Zu Gast bei chinesischen Freunden
45 Dietfurter besuchen die Partnerstadt Nanjing, Schanghai und Peking

03.04.2024 |

Die China-Reisenden von 2015 stellten sich vor dem Maskottchen für die Olympischen Jugend-Sommerspiele 2014 in Nanjing zum Erinnerungsfoto. Foto: Kirschner/Archiv

Die Koffer stehen bereit, die Visa sind rechtzeitig eingetroffen. In weniger als einer Woche fliegen 45 Frauen und Männer aus der Großgemeinde nach China.

Es ist der zweite offizielle Besuch einer größeren Delegation aus der Sieben-Täler-Stadt in der Partnerstadt Nanjing. Die erste Reise fand im April 2015, also vor neun Jahren statt. Kurze Zeit später wurde im Dietfurter Rathaus die Partnerschaftsurkunde zwischen den beiden höchst ungleichen Kommunen unterzeichnet, der gut 6000-Seelen-Gemeinde im Altmühltal und der Millionen-Metropole Nanjing.

Man beschloss einen losen Austausch, vor allem im kulturellen Bereich. Wiederholt schickte Nanjing Künstler zum Bayrisch-Chinesischen Sommer nach Dietfurt. Bis Corona kam und alle weiteren persönlichen Kontakte erst einmal auf Eis legte. „Vor fünf Jahren haben wir zum letzten Mal Besuch aus Nanjing gehabt“, so Thomas Himmler, der Chef der Tourist-Information Dietfurt.

Nun soll die alte Freundschaft wieder aufleben. Am Nachmittag des 11. April werden die 45 Dietfurter ins Flugzeug steigen, das sie ins Reich der Mitte bringt. Organisiert hat die Reise federführend Himmler. „Wir sind eine bunt gemischte Truppe“, erzählt er im Gespräch mit unserer Zeitung. Schnell seien alle Plätze weg gewesen, als bekannt wurde, dass die Dietfurter wieder ins Reich der Mitte fliegen würden. Neben Bürgermeister Bernd Mayr (FW) und einigen Stadträten ist auch das Kaiserpaar mit Gefolge dabei, außerdem „ganz normale“ Dietfurterinnen und Dietfurter.

Über Istanbul geht es mit Turkish Airlines zunächst noch nicht nach Nanjing, sondern nach Schanghai. Auf dem Programm der Chinareise, die bis 20. April dauert, stehen auch Peking und eben als erstes Ziel Schanghai. Dort erwartet die Dietfurter unter anderem ein Spaziergang über den Bund, Schanghais legendären Uferstreifen am Huangpu-Fluss. Er ist bekannt durch seine zahlreichen Gebäude aus der Kolonialzeit. Direkt gegenüber auf der anderen Flussseite liegt das Wirtschafts- und High-Tech-Zentrum Pudong, eine der bekanntesten Sehenswürdigkeiten Schanghais mit seinem ständig wachsende Hochhauswald. Dort steht neben dem Fernsehturm auch der 421 Meter hohe Jinmao-Tower, von dem aus man einen sensationellen Blick auf die Stadt hat. Aber auch die Altstadt und der Yu Garten, ein Paradebeispiel chinesischer Gartenbaukunst, stehen auf dem Besichtigungsprogramm.

In etwa einstündiger Fahrt geht es dann nach einer Nacht in Schanghai mit dem Schnellzug ins knapp 300 Kilometer entfernte Nanjing. Dort bleiben die Dietfurter für drei Nächte. Das Programm, das von der Partnerstadt zusammengestellt wurde, umfasst natürlich den Besuch der wichtigsten Sehenswürdigkeiten, der Stadtmauer, des Stadtmuseums von Nanjing. Auch ein deutsch-chinesischer Abend ist geplant. „Da werden wir jodeln und tanzen“, kündigt Himmler an. Auch den Kaiser-Rock und die Kaiser-Hymne sollen die chinesischen Freunde kennenlernen.

Damit die Dietfurter bestens vorbereitet in ihre Partnerstadt reisen, gab es im Vorfeld unter anderem ein Treffen mit dem Vertreter des Reisebüros. Dazu kam ein Vertreter des Konfuzius-Institut nach Dietfurt. Auch das Essen mit Stäbchen will gelernt sein. Und nicht zuletzt traf man sich im Rathaus, wo der Sitzungssaal kurzerhand zum Tanzsaal umfunktioniert wurde. Hier wurden unter der Regie der Familie Singer vom Trachtenverein Beilngries die Tänze für den bayerischen Abend – Zwiefacher, Polka, langsamer Walzer und Boarischer – eingeübt.

Zurück nach China: Nach dem Abschied von Nanjing geht die Reise noch nach Peking. Hier sind weitere drei Übernachtungen vorgesehen. Fest eingeplant ist die Besichtigung der wichtigsten Sehenswürdigkeiten wie Chinesische Mauer, Himmelstempel und Verbotene Stadt.

In der Nacht zum 20. April geht der Flieger nach München, wo die Delegation am Vormittag des 20. April zurückerwartet wird. Eine Zwangspause wird es diesesmal hoffentlich nicht geben. Vor neun Jahren mussten die damaligen China-Reisenden zwei Tage länger als geplant in der Hauptstadt von China bleiben, da ein Blitzschlag den Flughafen lahmgelegt hatte.

Die Stellung im Rathaus halten wird während der Abwesenheit des Bürgermeisters Rathaus-Vize Johannes Seelus (FW). Vor neun Jahren waren alle drei Bürgermeister mit nach China geflogen, deshalb gingen die Amtsgeschäfte an den dienstältesten Stadtrat Johann Gietl (FW) über. Das ist dieses Mal nicht nötig, zwar sitzt Gietl immer noch im Stadtrat, aber vertreten könnte er nun keinen der drei Bürgermeister, da sein Name selber auf der Liste der China-Reisenden steht.

uke



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