Dank Fahrradtour zum Trainer-Comeback
Kreisliga NM/Jura Ost: Drenda kommt über Zufälle zur SG Möning/Rohr – Auftakt gegen Arbeitskollege

08.08.2024 | Stand 08.08.2024, 16:00 Uhr |
Mathias Hochreuther

Der neue SG-Trainer Benjamin Drenda beim Vorbereitungsspiel gegen Bezirksligist Hofstetten. Foto: Hochreuther

Ende des Jahres 2021 hat der FC Möning sein neues Sportheim samt Gymnastikräumen, Kabinen und Funktionstrakt mit einem Tag der offenen Tür eingeweiht. Und letztlich ist der schmucke Neubau an der Möninger Jahnstraße auch mit ein Grund dafür, warum die in der Kreisliga Ost kickende erste Mannschaft der SG Möning/Rohr Benjamin Drenda als neuen Trainer hat.

Im Jahr 2022 erst ist der heute 33-Jährige mit seiner Frau aus Fürth nach Postbauer gezogen, bei einer Fahrradtour fuhr er ein Jahr später durch Möning. Als langjährigem Fußballer und Trainer fiel ihm das gepflegte Sportgelände samt Neubau natürlich auf und weckte sein Interesse. Seine Trainerkarriere hatte er zu diesem Zeitpunkt beendet beziehungsweise unterbrochen. „Die Fahrerei war zu viel“, sagt Drenda heute.

In Fürth Kicker und Trainer, in Nürnberg Polizist



Denn der fußballerisch in Fürth „sozialisierte“ Inhaber einer A-Lizenz war bis zum Frühsommer 2023 Trainer der SG Quelle Fürth in der Landesliga. Ein Jahr nahm er die Pendelei in seine sportliche Heimat auf sich, in Verbindung mit seinem Beruf als Polizist in Nürnberg war das vereinbar. Als aber 2023 eine Tochter in das Leben der Drendas kam, da wurde es dann zu viel, zumal die Verantwortung für ein Landesliga-Team auch nicht mal nebenbei zu stemmen ist.

Erfahrungen im Fürther NLZ gesammelt



Drendas Heimatverein als Spieler ist die DJK Concordia Fürth, wo er mit 16 Jahren auch seine Trainerkarriere begonnen hat. 2014 wechselte er in den Nachwuchsbereich der SG Quelle Fürth, war in der Kleeblattstadt auch DFB-Stützpunkttrainer und erwarb bis 2019 seine A-Lizenz. 2020 wechselte er zur SpVgg Greuther Fürth ins Nachwuchsleistungszentrum (NLZ), war zunächst Co-Trainer bei den Bundesliga-A-Junioren und übernahm schließlich die U16 in der Bayernliga. Zur Saison 2022/23 unternahm Drenda den Sprung in den Herrenbereich bei der SG Quelle, der dann aus familiären Gründen nach einer Saison endete.

Vom Fußball kam er aber nicht los, die Fahrradtour vorbei am Möninger Sportheim endete über Kontakte zum damaligen Trainer Manuel Fersch mit einem Gasttraining bei der Spielgemeinschaft. In der vergangenen Winterpause dann verkündete Fersch, dass er als Spielertrainer aufhören will und gerne noch ein paar Jahre ohne Trainerdasein bei der SG spielen möchte. Und er dachte gleich an Drenda als seinen möglichen Nachfolger.

Drenda: „Mannschaft muss Fußball spielen wollen“



Der war nicht abgeneigt, weil eine Trainertätigkeit in Möning und Rohr mit Wohnort Postbauer freilich leichter und familienfreundlicher zu vereinbaren ist. Und weil ihm der Spielstil der SG unter Fersch gefiel, der in seinen drei Jahren stets den spielerischen Ansatz suchte. Salopp formuliert: eine „Kick and Rush“-Truppe hätte Drenda nicht übernommen. Der neue Trainer formuliert es so: „Das ist für mich Voraussetzung: Wenn ich eine Mannschaft übernehme, dann muss die Fußball spielen wollen.“

Was ihm die Aufgabe zudem erleichtert: Der Trainerwechsel im Sommer stand ja bereits im Winter fest, Drenda hatte also „einen Riesenvorlauf. Ich habe mir viele Spiele angeschaut, die Übergabe war daher recht einfach.“ So kennt er auch die Kreisliga Ost inzwischen, auch wenn für den Fürther der Kreis Neumarkt/Jura freilich immer noch ein Stück weit Neuland ist. Und vor dem Start scheint die SG in guter Form zu sein. Die Generalprobe bei West-Kreisligist TV Büchenbach endete mit einem 3:3. Im Toto-pokal steht Möning/Rohr nach erfolgreicher Gruppenphase in der 1. Hauptrunde − am kommenden Mittwoch (18.15 Uhr) geht es dafür zum TV Eckersmühlen (Kreisklasse Nord).

Auftakt gegen Favorit Woffenbach



Beim obligatorischen Meisterschaftstipp möchte sich Drenda ungern festlegen – als Spielgemeinschaft darf die SG Möning/Rohr selbst ja gemäß BFV-Statuten weiterhin nicht nach oben. Die beiden Absteiger Hilpoltstein und Berg hat er aber doch auf dem Zettel, ebenso den letztjährigen Relegationsteilnehmer zur Bezirksliga, den BSC Woffenbach.

Den wiederum lernt Drenda gleich am 1. Spieltag besser kennen, an diesem Freitagabend geht es in die Woffenbacher Au. Wobei, ganz unbekannt ist ihm der BSC wohl auch nicht. Denn dessen Coach Dirk Wagler kommt fußballerisch ebenfalls aus dem Nürnberg-Fürther Raum – und sitzt in Drendas Polizeidienststelle in Nürnberg nur einige Büros weiter.

HK



Zu den Kommentaren