Lupburg/Regensburg
Geldübergabe vor dem Gericht: Telefonbetrüger prellen 64-Jährige aus Lupburg um 51.000 Euro

18.02.2022 | Stand 18.02.2022, 15:27 Uhr

Symbolbild Foto: Britta Pedersen/dap

Einen besonders dreisten Betrugsfall meldet die Staatsanwaltschaft Regensburg. Bei diesem kommt die Geschädigte aus dem Kreis Neumarkt. Eine 64-Jährige ist laut Pressemitteilung um 51.000 Euro geprellt worden.

Am Dienstag hatten sich mehrere Personen telefonisch bei der Frau in Lupburg gemeldet. Eine Frau gab sich mit weinerlicher Stimme als Tochter aus. Sie gab an, einen Unfall verursacht zu haben und im Polizeigewahrsam zu sein. Sodann übernahm eine vermeintliche Polizistin und informierte die Frau, dass ihre Tochter einen tödlichen Verkehrsunfall mit einem Radfahrer verursacht habe.



Um zu verhindern, dass die Tochter in Haft genommen wird, müsse unverzüglich eine Kaution beim Amtsgericht Regensburg einbezahlt werden. Die Geschädigte begab sich daraufhin zu ihrer Hausbank und mit 51.000 Euro Bargeld zum Haupteingang des Amtsgerichts Regensburg. Um das Vertrauen weiter zu steigern, meldete sich eine angebliche Mitarbeiterin des Amtsgerichts Regensburg telefonisch bei der Lupburgerin und teilte mit, die Versicherung habe sich bei der Staatsanwaltschaft Regensburg gemeldet und sei bereit, die Kaution zu übernehmen. Hierfür müsse sie ihre Bankverbindung mitteilen.

Wenige Minuten später meldete sich eine vermeintliche Mitarbeiterin der Hausbank, um zu bestätigen, dass die Kaution auf dem Konto eingegangen sei. Dann rief eine angebliche Gerichtsangestellte an mit der Mitteilung, dass sie das Gerichtsgebäude nur mit einem aktuellen PCR-Test betreten dürfe, hierfür jedoch die Zeit fehle. Aus diesem Grunde werde eine Mitarbeiterin der Zahlstelle das Geld vor der Tür des Gerichts entgegennehmen, was dann auch geschah.

Die Justizbehörden warnen dringend vor sich immer wieder ändernden Varianten des Callcenter-Betruges. Der vorliegende Fall zeige exemplarisch, wie die Täter das Vertrauen der Bevölkerung in verschiedenste Organe des Rechtsstaats missbrauchen und sogar die aktuelle Corona-Pandemie geschickt für ihre Legenden nutzen. Die Justizbehörden weisen außerdem darauf hin, dass keinesfalls Geld auf der Straße entgegengenommen wird. Auch wird für das Betreten der Justizgebäude kein PCR-Test vorausgesetzt.

DK