Wenn es an einem Julisonntag kurz vor den Sommerferien schon am Vormittag summt und brummt in Neuburgs Zentrum, dann versammeln sich die Vespa-Fans aus der Region und darüber hinaus zu ihrem jährlichen Treffen auf dem Schrannenplatz. Um sich auszutauschen, um ihre teils historischen Mopeds zu präsentieren und um gemeinsam – bei diesmal herrlichem Sommerwetter – eine Runde zu drehen.
2016 gegründet, 32 Mitglieder im bei den „HighRollers“
2016 fasste der seit 1957 existierende Motorclub Neuburg im Rahmen seiner Hauptversammlung den Beschluss, die neue Sparte „Vespa HighRollers“ zu gründen. Seit drei Jahren fungiert Dieter Seehofer dort als Spartenleiter, derzeit zählt man 32 Mitglieder. Nach 35 Jahren als Berufssoldat auf dem Nato-Flugplatz in Zell ist der 65-Jährige im Ruhestand und kann sich seiner Leidenschaft widmen. „Wenn man infiziert ist, kommt man nicht mehr weg“, sagt er. Neben befreundeten Clubs beispielsweise aus Wellheim und Weißenburg, kommen regelmäßig auch Mopedfreunde aus München zu dem Treffen.
40 Kilometer täglich mit der Vespa zur Arbeit – ohne Helm
Ein Herr mit schlohweißem Haar, Jahrgang 1941, nahm am Sonntag auf dem Schrannenplatz interessiert das diesmal älteste Modell, Baujahr 1949, also gerade mal drei Jahre nach Firmengründung, in Augenschein. Der auf Sardinien lebende Mimmo Spiga ist gemeinsam mit seiner Frau Maria zu Besuch bei der in Karlshuld lebenden Tochter. Mit 17 kaufte er sich eine gebrauchte Vespone – so nennt man in Italien die 175er Vespas – und legte damit täglich 40 Kilometer zur Arbeit zurück. Ohne Helm. Die 50er übrigens heißen Vespini.
Pünktlich um 13 Uhr summte es dann gewaltig am Schrannenplatz – Vespa ist bekanntlich der italienische Begriff für die Wespe: Mehr als 150 Mopedfans machten sich auf die rund einstündige Strecke über Nassenfels, Baring, Grampersdorf hinauf zur Wellheimer Burg und retour. Zurück in Neuburg ging es dann in die umliegenden Kneipen. Zum Essen, Trinken und Fachsimpeln über den Kultroller aus Bella Italia.
DK
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