Breitenbrunn
Ja zu Solarpark und eigenem Glasfasernetz

Breitenbrunner Marktrat genehmigt Photovoltaikanlage bei Gimpertshausen

22.06.2022 | Stand 22.09.2023, 22:02 Uhr

Auf vier südwestlich von Gimpertshausen gelegenen Grundstücken soll eine rund 9,85 Hektar große Freiflächen-Photovoltaikanlage gebaut werden. Foto: Sturm

Breitenbrunn – Der Breitenbrunner Marktgemeinderat hat am Montagabend grundsätzlich grünes Licht für die Errichtung einer Freiflächen-Photovoltaikanlage südwestlich des Ortsteils Gimpertshausen gegeben. Außerdem wurde der Aufbau eines eigenen Glasfasernetzes in Zusammenarbeit mit der Laber-Naab-Infrastruktur GmbH beschlossen.

Wie Bürgermeister Johann Lanzhammer (FW) berichtete, hat die Primus Solar GmbH aus Regensburg einen Antrag auf Errichtung einer Freiflächen-Photovoltaikanlage auf den Flurnummern 309, 310, 311 und 314 der Gemarkung Gimpertshausen eingereicht. Die geplante Anlage befindet sich in der Flur „Krustlfeld“ zwischen Gimpertshausen und der Erbmühle, ist mit einer installierten Modulleistung von circa 10,5 Megawatt Peak geplant und umfasst inklusive Eingrünung und Ausgleichsflächen eine Größe von 9,85 Hektar. Es wird mit einer jährlichen Stromerzeugung von rund 11266 Millionen Kilowattstunden gerechnet. Nach den Ausführungen des Rathauschefs ist das Vorhaben mit den Grundstückseigentümern abgestimmt. Nach den bisher vorliegenden Informationen entspricht die geplante Anlage dem gemeindlichen Kriterienkatalog.

Abstand zur Wohnbebauung mehr als 500 Meter

Die Bodenzahl liegt nicht über 50 und der Abstand zur nächsten Wohnbebauung beträgt mehr als 500 Meter. Ob die Photovoltaikanlage tatsächlich zulässig ist, wird im Rahmen des Bauleitplanungsverfahrens geprüft. Mit der Bauleitplanung wird laut Antragsteller das Büro Neidl & Neidl aus Sulzbach-Rosenberg beauftragt.

Unter dem Vorbehalt, dass der Antragsteller bei der Errichtung der Anlage einen Abstand von 500 Metern zur nächsten Wohnbebauung einhält, wurde die Änderung des Flächennutzungsplanes für die vorgenannten, bisher landwirtschaftlich genutzten Grundstücke beschlossen. Die Kosten für die Planung hat der Antragsteller zu tragen. Außerdem wurde die Aufstellung eines qualifizierten projektbezogenen Bebauungsplanes für die Freiflächen-Photovoltaikanlage „Krustlfeld-Gimpertshausen“ beschlossen. Die notwendigen Ausgleichsflächen müssen ebenfalls durch den Antragsteller zur Verfügung gestellt werden. Die Verwaltung wurde beauftragt, in Abstimmung mit der Firma Primus Solar GmbH die weiteren Schritte in die Wege zu leiten.

Glasfasernetz kostet rund 4,4 Millionen Euro

Breitenbrunn baut zusammen mit der Laber-Naab-Infrastruktur GmbH (LNI) für rund 4,4 Millionen Euro bis zum Jahr 2027 ein eigenes Glasfasernetz auf. Der Marktgemeinderat gab dafür jetzt in mehreren Beschlüssen fast einstimmig grünes Licht. Einzig Stefan Mosandl (Bürgerliste) stimmte nicht zu. Der Markt hat der LNI bereits vor geraumer Zeit die Aufgabe des weiteren Auf- und Ausbaus von leistungsfähiger Breitbandinfrastruktur im Gemeindegebiet übertragen. Jetzt informierte Projektleiter Sebastian Prechtl über die Ergebnisse des Markterkundung. Der Ausbau betrifft demnach zunächst Gebiete, in denen die vorhandene Telekommunikationsinfrastruktur nicht mindestens eine Datenrate von 100 Megabit pro Sekunde im Download gewährleistet. Daraus ergibt sich, dass im Gebiet der Marktgemeinde aktuell 447 Adressen förderfähig sind, was einem Anteil von 31 Prozent entspricht. Diese Adressen sollen bis zum Jahr 2027 über eine Hochgeschwindigkeitsanbindung ans Netz mit einer Datenrate von mindestens einem Gigabit pro Sekunde im Up- und Download verfügen.

Mit dem Aufbau des kommunalen Glasfasernetzes wird voraussichtlich im zweiten Quartal 2023 begonnen. Von den Investitionskosten von 4,4 Millionen Euro übernimmt der Bund gemäß Gigabit-Richtlinie 50 Prozent der Kosten. 40 Prozent steuert der Freistaat Bayern über die Kofinanzierung bei. Die Kommune muss damit einen Eigenanteil von insgesamt 440000 Euro tragen.

swp