Konsul schwingt den Kochlöffel
Schüler aus Dietfurt und Berching bereiten chinesische Gerichte zu

25.11.2022 | Stand 19.09.2023, 3:29 Uhr

Viele Köche verderben den Brei, sagt der Volksmund. Und doch, obwohl sich beim Kochunterricht 15 Schülerinnen und Schüler und das Ehepaar Kam Wing und Chuntao um die Öfen in der Dietfuter Schulküche (Landkreis Neumarkt) drängten, gelang ein köstliches chinesisches Essen.



Der Chefkoch des Sieben-Täler-China-Restaurants hatte sich angeboten, mit den Acht- und Neuntklässlern aus Dietfurt und Berching ein chinesisches Gericht zuzubereiten.

Unterstützung leisteten die Fachlehrkräfte Angelika Rengnath, Claudia Scherübl-Deibl und Irene Daum. Fremde Kulturen und spezielle Essengewohnheiten kennenzulernen, ist ja auch ein Lernziel. Kam Wing hatte von seinem Vorhaben das Generalkonsulat der Volksrepublik China in München verständig. Von dort kamen Konsul Jun Wang und Konsularattachée Hanjiao Li. Rektorin Elisabeth Plankl begrüßte die Gäste aus München und lobte die Idee von Kam Wing. Auch Bürgermeister Bernd Mayr (FW) war gekommen und freute sich über „diese tolle Sache“. Er sprach kurz das Thema Bayrisch-China an mit dem Chinesenfasching 2023, hieß den Konsul Wang und seine Begleiterin Li willkommen und lobte den kulturellen Austausch.

Dann mussten alle gut die Ohren spitzen. Auf Englisch stellte Wang sich und Li vor. Er begrüßte alle Schüler und stellte zur Auflockerung drei Quizfragen zu China. Die Gewinner erhielten Stifte, Kugelschreiber und einen USB-Stick. Alle bekamen eine Tasche mit dem Jubiläumslogo „50 Jahre Diplomatische Beziehungen Deutschland – China“

Großes Kulturgut



„Ich koche gerne, die chinesische Küche ist vielfältig, weltberühmt und ein großes Kulturgut“, bekundete Wang. Er lud ein, nach China zu kommen und die Freundlichkeit der Menschen zu erleben. Dann stellte Meisterkoch Kam Wing vor, was auf der Speisekarte steht: Teigtaschen mit Schweinebauchfüllung und Eiernudeln mit Hühnerfleisch. Alle Zutaten hatte er mitgebracht sowie einiges an „Werkzeug“. Die Mädchen und Jungen wuschen sich die Hände, bildeten zwei Gruppen und suchten sich aus, was sie kochen wollten.

Für die Eiernudeln waren eine Menge Karottenstreifen und Zwiebeln zu schneiden. Kam Wang zeigte, wie man das flott machen kann, Bürgermeister Mayr griff auch zum Messer und schnipselte mit. Für die Jiaozi, auch Maultaschen genannt, musste Teig geknetet werden. Wirtin Chuntao schüttete Mehl in eine Schüssel, schlug Eier hinein und dann hieß es rühren und kneten, bis ein Klumpen Teig fertig war. Ein Stück wurde zu einer langen Schlange ausgewalzt, davon kleine Teil abgeschnitten und zu runden Fleckchen ausgewalzt. Da hatten die Mädchen und Buben gut zu tun. Mit einem Kaffeelöffel kam ein bisschen Füllung auf die Teigrundlinge, die dann gefaltet werden mussten. Viel Arbeit, bis alle Maultaschen hergestellt waren. Gut, dass Konsul Wang und vor allem Bürgermeister Mayr zulangten und keine Angst vor Teig und Füllung zeigten.

Hunger kam auf



Jetzt kam die Pfannen auf die Herdplatten, Kam Wing erhitzte Öl und schlug Eier hinein, zerrupfte den Eierflecken, gab Zwiebeln, Karotten, Sojasprossen dazu und ließ alles unter Umrühren mit dem Kochlöffel etwas anbraten. Dann kamen Hühnerfleisch hinein und zuletzt Nudeln und Sojasoße. Jetzt hieß es alles fest umschaufeln und nichts anbraten lassen. Gespannt schauten Buben und Mädchen zu. Die nächsten Portionen durften sie dann braten unter den strengen Augen von Kam Wing. In der Küche machte sich guter Duft breit und Hunger kam auf. Die Maultaschen brieten auch schon im Wasser in den Pfannen, beim zweiten Durchgang wurden sie ohne Wasser knusprig braun fertig gebraten. Die fertigen Gerichte wurden im Anschluss verspeist und alle lobten das gute Essen, das viele Köchinnen und Köche zubereitet hatten.

grj