Neuburg
Zerstörungswut trifft Blumentöpfe

Vandalismus wird zum Alltagsgeschäft: Dekoration an Kreisverkehr durch Unbekannte beschädigt

07.06.2022 | Stand 22.09.2023, 22:29 Uhr

Von den Pflanzen war nach dem Umsturz nichts mehr zu sehen. Foto: C. König

Von Nicole Gigler

Neuburg – Die großen gelben Blumentöpfe am Kreisverkehr an der Bürgermeister-Sing-Straße sind von Unbekannten umgeworfen worden. Geschehen ist der Vandalismus am Wochenende. Bernhard Mahler von der Stadtverwaltung Neuburg zeigt sich wenig überrascht von den Vorkommnissen. „Vandalismus ist zu einem täglichen Geschäft geworden.“

Schon drei- oder viermal seien die Töpfe über die vergangenen Jahre beschädigt worden, berichtet Mahler. Nun werden sie wieder aufgerichtet. Weitere Sicherheitsmaßnahmen seien laut ihm nicht machbar: „Es gibt keine Verankerungsmöglichkeiten.“ Allgemein seien die Töpfe so schwer, dass mehrere Personen gebraucht werden, um sie überhaupt umschmeißen zu können.

Wie bei jedem Fall von Vandalismus, hat die Stadt auch hier einen Strafantrag gestellt. Doch die Chancen stehen eher schlecht. Denn in der Vergangenheit konnten die Blumentopf-Täter nicht belangt werden. „Wahrscheinlich waren es Bürger, die in erheitertem Zustand auf dem Nachhauseweg waren“, vermutet Mahler.

Mittlerweile hat sich die Stadtgärtnerei darum gekümmert und die Töpfe aus Hartplastik gesäubert und neu bepflanzt. Besonders ärgerlich: „Für solche Schäden bezahlen wir alle mit unseren Steuergeldern“, sagt Mahler. Ein paar hundert Euro werden die neue Bepflanzung und die Arbeit kosten, schätzt er. „Man schädigt damit nicht die Stadt oder den Oberbürgermeister, sondern alle.“

Auch im Internet haben die Geschehnisse am Kreisverkehr schon die Runde gemacht, nachdem ein Nutzer ein Bild davon geteilt hatte. „Das ist einfach unmöglich“ und „Es wird immer schlimmer“ war zwei Kommentaren zu entnehmen. Andere Nutzer forderten zudem mehr Überwachungskameras. Laut Mahler ist das aber nicht möglich, da das Bayerische Datenschutzgesetz Kameras an öffentlichen Plätzen nur dann erlaubt, wenn es sich um einen Kriminalschwerpunkt handelt. „Da reichen umgeschmissene Blumentöpfe oder eine beschmierte Wand nicht aus.“ In Tiefgaragen, wo eine Kamera erlaubt ist, sei der Vandalismus merklich zurückgegangen, sagt er und auch Ermittlungserfolge habe es dadurch schon gegeben.

DK