Großes Lob für die Barrierefreiheit
Bürgerversammlung für Dietfurter Senioren gut besucht

10.11.2024 | Stand 10.11.2024, 15:31 Uhr |

Die neuen Gehbahnen schätzen auch Horst und Lizzi Meier, geborene Schuderer, das Dietfurter Faschingsprinzenpaar von 1957/58. „Früher hat es ganz schön gescheppert“, sagen sie. Fotos: Patzelt

Nach 2023 ist auch die zweite Auflage der Bürgerversammlung für Senioren in Dietfurt wieder gut besucht gewesen. 25 Männer und Frauen verfolgten mit großem Interesse die Ausführungen von Rathauschef Bernd Mayr (FW) und beteiligten sich munter an der Frage- und Antwortrunde. Neben Rathausvize Johannes Seelus (FW) waren auch einige Stadträte anwesend. Die Kosten für Kaffee und Kuchen der Senioren übernahm die Stadt Dietfurt.

Anders als bei den üblichen Bürgerversammlungen hatte Mayr zwei neue Themen eingebaut: Erneuerbare Energien und die Kindergartensituation. Der Bürgermeister begann seine Ausführungen mit der Entwicklung im Bereich der erneuerbaren Energien. Er erläuterte, wie wichtig es gewesen sei, Konzentrationsflächen für Windkraftanlagen auszuweisen. Dazu sei auch eine Änderung des Flächennutzungsplans notwendig gewesen. „Mit 2,05 Prozent unserer Gemeindefläche haben wir quasi eine Punktlandung erzielt“, so das Gemeindeoberhaupt. Die Stadt sei auch verpflichtet, die nötigen Zufahrtswege zur Verfügung zu stellen: „Dafür bekommen wir fünf Prozent des Verkehrswerts des Weges“. Bezüglich der Errichtung von Photovoltaikfreiflächenanlagen habe die Stadt 120 Hektar der Gemeindefläche genehmigt. Bis Ende 2025 werde man keine weiteren Anfragen mehr bearbeiten.

Alle Solarparks werden eingegrünt

In den Verträgen sei die Eingrünung der Anlagen enthalten, damit die Autofahrer nicht geblendet werden. Zum Thema erneuerbare Energien gab es dann auch bereits die ersten Nachfragen: „Wie wird eigentlich der erzeugte Strom der Windkraft- und PV-Anlagen abgeleitet? Sind da dann wieder neue Leitungen und Grabungen erforderlich?“ Der Bürgermeister antwortete, dass der Strom über ein Umspannwerk in eine bestehende Leitung fließen werde. Man brauche „definitiv keine neuen Leitungen“.

Das nächste „neue Thema“ betraf die Kindergartensituation. Laut Mayr gelangt die Stadt Dietfurt mit der aktuellen Belegung an ihre Grenzen. Um vorplanen zu können, habe man das ehemalige Edeka-Gelände erworben. Dort könne man eventuell einen weiteren Kindergarten errichten. Allerdings sei dies bei der aktuellen Entwicklung der Geburtenzahlen noch nicht nötig.

Ein besonders für die Senioren wichtiges Thema betraf den Einbau von Gehbahnen in das doch recht holprige Pflaster einiger Dietfurter Straßen und Gassen. „Die Bahnen werden besonders von der älteren Bevölkerung sehr gut angenommen“, freute sich der Bürgermeister. Die Gesamtkosten einschließlich Ingenieurleistungen bezifferte der Rathauschef mit rund 300 000 Euro. Das Projekt laufe auch in die Städtebauförderung. Zwei Bauabschnitte in der Ringgasse stehen noch aus. „Sobald wir eine Kostenschätzung haben, werden wir im Januar oder Februar über den nächsten Abschnitt entscheiden“, informierte Mayr.

Interessiert verfolgten die Senioren auch den Bericht über den Haushalt der Stadt. Als Mayr seine Informationen über die Einnahmen im Verwaltungshaushalt gab, vermisste ein Versammlungsteilnehmer den Erlös aus der Hundesteuer. Der Bürgermeister antwortete, dass dieser im Posten „Sonstiges“ enthalten sei.

Rege beteiligten sich die Senioren auch an der Diskussionsrunde. „Bei der Edeka ist eine Tempo-30-Zone. Beim Altenheim und dort, wo Kinder über die Straße laufen, nicht. Das soll jemand verstehen“, lautete eine Nachfrage. Um Tempo-30- Zonen zu errichten, ist laut Bürgermeister eine Ortstermin mit Vertretern des Landratsamtes und der Polizei nötig. Die Stadt könne diese „nicht einfach so ausweisen“. Mayr sagte jedoch zu, dieses Thema „demnächst mit Verantwortlichen des Landratsamtes zu besprechen“.

Bankette im Espanweg sind ausgefahren

Ein weiterer Punkt betraf die ausgefahrenen Bankette im Bereich des Espanweges. „Es ist äußerst problematisch – bei Gegenverkehr muss man in die Schlaglöcher fahren, was ganz schön holpert“, monierte der Wortführer. Mayr meinte dazu, dass man eventuell Rasengittersteine einbauen könnte. Ein Versammlungsteilnehmer sprach Reinigungsmaßnahmen des Gewässers im unteren Bereich bei der neuen Brücke an der Griesstettener Straße und im weiteren Verlauf nach der Rengnathbrücke an. „Warum müssen im Friedhofsbereich weitere Bäume gepflanzt werden? Wir haben doch schon genug und es fällt im Herbst dann noch mehr Laub auf unsere Gräber“, monierte ein Dietfurter Bürger.

„Es liegt der Antrag einer Fraktion vor und wir werden diesen in der nächsten Sitzung behandeln. Dann sehen wir weiter“, informierte der Bürgermeister. Nach der Bürgerversammlung äußerte sich einer der Senioren äußerst zufrieden: „Die Zusammenkunft war sehr, sehr informativ – das muss einmal gesagt werden.“

pa



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