Breitenbrunn
Bis zu drei Windräder im Gemeindebereich von Breitenbrunn möglich

21.11.2023 | Stand 21.11.2023, 17:15 Uhr |

Rund 1,6 Prozent der Gemeindefläche stehen für Windräder zur Verfügung. Drei Anlagen könnten entstehen. Foto: Sturm

Der Breitenbrunner Marktrat hat am Montagabend den sachlichen Teilflächennutzungsplan zur Nutzung der Windenergie festgestellt. Der Entwurf des neuen Flächennutzungs- und Landschaftsplans ist gebilligt und zur Auslegung bestimmt worden.

Der Marktrat hat schon im Januar die Aufstellung eines Teilflächennutzungsplanes beschlossen mit dem Ziel, für die Windenergienutzung gut geeignete Flächen im Marktgemeindegebiet als Konzentrationszonen auszuweisen. In der Septembersitzung befasste sich das Gremium mit der Auswertung der eingegangenen Stellungnahmen aus der Beteiligung der Öffentlichkeit sowie der Behörden und sonstigen Träger öffentlicher Belange.

Zunächst erklärte Christian Krüssmann vom Büro Team 4 aus Nürnberg, dass im Gemeindebereich wegen der beiden Seismometer-Stationen in Ödberg bei Hamberg und in der Gemeinde Berching lediglich eine 110 Hektar große Fläche nordöstlich von Gimpertshausen als Konzentrationszone verbleibt. Das sind rund 1,6 Prozent der Gemeindefläche, womit Breitenbrunn das vom Land geforderte Ziel von 1,8 Prozent knapp verfehlt.

Naturschutzbehörde fordert Verträglichkeitsprüfung

Krüssmann ging kurz auf die Stellungnahme der Unteren Naturschutzbehörde am Landratsamt Neumarkt ein, die eine erneute FFH-Verträglichkeitsprüfung gefordert hat. Das mache beim aktuellen Stand der Dinge aber keinen Sinn. Erst in der Umsetzungsphase beim Vorliegen konkreter Bauanträge sollte diese Prüfung erfolgen.

Laut Bürgermeister Johann Lanzhammer (FW) sind in der verbliebenen Konzentrationszone bis zu drei Windräder möglich. Nach Auswertung aller Stellungnahmen hat das Gremium den sachlichen Teilflächennutzungsplan Windenergie in der aktuellen Fassung festgestellt. Die Verwaltung wurde beauftragt, diesen beim Landratsamt zur Genehmigung einzureichen. Schon im Juni 2020 hatte sich der Marktgemeinderat auf den Weg zu einer Neuaufstellung des Flächennutzungsplans mit integriertem Landschaftsplan gemacht. Der Geltungsbereich umfasst das gesamte Marktgebiet. Ziel der Planung ist es, die bauliche und sonstige Bodennutzung nach den voraussehbaren Bedürfnissen des Marktes in den Grundzügen darzustellen. Zwischenzeitlich hat die frühzeitige Beteiligung der Öffentlichkeit stattgefunden. Im Gemeindesaal am Unteren Markt war eine Informationsveranstaltung.

Jetzt hat Krüssmann die eingegangenen Anregungen und Stellungnahmen vorgestellt. Nach seinen Worten beinhaltet der Flächennutzungsplan in seiner aktuellen Fassung einen Bedarf von 7,5 Hektar für neue Wohnbauflächen und gemischte Bauflächen. Das Gremium nahm die eingegangenen Stellungnahmen sowie die Abwägungsvorschläge zur Kenntnis, billigte den Entwurf des Flächennutzungsplans mit Landschaftsplan und beauftragte die Verwaltung mit der öffentlichen Auslegung.

Zusätzliche Fördermittel für neuen Kindergarten

Durch ein neu aufgelegtes Programm der Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) für klimafreundliche Nicht-Wohngebäude kann die Marktgemeinde zusätzliche Fördermittel für den Neubau der Kindertagesstätte in der Gartenstraße abgreifen. Hierfür ist es notwendig, das Gebäude zusätzlich auf Energieeffizienz und Nachhaltigkeit hin zu prüfen und zu zertifizieren. Es liegt bereits eine Förderzusage in Höhe von 310125 Euro vor. Die Kosten für die Zertifizierung selbst belaufen sich auf 57522 Euro. Ebenso sind Mehrleistungen beim Energieberater sowie eine Erhöhung der Qualitäten auf der Baustelle erforderlich. Die geschätzten Gesamtkosten für die Zertifizierung belaufen sich somit auf insgesamt rund 210000 Euro. Stellt man dem die zugesagte Fördersumme entgegen, verbleibt der Gemeinde ein Plus von rund 100000 Euro und es wird ein Gebäude mit einer deutlich gesteigerten energetischen Qualität geschaffen.

Der Marktgemeinderat beauftragte das Ingenieurbüro Alkofer mit der Zertifizierung zum Angebotspreis von 57522 Euro. Außerdem segnete das Gremium sieben Nachtragsangebote der Baumeisterfirma ab. Die Gesamtkosten belaufen sich auf 77596 Euro. Der Großteil davon ist aufgrund der schlechten Baugrundverhältnisse erforderlich gewesen, da fast ausschließlich schwer lösbarer Fels zum Vorschein kam, welcher beprobt worden ist. Da trotz des Felsens an der Baugrubensohle ungleichmäßige Bodenverhältnisse herrschten, musste zusätzlich Material vor Ort gebrochen und lagenweise eingebaut werden. Die restlichen Mehrkosten beinhalten Zulagen des Statikers, den Abbruch des Gewölbekellers und das Verlegen von Leitungen unterhalb der Bodenplatte. „Trotz dieser Mehrungen sind wir noch unterhalb der Schätzkosten für das Gewerk Baumeister“, erklärte Lanzhammer Die Nachträge seien vom Architekten geprüft und freigegeben worden.

Für die Kindertagesstätte wurden noch Aufträge vergeben: die Fliesenarbeiten übernimmt für 52079 Euro die Firma Kunz aus Breitenbrunn im Erzgebirge. Die Bodenbeläge werden für 33656 Euro von der Firma Fürstenhöfer aus Fürth verlegt. Metalltüren und Glaselemente kommen für 97952 Euro von der Firma Geppert aus Seubersdorf.

swp


Artikel kommentieren