Das Sieben-Täler-Volksfest ist vorbei, doch eine Jugendliche aus Dietfurt (Landkreis Neumarkt) wünscht sich, dass es nie enden solle. Alina Miehling hat einen großen Traum. Sie möchte einmal Rekommandeurin werden und ein eigenes Karussell betreiben.
Die Jugendliche, die aktuell eine Ausbildung bei der Firma Wittl macht, hat einen ganz besonderen Traum. Während viele in ihrem Alter sich noch nicht sicher sind, welchen Beruf sie später ergreifen möchten, hat Alina bereits eine klare Vorstellung von ihrer Zukunft. Selbstständige Schaustellerin und Rekommandeurin möchte sie sein.
Lesen Sie hier: Christina Kurpiela ist neue Dietfurter Festkönigin
Ein Rekommandeur begleitet das Geschehen bei einem Fahrgeschäft mit lustigen und flotten Sprüchen, um auf diese Weise die passierenden Volksfestbesucher zur Mitfahrt zu animieren. Meist sind Rekommandeure auch für die Steuerung des Fahrgeschäftes sowie das Verkaufen der Fahrchips zuständig und übernehmen häufig auch die Beschallung des Fahrgeschäftes als Discjockey.
Von klein auf Volksfest-Fan
Das alles hat Alina bereits ausprobiert, denn sie liebt Volksfeste und das schon seit ihrer Kindheit: „Die bunten Lichter, die schrillen Muster und die fröhliche Atmosphäre haben mich schon immer fasziniert“, schwärmt sie. Die gute Musik, die vielen bunten Glühbirnen, Glitzer und Muster der vielen aufregenden Fahrgeschäfte. „Das alles zieht mich magisch an“, erzählt sie mit leuchtenden Augen. Schon als kleines Mädchen sei sie mit ihrem Papa in ganz Bayern von Volksfest zu Volksfest gefahren und habe sich stundenlang von der besonderen Atmosphäre, den visuellen und akustischen Eindrücken berauschen lassen.
Sie genoss den süßen Duft von Zuckerwatte, gebrannten Mandeln und Lebkuchenherzen. Die vielfältigen Fahrgeschäfte anzugucken, habe ihr Herz schon immer höherschlagen lassen.
Das könnte Sie auch interessieren: Die Schiederin von Antenne Bayern eröffnet in Dietfurt ihre Volksfest-Challenge
Und eines Tages hat Alina einfach die Gunst der Stunde ergriffen und beim Dietfurter Sieben-Täler-Volksfest bei einem Fahrgeschäftsbetreiber nachgefragt, ob sie einfach mal mithelfen dürfe. So durfte sie zunächst gleich Chips einsammeln und bald schon saß sie selbst am Mikrofon, um Durchsagen zu starten. Sie legte Musik auf und übernahm die Steuerung eines Karussells. Welche typischen Ansagen und Ausdrücke gerade in sind, das könne man sich sehr schnell aneignen. Nach und nach lernte Alina die große Schaustellerfamilie kennen und tingelte in jeder freien Minute von Kirmes zu Kirmes, um zu helfen und Volksfestluft zu schnuppern.
Dabei kam sie schon viel herum und kennt auch schon viele Schausteller persönlich. „Sie sind alle sehr nett und aufgeschlossen“, bestätigt sie. Dass diese sich ihren Lebensunterhalt hart verdienen, war ihr schon immer bewusst, aber erst der Blick hinter die Kulissen verdeutlichte dies noch grundlegend. Meistens müssten diese am Vormittag ihre Fahrgeschäfte überprüfen, Proberunden laufen lassen, Reinigen, um dann gegen 13 Uhr aufzusperren.
Hohe Preise laut Alina Miehling gerechtfertigt
Gefahren wird dann bis meist nach Mitternacht, bis der lange Arbeitstag sein Ende findet und der Schausteller sich in seinen Wohnwagen zum Schlafen zurückzieht. Die Einnahmen müssen meist in den Sommermonaten in die Kasse fließen, im Winter werden die Fahrgeschäfte gewartet, Reparaturen unternommen und neu gestrichen sowie die Tour-Planung unternommen. Dabei greifen die Betreiber zum einen auf ein festes Team zurück, haben aber auch Helfer, die spontan einspringen und jeweils vor Ort etwa für Auf- und Abbauarbeiten gesucht werden. Alina weiß daher, dass die Fahrpreise, wenngleich sie hoch erscheinen, absolut gerechtfertigt sind.
Lesen Sie hier: Generationswechsel bei der Pferde- und Fohlenschau in Neumarkt: Johann Paulus hört auf
Ihre Eltern unterstützen ihren ungewöhnlichen Berufswunsch. Wenn Alina einmal genug gespart hat, dann möchte sie sich ein eigenes Fahrgeschäft kaufen. Besonders liebt sie die aufregenden Fahrgeschäfte wie den Free Fall oder die Achterbahn. „Je wilder und höher, desto cooler finde ich es“, sagt sie begeistert. Um ihrem Traum näherzukommen, plant Alina, auch in diesem Jahr noch wieder bei verschiedenen Karussellbetreibern zu hospitieren. So möchte sie weitere praktische Erfahrungen sammeln und sich mit den Abläufen noch vertrauter machen.
Alinas Geschichte zeigt, dass es wichtig ist, seine Träume zu verfolgen und an sich zu glauben. Mit ihrer Leidenschaft und Entschlossenheit wird sie sicherlich ihren Weg gehen und vielleicht schon bald die Menschen auf einem Volksfest mit ihren Ansagen begeistern.
DK
Artikel kommentieren