Dietfurt
Ein Engel wird Christkind

Anna Schneider aus Zell eröffnet heuer den Dietfurter Christkindlmarkt

29.11.2022 | Stand 19.09.2023, 1:01 Uhr

Die erste Kerze brennt schon am Adventskranz. Anna Schneider freut sich schon auf ihren Auftritt beim Christkindlmarkt. Foto: Hradetzky

Dietfurt – Das Christkind 2022 heißt Anna Schneider. Die Elfjährige aus dem Dietfurter Ortsteil Zell besucht die fünfte Klasse der Realschule Beilngries und freut sich schon sehr auf ihre Aufgabe am dritten Adventswochenende. Musste Pandemie-bedingt der Christkindlmarkt vergangenes Jahr ausfallen, so wird es heuer umso feierlicher seinen Platz am Fenster des Obergeschosses des Rathauses einnehmen, um den Markt zu eröffnen.

Schon seit ihrem ersten Lebensjahr sind ihre Eltern, Katharina und Tom Schneider, mit Anna zur Eröffnung gefahren. Von klein auf war die Schülerin fasziniert von dem zauberhaften Moment, wenn das Christkind erscheint. „Es war immer ein besonderes Erlebnis“, pflichtet Vater Tom bei. Erfahrung mit Auftritten bringt Anna auch mit, spielt sie doch immer als Engel im Zeller Krippenspiel eifrig mit.

Als die Stadt bei Anna angefragt hatte, ob sie heuer in die Rolle des Christkinds schlüpfen möchte, habe sie nur ganz kurz überlegt und sofort zugesagt. Jetzt muss sie den Eröffnungsprolog lernen: „Ja, das ist sehr viel Text, ich habe ihn mir durchgelesen und bin schon aufgeregt“, meint die Schülerin, deren Lieblingsfächer Kunst und IT sind. In ihrer Freizeit geht sie vielen Hobbys nach. Sie liebt es zu malen oder mit ihren Freundinnen aus Zell Zeit zu verbringen. Im Winter fährt sie gerne Ski und im Sommer stehen Inline-Skaten und Schwimmen im Dietfurter Freibad auf dem Programm. Dann gleitet sie elegant mit ihrer Arielle-Meerjungfrau-Flosse durch das kühle Nass. „Ich backe auch gerne“, sagt sie, was ihre Mutter bestätigt. Gemeinsam haben sie schon Butterplätzchen, Lebkuchensorten und Crossies für die Weihnachtszeit in den Ofen geschoben. Ihren Geburtstag feiert sie am 2. Dezember und da wünscht sie sich von ihrer Oma Vanillekipferl, denn „die schmecken mir am besten“, meint sie. Und für das Weihnachtsfest hat sie ebenso etwas auf ihrem Wunschzettel notiert. Ein Gesellschaftsspiel, in dem das Team versucht, den Begriff zu erraten, den der Spieler in die Luft malt, sollte möglichst unter dem Weihnachtsbaum liegen und ein Harry Potter Lego. Annas Christkind-Outfit für den großen Tag am 8. Dezember kam auch schon ins Haus geflattert, was das Mädchen keck kommentiert: „Das Kleid gefällt mir schon, aber die Perücke“, mit der werde sie nicht gut Freund. „Da werden wir schon eine Lösung finden“, meint Mama Katharina. Schade sei nur, dass sich Anna, die ellenlanges Haar hatte, sich davon 35 Zentimeter abschneiden hat lassen. „Sie hat im Juli ihre Haare der Bundeszentrale für Zweithaarspezialisten gespendet“, blickt die Mutter zurück. Sie fiebert dem großen Auftritt ihrer Tochter entgegen und wird sie selbstverständlich unterstützen, wenn es soweit ist. Nun aber darf Anna in der Rolle des Christkinds erst einmal Kleinigkeiten austeilen, gemeinsam mit dem Nikolaus wird sie die kleinen Besucher des Christkindlmarkts überraschen. „Das Schöne daran ist, dass man den Kleinen Sachen schenken darf und darauf freue ich mich am meisten“, sagt sie. Ihre beiden kleinen Geschwister, der achtjährige Hannes und die sechsjährige Paula glauben noch an das Christkind. Sie werden sicherlich überrascht sein, dass ein solches bei ihnen sogar zuhause wohnt. Anna hat es ihren Geschwistern nicht verraten, damit sie das große Geheimnis nicht verpetzen, aber spätestens, wenn sie ihre Schwester in der Zeitung entdecken, ist es gelüftet.

khr