Oberhausen
Zauberer Schnitzel ist zurück

Sepp Egerer berichtet über den Dreh zur zweiten Verfilmung der Hörspielreihe

11.05.2022 | Stand 23.09.2023, 1:27 Uhr

In den Rollen des Oberwachtmeisters Wapflinger (links) und der Frau Schladminger (rechts) wird Sepp Egerer in der zweiten Verfilmung von Zauberer Schnitzel zu sehen sein. Dafür durfte er sogar mit einem E-Scooter durch den Supermarkt fahren. Fotos: Helge Heinemann

Von Nicole Gigler

Oberhausen – Sie leben zur Zeit mehr im fiktiven Städtchen Knedlhausen an der Soß als in Oberhausen: Die Rede ist von Kerstin und Sepp Egerer, die Erfinder der Zauberer-Schnitzel-Hörbücher. 2021 folgte die Verfilmung des ersten Hörspiels. Nun, ein Jahr später, stecken sie mitten in den Dreharbeiten zum zweiten Teil – „Zauberer Schnitzel im Gipfelglück“.

„Im ersten Film ging es um das Kennenlernen zwischen Zauberer Schnitzel und seiner Sauerkrautdose“, sagt Sepp Egerer. „Im nächsten Teil bricht Zauberer Schnitzels Zauberstab ab, weil er so unvorsichtig damit ist. Und reparieren kann man ihn nur mit einer Zaubernuss.“ Diese heißt es in dem zirka 75 Minuten langen Film zu finden. Die seltene Nuss wachse nur in Australien und auf den Bergen in Knedlhausen, verrät Egerer aus seinem Film. Fans dürfen sich auch auf neue Charaktere, darunter „Reinhold Messmer“, freuen.

Damit Knedlhausen wieder auf die Leinwand kommt, mussten die Egerers einiges an Geld sammeln. Knapp 20000 Euro haben sie dafür zusammenbekommen, mit Hilfe von „verschiedenen Gönnern“, wie Egerer sagt. Zuschauerinnen und Zuschauer aus der Neuburger Gegend dürften einige Drehorte im Film sehr bekannt vorkommen. So wurde bereits in einem Rewe-Markt sowie in der Altstadt und in Konstein gedreht. Zu der neuen Kulisse im Supermarkt hat Egerer eine ganz besondere Anekdote: „Im ersten Teil haben wir in einem kleinen Tante-Emma-Laden gedreht. Den gibt es jetzt aber nicht mehr. Also drehen wir im Rewe. Wir sagen einfach, der Tante-Emma-Laden hat etwas umgeräumt.“ Dort habe er auch einen tollen Drehtag in der Rolle der Frau Schladminger verbracht. „Ich durfte da nämlich mit einem E-Scooter rumfahren“, erzählt er. Allgemein seien die bisherigen Drehtage gut gelaufen: „Das Wetter war perfekt, wie bestellt.“ Neben bekannten Orten werden auch bekannte Gesichter im Film zu sehen sein. Darunter der Neuburger Singer-Songwriter Clemens Benecke, besser bekannt als C.B. Green. „Er wird im Film Blockflöte spielen“, verrät Egerer.

Im Gegensatz zu den heute üblichen Kinderserien wollen die Egerers mit Zauberer Schnitzel alles anders machen: Langsame Bilder, bayerische Gemütlichkeit und Dialekt sollen den Film ausmachen. „Der Dialekt geht bei uns verloren, deswegen verwenden wir ihn ganz bewusst“, sagt Egerer. Als Vorbild für die Art des Films sehe er den Pumuckl. Und genauso wie der Pumuckl, soll auch Zauberer Schnitzel Jung und Alt begeistern. „Wir haben auch Dinge eingebaut, die Erwachsene zum Schmunzeln bringen.“

Für bestimmte Szenen ging es sogar in ein professionelles Studio – das WBLT-Studio in Kreut. „Dort hat man alle Möglichkeiten. Zum Beispiel auch eine Wind- und Schneemaschine.“ Wie diese Effekte im Film eingesetzt werden, wird man zwischen Ende Oktober und Anfang November in den Kinos sehen können. So zumindest der Plan der Egerers.

Für den zweiten Teil des „Zauberer Schnitzel“-Abenteuers wünscht sich Egerer mehr Vermarktung in ganz Bayern. Der erste Film lief in Kinos in Neuburg, Schrobenhausen, Dingolfing und München. Egerer findet jedoch: „Der Film hat es verdient, in ganz Bayern zu laufen“.

Aber nicht nur Filmfans kommen in Zukunft auf ihre Kosten. Auch für alle Hörbuchliebhaber von Zauberer Schnitzel gibt es gute Nachrichten. Denn ans Aufhören, denken die Egerers noch lange nicht. „Die Hörspiele wird es geben, bis wir sterben. Ziel ist es, zwei bis dreimal im Jahr welche zu veröffentlichen“, blickt Egerer in die Zukunft.

DK