Amt für ländliche Entwicklung zum Abriss des Raescu-Anwesens und der an das Kyaw-Haus angrenzenden Scheune. Er hoffe, dass man 2024 mit Bürgergesprächen zur Gestaltung des Dorfplatzes beginnen könne und dass die Dorferneuerung im Jahr 2025 eingeleitet werden könnte.
Starkregen spült Schlamm in die Ortschaft
Weiteres Thema war auch das Hochwasser. Bei Starkregenereignissen kommt es in Gimpertshausen in unregelmäßigen Abständen zu Überflutungen und Schlammeinspülungen aus landwirtschaftlichen Flächen und Flurwegen. Um die Ursachen solcher Schadensereignisse herauszufinden und Problemlösungen zu erarbeiten, hatten sich im April Vertreter der von der Verwaltung für ländliche Entwicklung in Zusammenarbeit mit den Ämtern für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten ins Leben gerufenen, bayernweiten Initiative boden:ständig zu einer Flurbegehung vor Ort getroffen. Am Mittwoch, 12. Oktober, um 10.30 Uhr sollen erste Ergebnisse vorgestellt werden. Weiter arbeiten wolle man daran, so Lanzhammer, in der Dorfstraße größere Oberflächenwasser-Kanäle zu verlegen. Dazu müsse man auch den Kreis ins Boot holen, denn bei der Dorfstraße handelt es sich um eine Kreisstraße.
Marktrat entscheidet im Oktober über Solarpark
Weiter ging der Bürgermeister kurz auf einen geplanten Solarpark beim Hohenbügl ein. Ob und in welcher Form und Größe der realisiert werden könne, werde der Marktgemeinderat voraussichtlich im Oktober entscheiden. Abschließend unterstrich Lanzhammer die große Bedeutung des Kindergartens St. Willibald für die Gemeinde. Hier befinde man sich in Gesprächen mit dem Träger bezüglich der Sanierung des Gebäudes. „Wir sprechen hier von Kosten zwischen 400000 und 500000 Euro“, sagte Lanzhammer und versprach: „Wir werden uns finanziell beteiligen.“
swp
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