Von Johann Grad
Töging – Dicke dunkle Wolken hängen am Himmel, am Straßenrand stehen erwartungsvoll die Zuschauenden dicht gedrängt. Pünktlich setzt sich der Töginger Faschingszug in Bewegung, an der Spitze der Kasamandl-Präsident und sein Gefolge mit großer Fahne, auf der ein kleiner Scheck sitzt. Die Honoratioren lachen und freuen sich, folgen ihnen doch 31 Gruppen.
Zugmeister Christian Weigl konnte einen Zug zusammenstellen, der was hermacht. Über die Hälfte waren Töginger Teams, die anderen kamen aus den umliegenden Ortschaften. Lauter kleine Wikinger mit einem Schild in der Hand folgten dem Trio und den kleinen Tanz-Mädchen die närrischen Kasaweiber in weißen Gewändern und mit bleichen Gesichtern. Und schon erschallte ein dreifaches Kasa-Wau. Hat mit Käse zu tun, die Brotzeit der Sensenmäher auf den Wiesen beidseits der Altmühl. Doch da waren Diebe unterwegs, denn der Käse war nicht mehr da, als man ihn essen wollte.
Next Generation tanzte ein wenig und auf einmal strahlte die Sonne vom Himmel, schließlich kam ja das kaiserliche Paar, lachte und winkte huldvoll dem Volk aus der Provinz zu. Zum Fürchten waren die Altmühltaler Bergdeifl‘n, doch die Kinder hatten keine Angst. Fahnen mit Stars and Stripes kündigten Großes an: „Liberty‘s coming to Deching“. Und tatsächlich kam die große „Freiheitsstatue“, umschwirrt von Kleinen und Großen, die allerhand Zeugs dabei haben für das Publikum.
Der Stadtrat kümmerte sich um Energie und hielt Rädchen in den Wind. Prächtig und fantasievoll ausgestattet hatte sich die Angergruppe für den „König der Löwen“, während Altmühlpower in weiß-blauen Kleidern in der Disco tänzelte. Wie Ärzte in der „Klinik am Rande des Wahnsinns“ operieren, zeigte spektakulär die Rocky Mountains Crew. Die Schecken ärgerten die Zuschauer, einige drängten die Zuschauenden zurück und ließen ihre langen Peitschen knallen.
Als Freibeuterinnen zog die Verflixde Gmixde durch sieben Meere und Täler. Die Fröhliche Runde sammelte Viren ein mit dem Viruskop. Die Enkeringer Schellenscheberer mit großen Masken und Fellen lärmten durch die Straße und auch vor ihnen hatte das kleine Volk keine Angst. Die Dietfurter Faschingsmuffel strampelten Energie für ihre „autarkes Wirtshaus“ und mit viel Lärm beendete der Weckruf den Faschingszug. Alle Gruppen kehrten zurück, dann verliehen Christine Jaksch-Paulus und Christian Weigl den Vertretern des Wandervereins den Kasa-Orden. Der Verein war sehr lange im Fasching aktiv, half tatkräftig mit und hatte einen Verpflegungsstand.
Zum Feiern luden ein mobiles Salettl ein und das große Wirtshaus, ebenso die Jurte auf dem Schlossplatz. In der Turnhalle des Sportvereins waren Kaffee und Kuchen hergerichtet und so konnte man sich in Gesellschaft unterhalten und es sich gut gehen lassen. Auch wenn es draußen immer wieder regnet wurde es bestimmt eine lange Feiernacht.
DK
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