2. Badminton-Bundesliga
Saisonvorschau 2024/25: TSV Freystadt zieht um, hat neue Konkurrenz und drei Neuzugänge

14.09.2024 | Stand 14.09.2024, 10:00 Uhr |

Die Neumarkterin Ella Neve freut sich, in der Sporthalle im WGG (in ihrer früheren Schule) aufzuschlagen.

Langsam steigt die Spannung beim TSV Freystadt, denn in wenigen Tagen starten die Oberpfälzer als Titelverteidiger der 2. Badminton-Bundesliga Süd in die neue Saison. Los geht es mit Heimspielen am 21. September gegen Aufsteiger HSG DHfk Leipzig und am 22. September gegen SV GuthsMuths Jena. Nachdem die Freystädter Mehrzweckhalle saniert wird, finden alle Heimspiele in der Sporthalle des Willibald-Gluck-Gymnasium in Neumarkt statt.

Zweitliga-Konkurrenz



Die 2. Liga Süd setzt sich aus zwölf Mannschaften zusammen. Von Remagen und Saarbrücken im Westen, Offenburg im Süden, den Vereinen rund um Frankfurt im Norden bis Geretsried im Südosten legt der TSV über 5000 Kilometer im Bus zurück.

Nach der Meisterschaft in der vergangenen Saison hatte Freystadt aus finanziellen, organisatorischen wie auch sportlichen Gründen auf den Aufstieg in die 1. Bundesliga verzichtet. Teamchef Stephan Pistorius zur kommenden Saison: „Die 2. Liga ist mit dem Erstligaabsteiger Neuhausen-Nymphenburg stärker geworden und in Summe sehr ausgeglichen; fast alle Teams vermelden hochkarätige Neuzugänge, darunter ehemalige deutsche Nationalspieler sowie europäische Nationalspieler.“ Für Pistorius ist Neuhausen klarer Favorit der Liga. Star der Mannschaft ist der israelische Olympiateilnehmer Misha Silbermann. Auch TuS Geretsried ist in Bestbesetzung schwer zu schlagen. Stark einzuschätzen ist auch der 1. BCB Saarbrücken II. Bei den Saarländern spielt Ex-Nationalspieler und Freystädter Eigengewächs Johannes Pistorius, der sich aus beruflichen Gründen entschieden hat, nicht mehr in der 1. Liga aufzuschlagen. Er hat allerdings angekündigt, nicht gegen seinen Heimatverein anzutreten.

Kader

Im Herrenbereich meldet der TSV einige Veränderungen. Stammspieler sind weiterhin Eigengewächs Andreas Pistorius sowie Michael Tomic, Simon Rebhandl, Filip Spoljarec und Viktor Petrovic, die vier Letztgenannten werden aber nicht regelmäßig spielen können. Nicht mehr im Kader stehen die beiden ehemaligen Nationalspieler Luca Milic (Serbien) und Philip Birker (Österreich) sowie Andi Bittner. Alle haben ihre Karriere aus unterschiedlichen Gründen beendet.

Statt internationale Spitzenspieler zu verpflichten, entschied sich Pistorius, drei jungen Spielern aus der Region die Chance zu geben. Kein Unbekannter im Freystädter Team ist Moritz Miller. Der 20-jährige Einzelspieler kommt aus Ulm und spielte vergangene Saison beim VfB Mülheim in der 2. Bundesliga Nord. Miller studiert ab Herbst in Nürnberg.

Jannik Czerny ist der zweite Neuzugang. Er ist 19 Jahre alt, kommt vom Regionalligisten SG Haunstetten-Diedorf, wo er im zweiten Einzel in der vergangenen Saison eine überragende Bilanz aufzuweisen hat. Czerny will sich beim TSV weiterentwickeln und sieht seine Stärken im Doppel und Mixed.

Der Dritte im Bund ist Siddesh Hudekar. Der 24-Jährige ist Inder, kommt aus Mumbai und studiert in Amberg/Weiden. Vergangene Saison spielte er beim Regionalligisten ESV Flügelrad Nürnberg.

Bei den Damen ist Mannschaftsführerin Stefanie Spies zurückgetreten und wird nur noch im Notfall als Backup zur Verfügung stehen. Mit Ella Neve, der erfolgreichsten Spielerin der vergangenen Saison, der Jugendnationalspielerin Aurelia Wulandoko sowie Katharina Rudert verfügt der TSV weiterhin über einen starken, wenn auch relativ kleinen Damenkader. Als Ersatzspielerin könnte die erst 16-jährige Silke Mader zu ihrem ersten Einsatz in der 2. Liga kommen.

Saisonziel

Der TSV Freystadt ist vorsichtig und will mit dem Abstieg erstmal nichts zu tun haben. Natürlich aber liebäugelt man in Freystadt damit, wieder an der Tabellenspitze mitzuspielen. „Wir müssen abwarten, wie sich die Neuen schlagen in einer Liga, die meiner Meinung stärker ist als im Vorjahr und hoffen, dass wir mit unserem kleinen Damenkader gut durch die Saison.“

Umfeld



Für den TSV Freystadt ist der Umzug von seinem „Badmintonwohnzimmer“ in der Freystädter Mehrzweckhalle nach Neumarkt mit großen Herausforderungen verbunden. Knapp 2000 Zuschauer kamen in der letzten Saison zu den Heimspielen. Ob es auf Anhieb wieder gelingt, vor voller Tribüne zu spielen, da ist man beim TSV skeptisch. Pistorius: „Wir hoffen natürlich, dass wieder viele Freystädter den Weg nach Neumarkt finden. Trotzdem müssen wir einiges tun, neue Fans zu gewinnen.“ Geplant ist, dass alle Spiele von Sportdeutschland.tv live im Internet übertragen werden.

Vorbereitung



Nachdem kein Bundesligaspieler in Freystadt wohnt oder trainiert, was in der 2. Bundesliga nichts Ungewöhnliches ist, fällt die Vorbereitung unterschiedlich aus. Petrovic und Tomic trainieren neben ihrem Studium als Nationalspieler an ihren nationalen Stützpunkten. Die Nachwuchsspielerrinnen Neve, Rudert, Wulandoko und Mader besuchen die BBS-Sportschule in Nürnberg, haben zweimal Training am Tag und bestreiten nationale und internationale Turniere. Andere Spieler wie Rudert, Pistorius, Rebhandl, Miller, Czerny und Hudekar gehen ihrem Beruf nach oder studieren. Sie sind auf Vereine mit guten Sparringspartnern angewiesen, bei denen sie nach Feierabend regelmäßig trainieren können. Dazu kommen Wochenendlehrgänge beim TSV Freystadt. Ein Highlight in der Vorbereitung war das Trainingscamp beim italienischen Erstligistigen ASV Mals.

Tickets



Für vier Euro gibt es ein Spiel des TSV Freystadt zu sehen, für Schüler unter 14 Jahren ist der Eintritt frei. Dauerkarten gibt es ab 33 Euro.

Stimme gesucht

Der TSV Freystadt sucht für seine geplanten Liveübertragungen auf Sportdeutschland.tv einen Moderator oder eine Moderatorin. Auch Anfänger können sich für die ehrenamtliche Tätigkeit bewerben; per Mail an stephan.pistorius@t-online.de.

HK


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