Neumarkt
Im Spannungsfeld zwischen Schutz und Schäden

Erster Runder Tisch zum Thema Biber im Landratsamt – Daten zum Bestand werden aktualisiert

05.08.2022 | Stand 22.09.2023, 20:16 Uhr

Der Biber hat nicht nur Freunde. An vielen Gewässern im Kreis Neumarkt sind seine Spuren deutlich sichtbar. Foto: Archiv

Neumarkt – Auf Anregung mehrerer Verbände hat es vor Kurzem erstmals einen Runden Tisch zum Thema Biber am Landratsamt in Neumarkt gegeben. Organisiert wurde er von der Unteren Naturschutzbehörde. Der Einladung waren Vertreter von Bund Naturschutz und Landesbund für Vogelschutz, des Bayerischem Bauernverbands und des Fischereiverbands Oberpfalz gefolgt sowie die Wasserwirtschaftsverwaltung, der die Unterhaltspflicht für zahlreiche Gewässerstrecken im Landkreis obliegt. Seitens des Landratsamtes nahmen Landrat Willibald Gailler (CSU), die zuständige Abteilungsleiterin Katharina Ziegler sowie die im Bibermanagement tätigen Mitarbeiterinnen der Unteren Naturschutzbehörde teil. Auch die derzeit fünf ehrenamtlichen Biberberater waren erschienen.

Bibermanagerin Franziska Meyer und Anja Kreitmeier als Sachgebietsleiterin der Unteren Naturschutzbehörde informierten mit Zahlen und Fakten rund um den Biberbestand im Landkreis Neumarkt. Gegenstand des Vortrags war auch ein Überblick über die komplexen rechtlichen Rahmenbedingungen bei der Entscheidung über die Entnahme von Biberdämmen einerseits sowie Zugriffsmaßnahmen auf Biber andererseits. Man bewege sich immer im Spannungsfeld zwischen dem Schutz des Bibers als streng geschützter Art und der Vermeidung von durch den Biber verursachten, zum Teil erheblichen Schäden. Ab Herbst 2022 werde die Arbeit der Biberberater durch zwei weitere ehrenamtliche Biberberater unterstützt.

Es folgte ein reger Austausch aller Beteiligten, wobei jeder Interessensgruppe Gelegenheit gegeben wurde, ihre Position darzustellen. Zentrale Themen der Diskussion waren die Bestandsentwicklung des Bibers im Landkreis, sein rechtlicher Schutzstatus sowie mögliche Präventionsmaßnahmen.

Die Biberberater berichteten von ihren Erfahrungen in der Praxis und machten auf Probleme bei der Umsetzung wirksamer Präventionsmaßnahmen aufmerksam. So würden immer wieder aufgestellte Elektrozäune oder Drahtmanschetten zum Schutz von Bäumen sabotiert und die Arbeiten hierdurch enorm erschwert. Um dem entgegenzuwirken und Verständnis für entsprechende Maßnahmen zu schaffen, wurde vereinbart, die Öffentlichkeitsarbeit in diesem Bereich künftig zu verstärken.
Abschließend teilte die Untere Naturschutzbehörde mit, dass die vorhandene Kartierung zum Biberbestand im Landkreis ab Herbst aktualisiert werden soll. Hierbei boten die Vertreter der Verbände die Mithilfe an. Die aktualisierte Datenlage soll Grundlage für weitere Veranstaltungen dieser Art sein.

DK