Datenschutzberater gibt Tipps
Zwei Neuburgerinnen mit Phishing um Hunderte Euro geprellt

10.12.2024 | Stand 10.12.2024, 17:42 Uhr |

Mit dem Paypal-Konto einer 45-jährigen Neuburgerin kaufte ein Unbekannter Waren im Wert von 545 Euro ein. Foto: Ziegler

Man glaubt beim Lesen dieser beiden Polizeiberichte, die die Redaktion am Dienstag erreichten, zunächst an ein Déjà-vu, so oft begegnet man Meldungen dieser Art. Einmal mehr wurden Daten von Bürgern ausgespäht, und wieder werden diese ihr verlorenes Geld nie mehr wiedersehen. Die jüngsten Fälle betreffen zwei Frauen aus Neuburg an der Donau (Landkreis Neuburg-Schrobenhausen).

  

Eine 45-jährige Neuburgerin erstattete bei der Polizei Anzeige, nachdem über ihr PayPal-Konto Waren im Wert von 545 Euro von einem Unbekannten eingekauft wurden.

Auf verlinkter Seite Zahlungsdaten eingegeben

Die Frau, so teilt die Polizei mit, habe ein Kleidungsstück inseriert, woraufhin sie von einem Interessenten eine Mail bekam, die einen Link enthielt. Die 45-Jährige klickte darauf und gab dann auf der verlinkten Seite fatalerweise ihre PayPal-Zugangsdaten ein. Mit diesen wiederum tätigte der Unbekannte seine Einkäufe – auf Kosten der 45-jährigen Frau.

Abo mit fremden Kreditkartendaten beglichen

Im zweiten Fall spähte ein Unbekannter die Daten des Kreditkartenkontos einer 53-jährigen Neuburgerin aus. Auf welche Art dies geschah, ist laut Polizei bislang noch nicht bekannt. Offensichtlich schloss er dann ein Abo ab, das er mit dem Geld der Neuburgerin bezahlte. Die 53-Jährige wurde darauf aufmerksam, weil ihr Konto seit Juni dieses Jahres monatlich mit knapp 70 Euro belastet wurde, fünf Monate lang. Der Gesamtschaden in diesem Fall beläuft sich laut Polizei auf 349 Euro.

Mehr Trickbetrug-Fälle können Sie auf unserer Themenseite finden.

Datenschutzberater: „Wenn ich die 1 drücke, sage ich ,ja’“

Zwei typische Fälle, die exemplarisch sind. Der Datenschutzberater Ralf Turban aus Karlshuld gibt an der vhs Kurse zum Thema Datensicherheit. Man müsse informiert sein, sagt er im Gespräch mit unserer Zeitung, „und dazu zählt auch das Digitale“.

„Aufpassen“, rät er, und „aufmerksam sein“. Die Polizei veröffentliche regelmäßig zehn Tipps zur Sicherheit im Internet, „die sollte man lesen und überlegen, wie man seinen eigenen digitalen Laden im Griff hat“. Wichtig sei zu erkennen, wohin ein Link eigentlich führe oder bei Anrufen, bei denen man aufgefordert werde, die Taste 1 für den Widerspruch zu drücken, das eben nicht zu tun – „denn wenn ich die 1 drücke, sage ich ,ja‘“. Wünschen würde er sich einen täglichen „kleinen digitalen Eigenschutz“ kurz vor der „Tagesschau“, um die Menschen zu sensibilisieren.

DK



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