Ganz im Zeichen der Politik hat der Volksfestvormittag in Dietfurt am Sonntag gestanden. Festredner bei dem schon zur Tradition gewordenen Frühschoppen der CSU war Klaus Holetschek, der Vorsitzende der CSU-Landtagsfraktion. Mit ihm begrüßte die Ortsvorsitzende Karin Stejskal den wichtigsten bayerischen Politiker nach dem Ministerpräsidenten.
Zunächst aber wurde der CSU-Fraktionschef vom Hausherrn, Bürgermeister Bernd Mayr (FW), und der neu gewählten Volksfestkönigin Christina Kurpiela willkommen geheißen. Stejskal begrüßte zahlreiche Interessierte sowie die Bundestagsabgeordnete Susanne Hierl, Landrat Willibald Gailler, Bezirksrätin Heidi Rackl und den ehemaligen Europaabgeordneten Albert Deß, außerdem zahlreiche Stadträte, Bürgermeister und ehemalige Bürgermeister. Stejskal brachte ihre Freude zum Ausdruck über den guten Besuch in dieser unruhigen Zeit.
Sie forderte von der Politik weniger überflüssige Diskussionsrunden und viel mehr Entscheidungen nach dem gesunden Menschenverstand. Susanne Hierl als CSU-Kreisvorsitzende überbrachte auch Grüße von Finanzminister Albert Füracker.
Mit einer kämpferischen und dennoch sehr sachlichen Rede informierte der CSU-Fraktionschef die etwa 400 Besucherinnen und Besucher im Zelt. „Wir leben in unruhigen Zeiten, die Welt ist in Aufruhr, der Krieg Russlands gegen die Ukraine betrifft auch uns. Es geht um unsere Demokratie und um unsere Art zu leben“, betonte Holetschek. Auch könnten wir uns nicht mehr auf Amerika verlassen, die in der Vergangenheit, Frieden und Freiheit gesichert haben. „Wir müssen in Europa selbst in der Lage sein, Frieden, Freiheit und Demokratie zu verteidigen“, so der Fraktionschef.
Die wirtschaftlichen Lage in Deutschland sei besorgniserregend. „Wir hatten 16 gute Jahre, auch wenn nicht alles richtig gemacht wurde.“ Doch habe die derzeitige Bundesregierung das Land durch Fehlentscheidungen in nur zwei Jahren heruntergewirtschaftet, so Holetschek.
Eine klare Absage erteilte der Redner an die AFD. „Diese Partei ist eine Organisation mit der wir nichts zu tun haben.“ Die Sorgen der Bürger müssten ernst genommen werden. „Wir brauchen keine ewigen Diskussionen, sondern Entscheidungen und Lösungen.“ Die bayerische Staatsregierung treffe Entscheidungen. So konnten durch die Einführung der Bezahlkarte für Flüchtlinge Online-Shopping, Glücksspiele und Überweisungen ins Ausland gestoppt werden. „Wir stehen zu unseren humanen Verpflichtungen und zum Asylrecht“, jedoch könnten nicht alle sozialen Probleme in Deutschland gelöst werden. Das Bürgergeld als „Vorstufe zum bedingungslosen Grundeinkommen“ sei mit der CSU nicht zu machen. „Es kann nicht sein, dass Bürger mit Geld versorgt werden, sondern es muss denen geholfen werden, die sich selbst nicht helfen können“, sagte er.
Der Referent sprach auch das nur in Bayern zur Verfügung gestellte Familiengeld, das Landespflegegeld und den sehr ungerechten Finanzausgleich an. Bayern zahle hier zehn Milliarden Euro an die anderen Länder. Für die CSU stehe der Mensch im Mittelpunkt jeglichen politischen Handelns. Nicht Bevormundung oder Vorschriften wie man zu Leben habe, sondern das Mittun und die Mitverantwortung zeichneten die CSU-Politik aus. „Wir machen Politik für die Lebenswirklichkeit, wir bringen den Bürgern Wertschätzung entgegen, wir fordern Leistung und setzen Anreize, Leistung zu erbringen. „Es wird nicht möglich sein, immer weniger zu arbeiten und dennoch den Wohlstand zu halten“, sagte Holetschek.
Die Bundesregierung beschäftige sich nur mit Nebensächlichkeiten. „Brauchen wir ein Cannabisgesetz oder ein unsinniges Heizungsgesetz?“, fragte der Fraktionschef.
Bayern erbringe seine Leistungen durch den kommunalen Finanzausgleich, die Schlüsselzuweisungen an die Gemeinden und die Landkreise und die Finanzierung der Krankenhäuser. Der frühere Gesundheitsminister beschäftigte sich auch mit der Krankenhausreform des Bundesgesundheitsministers. Die habe nur die großen Zentren im Blick und vernachlässige den ländlichen Raum sträflich. „Für mich und die CSU steht das christliche Menschenbild und eine freie demokratische Gesellschaft immer Mittelpunkt jeglichen politischen Handelns“, sagte Klaus Holetschek zum Abschluss unter dem Beifall der Zuhörer.
Mit der Ehrung verdienter Mitglieder, der Bayernhymne und dem Deutschlandlied wurde der politische Frühschoppen beendet.
rfs
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