Zum zweiten Mal hat Bürgermeister Bernd Mayr (FW) die Kinder und Jugendlichen der Großgemeinde Dietfurt zu einer Bürgerversammlung eingeladen, die rein auf diese Altersgruppe abgestimmt war. Neun junge Bürgerinnen und Bürger waren der Einladung gefolgt, mehr als im Vorjahr.
Das Stadtoberhaupt begrüßte auch den Dritten Bürgermeister Konrad Leidl (CWU), seine Kollegen aus dem Stadtrat sowie den Jugendbeauftragten Lukas Schöls. Die Power- Point-Präsentation, die auch bei den Bürgerversammlungen für die Erwachsenen gezeigt wurde, hatte Mayr vereinfacht.
Dass sich in der Stadt vieles ums Geld dreht, wurde den Anwesenden schnell klar. Sie erfuhren von den Kosten, die die Stadt bei der Ausweisung neuer Baugebiete zu zahlen hat. Wie wichtig der Bauhof ist, erläuterte er mit Projekten wie der neuen Brücke nach Griesstetten oder dem Pavillon im Freibad. Beide haben Bauhofmitarbeiter selbst gebaut.
Jede Menge Informationen vom Bürgermeister
Ein großer Punkt war auch der Bau der Radwege, von denen in den vergangenen Jahren einige rund um Dietfurt entstanden sind. Möglich war dies, weil man durch die „Stadt-Land“-Förderung hohe Zuschüsse bekam. Für die Feuerwehr in Unterbürg/Oberbürg und Zell wurden zwei Tragkraftspritzenfahrzeuge bestellt. Diese werden in den nächsten Monaten geliefert. „Der Stadt ist es wichtig, dass nicht nur die Stützpunktfeuerwehr, sondern auch die Ortsfeuerwehren gut ausgerüstet sind“, so Mayr.
Die Spielplätze in der Carl-Tratz-Straße und in Grögling wurden aufgewertet. Der Preis für die neuen Spielgeräte machte die jungen Zuhörer stutzig. Bernd Mayr erklärte die hohen Anschaffungskosten mit dem TÜV-Siegel, das an den Geräten sein müsse. Andere Spielgeräte dürften nicht aufgestellt werden. So musste die Stadt für beide Geräte satte 28 500 Euro berappen. Den Haushalt der Stadt erklärte das Stadtoberhaupt sehr anschaulich, ebenso das Wahlsystem und die Sitzverteilung im Stadtrat.
Dann konnten die Kinder und Jugendlichen fragen und ihre Wünsche äußern. Dominik Schels wünschte sich für die Sieben-Täler-Halle Völkerball-Feldmarkierungen. Dann wäre das Spielen einfacher. Der Bürgermeister versprach, sich zu informieren, ob es so etwas gibt und ob diese Markierungen nachträglich angebracht werden können. Eva Müller und Leni Raddau wünschten sich eine hellere Straßenbeleuchtung, da es in der Früh auf dem Schulweg oft sehr dunkel ist. Mayr erklärte, dass viele Lampen umgerüstet wurden. Die Energiesparlampen würden zwar weniger Energie verbrauchen, seien leider auch etwas dunkler. Er versprach, beim Energieversorger nachzufragen, ob die Lampen in den Morgenstunden heller geschaltet werden können. Mit dem Schulweg beschäftigten sich auch Antonia Leidl und ihr Bruder Sebastian. Ihnen ging es um das Chaos, das jeden Morgen an der Bushaltestelle in der Bahnhofstraße herrsche. Eine Mutter berichtete, dass sie immer warte, bis der Bus abfährt, da es doch relativ chaotisch an der Bushaltestelle zugehe. Dazu komme, dass es am Morgen, wenn es noch dunkel ist, oft sehr unübersichtlich sei, wenn dann auch noch Anwohner mit ihren Autos vom neuen Wohngebiet an den Schülern vorbei müssen. Eine Verlegung der Bushaltestelle, die von den Behörden nicht für nötig befunden wurde, wurde ebenfalls diskutiert. Auch die übervollen Busse, die jeden Morgen Richtung Neumarkt fahren, waren Thema. Dass die Schüler oft stehen müssten, sei ein Problem, das auch andere Anwesende bestätigten.
Ein Pavillon im Franziskuspark?
Mayr hörte sich die Ausführungen aufmerksam an. Er sicherte zu, wegen der vollen Busse und der Bushaltestelle noch einmal nachzufragen. Johanna Gietl wünschte sich einen Pavillon für Jugendliche. Gemeinsam suchten die Anwesenden nach einem passenden Platz. Schnell kam man auf den Franziskuspark. Das Grundstück gehört der Stadt, dort wäre es sicher auch möglich, einen Pavillon oder eine Überdachung anzubringen.
Dreckiges Wasser in der Tretanlage
Leni Raddau fragte, warum das Wasser in der Tretanlage so dreckig geworden sei. Das Stadtoberhaupt erklärte, dass seit ein paar Jahren die Quelle, die früher die Tretanlage speiste, nicht mehr genutzt werden dürfe. So werde die Tretanlage nun mit dem Wasser der Laber gespeist, das nach Regen oft nicht so klar ist. Dass die Quelle nicht mehr genutzt werden darf, weil ein Anwohner dies nicht mehr duldete, fanden alle mehr als schade.
Johanna Gietl fragte auch nach, ob es möglich wäre, in der Stadt sicherere Gehwege oder Bürgersteige zu schaffen. Dies ist nach Aussagen vom Bürgermeister im Nachhinein nicht mehr möglich. Er wies darauf hin, dass durch die Blumentröge die Sicherheit für die Fußgänger erhöht wurde.
Einige Schülerinnen wünschten sich mehr Mülleimer. Weiter wollte man auch noch ein Bushäuschen beim Feuerwehrhaus und in der Weiherstraße. Beides will sich Mayr vor Ort ansehen und mit dem Stadtrat besprechen. Dominik Schels fragte nach, was aus dem alten Edeka-Gelände wird. Dazu gebe es noch keine Pläne, so der Rathauschef.
„Schön, dass ihr da wart und so viele Ideen und Wünsche geäußert habt. Es wäre toll, wenn sich noch mehr in eurem Alter mit ihren Ideen ins Stadtgeschehen einbringen. Politische Bildung ist in unserer Zeit wichtiger denn je“, so Mayr am Ende.
pmd
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