Kinder nicht abgeholt
Wieder Ärger mit dem Schulbus im Schrobenhausener Land

04.10.2022 | Stand 22.09.2023, 4:57 Uhr

Ganz oft klappt - wie hier am Schrobenhausener Busbahnhof - die Koordination der Schulbusse bestens, manchmal allerdings auch nicht. Foto: SZ

Nach wie vor gibt es vereinzelte Probleme bei der Schulbusbeförderung im Schrobenhausener Land, aber für die Betroffenen sind sie besorgniserregend. Am Dienstag fiel beispielsweise wieder ein Bus aus, der Grundschüler nach Waidhofen bringen sollte.



Solche Situationen entstehen zwar nicht oft, aber doch so häufig, dass Eltern verärgert bis entsetzt sind. Auf Anfrage unserer Zeitung versicherten die zuständigen Stellen, dass sie mit Hochdruck an Verbesserungsmöglichkeiten arbeiten.

Grundschüler müssen zwei Stunden warten

Das Thema kommt nicht nur in Waidhofen auf. Neulich erst beschwerten sich Eltern aus Sandizell, dass Grundschüler, die nach der vierten Stunde freihaben, zwei Stunden warten müssen, bis sie dann gegen 13.30 Uhr mit dem für sie zuständigen Bus heimfahren dürfen. Denn in den Bus für die weiterführenden Schulen dürfen sie nicht einsteigen – weil wohl unterschiedliche Linien und unterschiedliche Auftraggeber im Spiel sind, wie bisherige Recherchen ergaben. Ob sich dort eine hemdsärmlige Absprache, ein Gentlemen‘s Agreement, finden lässt, ist noch offen.

In Waidhofen gibt es so etwas: Da nimmt der Schulverband, der sich eigentlich nur um die Beförderung der Grundschüler zu kümmern hat, bei seinen Sternfahrten aus den Ortsteilen zur Grundschule auch die Kinder mit, die in Schrobenhausen auf die weiterführenden Schulen gehen. Von Zeit zu Zeit gibt es dann eine Rechnung vom Schulverband an den Landkreis – und die Sache hat sich.

Wer grundsätzlich zuständig ist

Grundsätzlich sind die Gemeinden im Neuburg-Schrobenhausener Zuständigkeitsbereich für die Beförderung der Grund- und Mittelschüler zuständig, das Landratsamt für Kinder an weiterführenden Schulen. Die Probleme betreffen aber mehrere Stellen. In diesem Schuljahr wurden auch schon Kinder von weiterführenden Schulen in Waidhofen stehen gelassen, weil im Bus kein Platz mehr gewesen sein soll, wie mehrere Eltern der Redaktion berichteten. Und nicht nur einmal sei ein Bus in umgekehrter Richtung aus Schrobenhausen gar nicht erst abgefahren oder mit so massiver Verspätung angekommen, dass Schüler, die nach der sechsten Stunde die Schule verlassen hatten, erst nach 15 Uhr daheim waren.

Am Montag nun hatte das Busunternehmen, das den Auftrag übernommen hat, den Schulbus zu stellen, zu wenig Fahrer. Ein Hinweis bei Facebook erreichte allerdings nicht alle Eltern. Eine Mutter schrieb der Redaktion dies: „Eine Mama, die heute nicht gearbeitet hat, hat die Kinder dann freundlicherweise nach Waidhofen gefahren. Das kann es doch nicht sein. Wir wissen auch nicht, ob der Bus jetzt morgen früh zuverlässig kommt oder nicht.“

Die Mail ging auch an die RBA in Augsburg, die die Konzession für die Beförderung der Kinder zu den weiterführenden Schulen hat. Ein Sprecher des Unternehmens antwortete prompt: „Ich bedauere die allgemeine Situation vor Ort, auch für uns als RBA ist es ein tägliches Hoffen, dass die Fa. (die den Auftrag hat, Anm.d.Red.) Ihre Kinder sicher und zuverlässig in die Schule und auch wieder nach Hause befördert.“ Die RBA habe da aber keine Handhabe.

Bisher noch keine Lösung in Sicht

Waidhofens Bürgermeister Josef Fuchs (CSU) hatte, wie er versicherte, am Dienstag gleich mehrere Telefonate geführt, in der Hoffnung etwas bewegen zu können. „Wir arbeiten mit der Gemeinde gemeinsam an einer Lösung“, berichtete auch das Landratsamt. Mit Hochdruck, wie alle Beteiligten glaubhaft versichern. Denn der Gedanke, dass Schulkinder unbeaufsichtigt an Bushaltestellen stehen und vom Bus nicht abgeholt werden, bereitet unüberhörbar allen Verantwortlichen reichlich Unbehagen. Wie es in den nächsten Tagen weitergeht, war bei Redaktionsschluss unklar. Fortsetzung folgt.