Betriebsversammlung
Neumarkter Baufirma Klebl investiert Millionen Euro in die Mitarbeiter

24.01.2023 | Stand 17.09.2023, 4:47 Uhr

Geschäftsführer Johannes Klebl ( r.) dankte den angehenden Ruheständlern für ihre langjährige Arbeit im Neumarkter Bauunternehmen. Foto: Eichenseer/Klebl

Neumarkt. Die Neumarkter Unternehmensgruppe Klebl hat in der Kleinen Jurahalle ihre Betriebsversammlung abgehalten und dabei Bilanz für das vergangene Jahr gezogen. Geschäftsführer Johannes Klebl war mit 2022 sehr zufrieden – trotz schwieriger Umstände. Auch auf 2023 blickt der Firmenchef optimistisch.

Durch Verlässlichkeit, Leistungsfähigkeit, Termin- und Budgettreue habe Klebl einen guten Ruf in der Branche, erklärte Klebl. Ein Großteil der aktuellen Bauvorhaben seien Neubauten langjähriger Stammkunden. So liefen unter anderem aktuell mehrere Projekte für die Automobilindustrie: Bauvorhaben für Audi in Neckarsulm, Porsche in Zuffenhausen sowie für MAN in Nürnberg.

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Die beiden größten aktuellen Bauvorhaben seien ein Logistikzentrum für das Kontraktlogistikunternehmen Pfenning Logistics im hessischen Mecklar mit einem Volumen von über 50 Millionen Euro sowie ein Großprojekt für Edeka in Marktredwitz. Beide Projekte könnten in der vorgesehenen Bauzeit übergeben werden, sagte Klebl. Darüber hinaus hätten auch wieder einige Neukunden dazugewonnen werden können.

Bedingungen im Wohnungsbau und Gewerbebau werden schwieriger

Mit einem erfreulichen Auftragsbestand in den Fertigteilwerken und den laufenden Bauprojekten im Roh- und Schlüsselfertigbau sei für eine hohe Auslastung in den kommenden Monaten gesorgt. Das Klebl Bauzentrum, der Obi Bau- und Gartenmarkt in Neumarkt sowie der Bereich Hausbau hätten ebenfalls Umsätze mit Zuwachs zu verzeichnen.

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Dabei waren die Rahmenbedingungen gar nicht so rosig: Hohe Baupreise und die gestiegenen Zinsen infolge der hohen Inflation hätten auch die Baubranche verändert, machte Klebl deutlich. Für den Wohnungsbau zeige sich das am deutlichsten, jedoch durch längere Investitionsentscheidungen und Vergabezeiträume der Bauherren sowie stärkeren Wettbewerb um die Aufträge auch im Wirtschaftsbau. Während sich Verfügbarkeit und Preise der meisten Baustoffen stabilisiert hätten, seien die Aufwendungen für energieintensive Baustoffe zuletzt gestiegen.

Klebl geht 2023 von kontinuierlichen Umsätzen aus

Auch wenn der Hauptverband der Deutschen Bauindustrie derzeit mit einem realen Rückgang von sechs Prozent des Umsatzes der deutschen Bauwirtschaft rechne, sehe sich die Neumarkter Firma für die Zukunft gut aufgestellt und wirtschaftlich gerüstet, sagte Klebl, der für das Jahr 2023 von einer Kontinuität bei den Umsätzen ausgeht.

Dafür hat Klebl kräftig investiert. Allein 2022 seien rund 15 Millionen Euro in Neuerungen an den Standorten und in Schalung, Maschinen, Automatisierung und in Digitalisierung geflossen. Der für 2023 geplante Betrag würde dies noch übersteigen, sagte der Geschäftsführer bei der in einem hybriden Format aus Präsenzveranstaltung mit Live-Stream abgehaltenen Veranstaltung. Investiert werde aktuell neben der Erweiterung des Verwaltungsgebäudes in Neumarkt und dem Anbau an den Obi-Baumarkt auch an den Standorten der Fertigteilwerke.

Für mehr Nachhaltigkeit, Klimaschutz und Unabhängigkeit bei der Energieversorgung würden an allen Standorten großflächige Photovoltaikanlagen installiert und in Neumarkt zudem die vorhandene Biomasseheizung erweitert werden. Bereits vor einiger Zeit wurde der Strom auf Ökostrom umgestellt. Durch Umrüstung auf LED-Beleuchtung konnte zudem der gesamte Strombedarf der Firmengruppe um rund zehn Prozent gesenkt werden, sagte Klebl.

Klebl zahlt Mitarbeitern eine Inflationsprämie

Aber nicht nur in die Infrastruktur investierte Klebl, sondern auch in die Mitarbeiter. Der Vorsitzende des Betriebsrates Christian Lang hob die freiwilligen monetären Leistungen und Ausgaben von Klebl für Altersvorsorge, Schulungen, Ehrungen und Jubiläen hervor. In 2022 beliefen sie sich auf 1,4 Millionen Euro. Besonders dankte der Betriebsrat für die Zahlung einer freiwilligen Inflationsprämie über 750 Euro für jeden Mitarbeiter. Weiter begrüßte er die neuen betrieblichen Regelungen zum mobilen Arbeiten und Homeoffice bei Klebl, welche das Unternehmen als Arbeitgeber noch attraktiver machten.