Dietfurt
Herbstliche Impressionen aus Dietfurt

Der Dietfurter Strickkreis kommt am Montag im Bayerischen Fernsehen – Neuzugänge immer willkommen

29.09.2022 | Stand 22.09.2023, 5:11 Uhr

Vor einem Jahr hat ein Kamerateam die Frauen vom Strickkreis gefilmt. Foto: Bayerischer Rundfunk

Dietfurt – „Herbstsymphonie“ heißt ein Film über den Herbst in Bayern. Im Rahmen der Sendung „Bayern erleben“ des Bayerischen Fernsehens wird er am Montag, 3. Oktober, ab 21 Uhr ausgestrahlt. In dem Film zu sehen ist auch der Dietfurter Strickkreis.

Vor etwa einem Jahr war ein Fernsehteam im Pfarrheim, um über die Arbeit der fleißigen Frauen zu berichten. Der Strickkreis der Pfarrei Dietfurt wurde 1976 von Kunigunde Bunz und Josefa Werner gegründet. Seitdem treffen sich jeden Donnerstag um 14 Uhr die Frauen, um gemeinsam zu stricken. Die dazu benötigte Wolle brauchen sie nicht zu kaufen, sie wird von der Bevölkerung gespendet.

Mehr als 4000 Decken haben die fleißigen Frauen bereits gestrickt. Lange Zeit wurden die Decken nach Uganda geschickt. Dort war die Tochter von Josefa Werner als Krankenschwester am Rubaga Hospital in Kampala tätig. Christa Werner berichtete über die Not in diesem Land und so wurden Kleiderspenden dorthin versandt. Rosa Bunz, inzwischen gestorben und Ehrenbürgerin der Stadt Dietfurt, übernahm von ihrer Mutter über viele Jahre hinweg den Versand der Kleider- und Deckenspenden.

Zum Strickkreis kamen bald nach den beiden Gründerinnen weitere Frauen dazu und so wurde die Strickrunde immer größer. Alle Frauen der Anfangszeit sind längst gestorben.

Vor gut 40 Jahren übernahm schließlich Maria Graspointner den Strickkreis und führte diesen mit viel Einsatzbereitschaft fast bis zu ihrem Tode. Noch im vergangenen Jahr bei den Fernsehaufnahmen war sie aktiv dabei. Am 6. September ist sie mit 97 Jahren gestorben und hinterlässt in Dietfurt wie im Strickkreis eine große Lücke.

Sechs bis acht Frauen kommen allwöchentlich zu den Stricknachmittagen. Sie nadeln weiterhin ihre Quadrate, die dann zu einer Decke zusammengehäkelt werden. Die Decken haben eine Größe von 180 auf 200 Zentimeter. Zeitweise wurden auch Kinderschuhe und Höschen gestrickt. Lange Zeit gingen Stricksachen und Kleiderspenden nach Uganda, insgesamt 1600 Hilfspakete waren es. Dann musste der Versand dorthin eingestellt werden , weil enorme Zollgebühren anfielen. Nach Uganda wurden die Decken in Waisenhäuser in Rumänien, Albanien, Russland und in Katastrophengebiete geschickt, eben immer dorthin, wo die Not besonders groß war.

Inzwischen werden die Decken über den Verein Von uns für Kinder nach Rumänien gebracht. Bekanntlich organisiert der Kinderhilfsverein regelmäßig Spendenaktionen und schickt seine Hilfstransporte mit dem Lkw in das Land in Osteuropa.

Der Kreis der Strickerinnen würde sich freuen, wenn jüngere Frauen den Weg zum Strickkreis finden könnten. Außerdem wird immer wieder Wolle benötigt. Die Wollspenden können jeden Donnerstagnachmittag im Pfarrheim abgegeben werden. Die Strickerinnen nadeln zwar für einen guten Zweck, aber sie pflegen dabei auch das gute Miteinander.

Nicht nur die Dietfurter Strickkreis-Damen haben in dem Film „Herbstsymphonie“ ihren Platz gefunden. Das Drehteam war bei Evi und Jost, die mit dem Mountainbike durch die Jachenau radeln, es hat den Landesbund für Vogelschutz bei Bamberg besucht und den Deutsch-Amerikanischen Frauenclub in München bei seiner Thanksgiving-Feier. Weiter geht es in dem Film um die Kirchweih in Altbayern, die Weinlese in Franken und um versteinerte Blätter im Jura-Museum Eichstätt und in einem Steinbruch. Die Kameraleute haben den einzigartigen Huteeichenwald bei Weihenzell besucht und einen Kindergarten in Rothenburg ob der Tauber, wo mit Kastanien gebastelt wird. Der Film von Wolfgang Binder und Michael Zehetmair, der Lebensgefühle, Landschaften, Menschen und Kultur im Herbst festhalten will, dauert 45 Minuten.

grb