Rennertshofen
Wieder ein Rekord

Gemeinderat verabschiedet Haushalt mit gut 26 Millionen Euro – Diskussion um öffentliche Wahrnehmung von Krediten

19.05.2022 | Stand 23.09.2023, 1:13 Uhr

Investitionen kosten Geld – vor allem, wenn sich die Vorhaben, wie hier die Erweiterung der Kinderkrippe, verzögern. Foto: S. Hofmann

Von Sebastian Hofmann

Rennertshofen – Der Markt Rennertshofen hat einen neuen Rekord-Haushalt verabschiedet: Am Dienstagabend erließ der Gemeinderat einstimmig eine entsprechende Satzung, die einen Haushalt mit einem Volumen von gut 26 Millionen Euro enthält. Diskussionen gab es schließlich zur öffentlichen Wirkung von geplanten Krediten.

FW-Fraktionssprecher Ludwig Bayer betonte, dass im vergangenen Jahr, ebenso wie im aktuellen, rund sechs Millionen Euro an Kreditaufnahmen eingeplant gewesen sind. Diese sind aber gar nicht gebraucht worden. In diesem Punkt widersprach niemand Bayer, hatte er doch schlicht und ergreifend recht. „Ich bin mir sicher, dass dieses Jahr auch keine Kredite nötig sein werden“, so der FW-Sprecher weiter. Die Gemeinde habe Geld in der Kasse, was sehr gut sei, und deshalb auch ein Dank an Kämmerer Georg Daferner angebracht sei.

Der Herr der Zahlen stellte allerdings klar: Nur, weil Kredite vorgesehen sind, heißt das nicht, dass sie auch aufgenommen werden müssen. „Wenn wir keine haben und welche brauchen, dann müssen wir einen komplizierten Nachtragshaushalt aufstellen“, so Daferner. Er wies zudem darauf hin, dass die rund sechs Millionen Euro Kredite im vergangenen Jahr gebraucht worden wären, wären alle Projekte kassenwirksam geworden.

Bürgermeister Georg Hirschbeck (CSU) verwies in der Diskussion auf die anstehenden Projekte, wie etwa den Neubau einer Kläranlage. Da dieser sich schon seit geraumer Zeit verzögert, werde es nicht billiger. Die Begleitumstände der Corona-Pandemie und des russischen Angriffskriegs auf die Ukraine würden die Lage weiter verkomplizieren. So habe man bei der Erweiterung der Kinderkrippe nun fast ein Jahr Verzögerung, entsprechend würden die Kosten steigen. „Da sind wir schon bei einer Million“, so Hirschbeck.

Letztlich wurde die Haushaltssatzung einstimmig angenommen. Das im Finanzausschuss ausführlich vorberatene Werk weist einen Verwaltungshaushalt, also die Pflichtaufgaben der Gemeinde, in Höhe von 10,28 Millionen Euro aus. Die Investitionen, zusammengefasst im sogenannten Vermögenshaushalt, werden sich in diesem Jahr bei 15,79 Millionen Euro bewegen – wenn alle Projekte kassenwirksam werden.

Größte Ausgaben des Verwaltungshaushalt sind die Kreisumlage mit 2,77 Millionen Euro, die mit 3,38 Millionen Euro zu Buche schlagenden Personalkosten sowie der Unterhalt von Gebäuden und Grundstücken mit 2,37 Millionen Euro.

Im Vermögenshaushalt sind für Hochbaumaßnahmen, wie den Schulneubau, Planung und Neubau der Kläranlage und die Erweiterung der Krippe, rund 7,81 Millionen Euro veranschlagt. Zudem rechnet die Gemeinde mit 2,2 Millionen Euro Kosten für die Erschließung des Baugebiets Bergfeld in Treidelheim, und rund 1,5 Millionen Euro für die Kanalsanierungen in Riedensheim, Rennertshofen und den Ortsteilen. Für den Grunderwerb sind rund 1,22 Millionen Euro vorgehalten.

DK