Dietfurt
Dietfurt nimmt mehr Gewerbesteuer ein als gedacht

Einnahmen übertreffen Erwartungen – Kämmerin warnt bei Vorstellung der Jahresrechnung vor Euphorie

22.03.2023 | Stand 17.09.2023, 0:38 Uhr

Die Stadt Dietfurt ist gut durch die Corona-Jahre gekommen. Weiteres Haushalten mit den vorhandenen Finanzmitteln ist nach wie vor angesagt. Foto: Ehrlich

Besser als gedacht ist die Stadt Dietfurt wirtschaftlich durch das vergangene Jahr gekommen. Die Jahresrechnung 2022 stand auf der Tagesordnung der Stadtratssitzung am Montagabend.

Kämmerin Gabi Dumann erläuterte gewohnt kompetent und leicht verständlich die Schlussrechnung und umriss die finanzielle Gesamtsituation der Sieben-Täler-Stadt.

Und die ist am Ende des dritten Jahres mit Corona und dem ersten Jahr des Ukrainekriegs mit daraus resultierenden Preissteigerungen gar nicht so schlecht ausgefallen wie angenommen. Der massive Rückgang bei der Gewerbesteuer im Jahr 2021 habe zu größten Befürchtungen Anlass gegeben, so Dumann. „Doch momentan scheint es so, dass dies eine Ausnahme war.“ Die Einnahmen aus der Gewerbesteuer hätten sich 2022 erholt und es konnte an die Ergebnisse vor der Pandemie angeknüpft werden.

„Mit einem Stand von 20,931 Millionen Euro im Gesamthaushalt wurde ein gutes Ergebnis erzielt“, so Dumann. Der Verwaltungshaushalt schloss mit 12,625 Millionen Euro, der Vermögenshaushalt mit 8,306 Millionen Euro.

Insgesamt gingen laut Kämmerin 1,998 Millionen Euro an Gewerbesteuer ein, fast 400000 Euro mehr als geplant. Zuweisungen und Zuschüsse überstiegen den Haushaltsansatz um knapp 63000 Euro und die Verwaltungs- und Benutzungsgebühren um fast 100000 Euro. Bei der Einkommenssteuerbeteiligung wurde ein Plus von 168000 Euro erzielt. Summa summarum nahm die Stadt im Verwaltungshaushalt rund 685000 Euro mehr ein. Auf der Ausgabenseite überstiegen lediglich die Personalkosten den Ansatz um knapp 83000 Euro, da die Gehälter um durchschnittlich 1,8 Prozent stiegen. Anstatt von 1,8 Millionen Euro konnten letztlich gut 2,4 Millionen Euro dem Vermögenshaushalt zugeführt werden.

Hier waren knapp 10,5 Millionen Euro für Investitionen vorgesehen, ausgegeben wurden bislang 8,3 Millionen Euro. Größere Summen flossen in den Bau verschiedener Radwege (1,355 Millionen Euro), den Grunderwerb für Baugebiete (1,018 Millionen Euro), in die Sanierung der Johann-Hummel-Straße in Töging (664000 Euro) und in die Kanalsanierung (563000 Euro). 124000 Euro kostete das neue Feuerwehrauto für Mühlbach. Statt der geplanten Kredite von 2,6 Millionen Euro musste letztlich nur eine Million Euro aufgenommen werden. Damit betrug der Schuldenstand der Stadt Dietfurt zum Jahresende 1,864 Millionen Euro, die Pro-Kopf-Verschuldung stieg dennoch um 121 Euro auf 299 Euro.

Obwohl Gabi Dumann die Jahresrechnung zusammenfassend als „solide und positiv“ bewertete, warnte sie eindringlich davor, von dem Sparkurs abzuweichen, den sich die Stadt verordnet hat. Allzu euphorische Prognosen seien nicht angebracht, allzu groß die Aufgaben, vor denen die Kommune stehe. „Mit einer relativ begrenzten finanziellen Ausstattung können nicht alle, wenn auch ohne Frage sinnvollen Maßnahmen durchgeführt werden.“

Die Stadträte segneten den Jahresabschluss einstimmig ab. Das taten sie auch für die über- und außerplanmäßigen Ausgaben. Schon in der nächsten Sitzung wird das Gremium erneut mahnende Worte der Kämmerin hören, da der Haushalt in der Regel im April beschlossen wird.

uke