Dietfurt
Kriegerverein Hainsberg blickt auf seine Gründung 1962 zurück

15.11.2022 | Stand 19.09.2023, 5:33 Uhr

Mit einer Gedenkfeier am Kriegerdenkmal und anschließender Feier hat der Kriegerverein Hainsberg seine Gründung vor 60 Jahren gefeiert. Foto: Dietz

Hainsberg – Seine Gründung vor 60 Jahren hat der Kriegerverein Hainsberg am Volkstrauertag begangen. Den Gottesdienst in der Pfarrkirche Hainsberg zelebrierte Pfarrer Czeslaw Kubalski. In seiner Predigt mahnte er, die Schrecken des Krieges nicht zu vergessen.

Bei der anschließenden Totenehrung am Kriegerdenkmal sprach der Dietfurter Bürgermeister Bernd Mayr (FW) mahnende Worte. Der Ukraine-Krieg zeige deutlich, wie groß sein Einfluss auf unser tägliches Leben sei. Eine atomare Auseinandersetzung, die eine Vernichtung der Welt bedeuten würde, liege so nahe wie selten zuvor. Umrahmt wurde die Feier durch die örtliche Blaskapelle.

Bei der anschließenden Feier im Wirtshaus gratulierte Mayr dem Verein zum langjährigen Bestehen. Dass der Verein nahezu 90 Mitglieder habe, sei schon sehr beeindruckend. Die Kriegervereine seien aktueller denn je, seien sie doch immer wieder Mahner für Frieden und Versöhnung.

Der Ehrenvorsitzende Johann Dietz hatte für eine Präsentation zusammengetragen, warum die Kriegervereine gegründet wurden. Bereits nach den Koalitionskriegen, so Dietz, und den Aufständen von 1848 wurden Vereine gegründet, welche Kriegsversehrte, Witwen und Waisen versorgten. Diese Vereine seien eigentlich Sozialverbände gewesen, da der Staat nicht für die in Not geratenen Menschen sorgte. Im Kyffhäuserbund von 1900 waren alle deutschen Kriegervereine Mitglied, sodass dies die Herkunft des Kyffhäusers in den Vereinsabzeichen erklärt.

In Bayern begann nach den beiden Weltkriegen die Gründung von Kriegervereinen auf breiter Front. So kam es im März 1962 zur Gründung des „Kriegervereins in der Pfarrei Hainsberg“, so lautete der offizielle Name, mit einer Mitgliederzahl von 70. Diese hohe Zahl erklärte sich dadurch, dass in der Pfarrei Staadorf noch kein Kriegerverein bestand und viele deshalb in Hainsberg Mitglied wurden. Damals hatten nur Kriegsteilnehmer und ehemalige Soldaten Beitrittsrecht, fördernde Mitglieder durften Beiträge zahlen, erhielten aber kein Stimmrecht.

Später benannte sich der Verein in „Krieger- und Soldatenkameradschaft“ um, kehrte aber nach einiger Zeit zum alten Namen zurück. Bürgermeister Mayr zeigte sich als profunder Geschichtskenner und erklärte die Herkunft der Farben in der Nationalflagge und andere Zusammenhänge mit den Kriegervereinen.

Während der 60 Jahre hatte der Verein nur vier Vorsitzende: Xaver Thumann als Gründungsvorsitzender 22 Jahre, Johann Dietz 18 Jahre, Martin Koller 15 Jahre und Josef Baier nun auch schon wieder fünf Jahre. Ehrenmitglieder sind Willi Weigl und Josef Baier. Dietz zeigte Bilder vom Vereinsleben, von der Fahnenweihe 1964, dem Bau des Kriegerdenkmals 1968 und lieferte auch Zahlen wie den Mitgliederhöchststand mit 110 im Jahre 2010. Das Heimatbuch der Orte in der Pfarrei Hainsberg im Jahre 2012 geht auf eine Initiative des Kriegervereins zurück und gilt als ein Geschichtswerk für die Ortschaften.

Die Mitglieder ließen sich Weißwurst und Brezen schmecken, danach legte Vorsitzender Baier die Jahreszahlen vor. Die Finanzen sind geordnet. Schriftführer Josef Fleischmann ließ die Geschehnisse der vergangenen zwei Jahre Revue ziehen, die Corona-bedingt aber sehr bescheiden waren. Sehr erfreulich war der Beitritt von Robert Leopold, Georg Rabl und Xaver Zucker.

Zwei Mitglieder sind gestorben, sodass der Mitgliederstand 88 beträgt. Der Jahresbeitrag bleibt bei fünf Euro und am ersten Fastensonntag 2023 wird ein Schafkopfrennen abgehalten.

jhd