Spielertrainer bleibt dem Traditionsverein erhalten
„Wie Pech und Schwefel“: Daniel Wittmann verlängert Vertrag beim FC Schrobenhausen

09.01.2025 | Stand 09.01.2025, 12:15 Uhr |

Machen 2025/26 gemeinsam weiter: Daniel Wittmann (l.) und der Vorsitzende Stephan Rausch als Vertreter des FC Schrobenhausen. Foto: FC Schrobenhausen

Es ist schon eine besondere Verbindung: die von Daniel Wittmann zum FC Schrobenhausen. Denn ganz leicht zu führen ist die Mannschaft des Traditionsvereins nicht. „Aber Daniel hat dafür genau das richtige Fingerspitzengefühl“, sagt der FCS-Vorsitzende Stephan Rausch über seinen Spielertrainer. Kein Wunder also, dass jetzt auch Wittmanns Vertrag für die Fußballsaison 2025/26 verlängert wurde.

„Er hat den Verein immer weitergebracht“

„Wir sind ein bisschen wie Pech und Schwefel“, sagt Rausch mit einem Grinsen im Gesicht. Anders ausgedrückt: Wittmann und der FCS gehören fest zusammen. Und tatsächlich: Außer Zoran Petrovic hat kein Trainer den Verein in den vergangenen Jahrzehnten so geprägt wie der Thierhauptener, der im Sommer dann in seine siebte Saison als Verantwortlicher gehen wird. Dazu kommen ein paar Jahre als Spieler beim FCS. Rausch betont zusammenfassend: „Daniel hat unseren Verein immer weitergebracht. Er kennt unseren Verein, weiß genau, wie es hier läuft.“

Also auch, dass es nicht immer nur einfach und angenehm ist, beim FC Schrobenhausen Trainer zu sein. Konstante Personalsorgen, immer wieder auftretende Undiszipliniertheiten, der sportliche Abstieg in die B-Klasse: Das alles macht bestimmt nicht immer nur Spaß. Rausch schätzt deshalb vor allem Wittmanns zwischenmenschliche Qualitäten als „Papa“ des Teams. Aber auch sportlich sei der 43-Jährige, mit seiner höherklassigen Erfahrung, „nach wie vor der Dreh- und Angelpunkt der Mannschaft“, bekräftigt der Vorsitzende des FCS.

Die Frage, wo Wittmann, Rausch und die anderen Schrobenhausener in dieser Konstellation in den nächsten Jahren hinwollen, stellt sich nun trotzdem. Oder anders: Ob sich der Stadtverein auf Dauer damit begnügen möchte, nur in der B-Klasse zu spielen? Nach dem Abstieg 2023 schnupperte der FCS in der vergangenen Saison als Dritter des Endklassements ja am direkten Wiederaufstieg. Aktuell ist das Team nach etwas mehr als einer Saisonhälfte nur Tabellenachter der niedrigsten Spielklasse, hat bereits zehn Punkte Rückstand auf einen Aufstiegsrang. Eine konstante sportliche Entwicklung stellt man sich wohl etwas anders vor.

Realität statt Träumereien

Rausch weiß das, kennt aber auch die aktuellen Rahmenbedingungen – und würde die sportliche Stagnation vor allem Wittmann niemals zum Vorwurf machen. „Es wird darum gehen, unsere Mannschaft, die eine gewisse Qualität hat, näher zusammenzubringen“, sagt der Vorsitzende. Doch er betont: „Das muss Schritt für Schritt passieren und klappt nicht mit Träumereien.“ Man müsse sich der Realität anpassen und nicht an alten Zeiten in höheren Ligen hängen.

Infrastruktur im Vordergrund

Zumal die allgemeine Infrastruktur derzeit ein größeres Thema sei als der rein sportliche Erfolg, erklärt Rausch. Ein eigenes Sportheim gibt es ja bekanntlich nicht (mehr). Daneben hat sich der FCS allerdings seinen kleinen Vereinsraum hergerichtet, im vergangenen Herbst gab‘s ein neues Dach. „Und jetzt stehen dann die Innenarbeiten an“, erzählt der Vorsitzende. Zudem soll es in Zukunft vor allem um den sportlichen Nachwuchs gehen. Aktuell hat der FCS Teams von den Bambini bis zur D-Junioren im Spielbetrieb. Auch das war in den vergangenen Jahren nicht immer so und soll in den nächsten Jahren weiter ausgebaut werden.

Das alles gemeinsam mit einer Konstante, die dem FCS in den vergangenen Jahren geblieben ist. „Denn Daniel Wittmann und der FC Schrobenhausen gehören schon ein Stück weit zusammen“, sagt Vereinsboss Rausch nach der Vertragsverlängerung hochzufrieden.

SZ

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