Durchschnittliche Ernte erwartet
Feuchtes Frühjahr senkt Ertrag beim Weizen

14.08.2024 | Stand 14.08.2024, 16:29 Uhr |

Die Getreideernte 2024 in Bayern neigt sich dem Ende zu. Landwirt Martin Mosandl aus Ottmaring zieht – wohl auch für seine Berufskollegen – eine positive Bilanz. Trotz mehrerer Regenunterbrechungen im Juli hat er die Ernte auf seinen Feldern in diesem Jahr etwas früher abschließen können als gewöhnlich.

Bereits Ende Juli waren ihm zufolge alle Getreidearten wie Wintergerste, Sommergerste, Weizen und Triticale, einer Kreuzung aus Weizen und Roggen, eingebracht – normalerweise dauert die Getreideernte noch bis in die erste Augusthälfte.

Mosandl berichtet, dass die Witterungsbedingungen in diesem Jahr anders waren als in den Vorjahren. Eine extreme Sommerhitze blieb bis zur Getreideernte aus, der Sommer war insgesamt gemäßigter. Besonders auffällig war die feucht-kühle Witterung im Frühjahr, die beim Weizen zu Herausforderungen führte.

„Aufgrund der hohen Feuchtigkeit konnten sich Pilzkrankheiten ausbreiten, was die Erträge beim Weizen leicht unter den Durchschnitt gedrückt hat“, so Mosandl. Andere Getreidesorten hätten hingegen durchschnittlich gute Ergebnisse erzielt. „In Bayern sind ähnliche Entwicklungen zu beobachten. Die Getreideernte begann aufgrund der günstigen Wetterbedingungen vielerorts bereits im Juni. Vor allem die Sommergerste konnte früh geerntet werden, da sie auf leichten Böden gut ausgereift war“, so Mosandl weiter.

Insgesamt werde in Bayern eine durchschnittliche Ernte erwartet, wobei die Erträge je nach Region und Wetterbedingungen schwanken. Die bayerischen Landwirte würden sich allerdings zurückhaltend zeigen beim Verkauf ihres Getreides. „Der Markt ist derzeit aufgrund niedriger Preise und unsicherer Nachfragebedingungen schwierig. Viele Landwirte warten ab und lagern ihr Getreide zwischen, in der Hoffnung auf bessere Preise.“ Man müsse zunächst beobachten, wie die Qualität des Getreides ist.

Für die kommenden Wochen steht in vielen Betrieben noch die Maisernte an. Martin Mosandl ist ein wenig besorgt, da der Mais dringend Wasser benötigt und die derzeitige Trockenheit bereits Spuren hinterlässt. So hätten sich auf Feldern, auf denen der Boden nicht so gut sei, die unteren Blätter der Maispflanzen bereits braun verfärbt, was auf Wassermangel hindeutet. „Der Mais wirft Blätter ab, um einzusparen“, so Mosandl.

Die Landwirtschaft in Bayern kämpft weiterhin mit den Herausforderungen des Klimawandels, die sich zunehmend auf die Erträge auswirken.

Wenn der Mais geerntet ist, geht es bei den Mosandls gleich weiter mit dem Ansäen von Winterweizen und Triticale. Insgesamt ist die Bilanz der Getreideernte 2024 in Bayern solide, aber es bleibt abzuwarten, wie sich die Marktlage in den kommenden Wochen entwickelt und ob die Landwirte mit ihren zurückgehaltenen Beständen bessere Verkaufsmöglichkeiten finden werden.

khr



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