Vorweihnacht der guten Herzen
Der Kinderkrankenpflegedienst Fips kümmert sich um schwerstkranke Kinder

06.12.2022 | Stand 18.09.2023, 20:07 Uhr

Im Sommer unternahm das Team von Fips einen kleinen Urlaub mit den Kindern. Deren Eltern konnten zuhause entspannen. Foto: privat

Die Kinder, die Birgit Schiedermeier und ihre Kolleginnen betreuen, sind schwer krank. Dank des Kinderpflegedienstes Fips können diese pflegebedürftigen Kinder zuhause bei ihren Eltern betreut werden. „Da bietet die Medizin-Technik heute tolle Möglichkeiten“, sagt Birgit Schiedermeier, die den gemeinnützigen Betrieb leitet. Im Rahmen der Vorweihnacht der guten Herzen können Sie Fips unterstützen.



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Einige der Kinder müssen rund um die Uhr betreut werden. Andere wiederum brauchen manchmal Unterstützung, um ihren Alltag bewältigen zu können. Die Kinder hätten mit der Betreuung teilweise eine gute Lebensqualität – trotz ihrer teils schweren Erkrankungen. Diese können genetisch veranlagt sein oder aber auch Folge einer extremen Frühgeburt sein. Die Schwestern haben es dann mit Stoffwechselstörungen oder mit Beatmungsproblematiken zu tun, so drückt Birgit Schiedermeier das aus. Manche müssten abgesaugt oder sondiert werden, bei anderen sei eine spezielle Füttertechnik erforderlich. Es könne aber auch sein, dass die Kinder Medikamente gegen Schmerzen erhielten.

17 Frauen kümmern sich um elf Kinder

Im Dezember 2019 wurde Fips gegründet. Mit 17 Kolleginnen kümmert sich Birgit Schiedermeier derzeit um 11 Kinder. „Mehr würden wir derzeit auch gar nicht schaffen“, sagt die Chefin, denn der Fachkräftemangel macht auch vor ihrem Unternehmen nicht Halt. „Wir könnten sofort neue Schwestern einstellen“, sagt sie, um noch mehr Kindern helfen zu können. Das könnten gerne auch Wiedereinsteigerinnen sein, betont Schiedermeier. Denn man sehe dieses Leid in den Familien und auch, wie diese Situation vor allem die Eltern belaste. „Da will man einfach helfen, wenn man das sieht.“

Ein aufreibender Job ist es trotzdem. Denn natürlich komme es auch vor, dass die kleinen Patientinnen oder Patienten sterben. Für die schwerstkranken Kinder sei das Leben oft ein Leidensweg. „Da reden wir dann im Team ganz viel“, sagt die Chefin, denn niemand solle damit alleine gelassen werden.

Kleine Auszeit für Eltern und Kinder

Um den Kindern und auch deren Eltern eine kleine Auszeit zu ermöglichen, hat das Team in diesem Frühsommer einen kleinen Urlaub organisiert. „Da haben wir die Kinder dann in den Bayerischen Wald in ein Haus mitgenommen, so dass auch mal die Eltern daheim sich ein bisschen erholen konnten und sich vielleicht auch mal mehr um die Geschwisterkinder kümmern“, erzählt Schiedermeier. Das Team hat dann versucht, den Kindern einen ganz normalen Urlaub zu ermöglichen mit einem Besuch im Museum oder auch einer Schifffahrt. „Die Kinder waren ganz entspannt, als sie den Wind gespürt und das Plätschern des Wassers gehört haben“, berichtet die Pflegedienstleiterin. Natürlich habe es für die Eltern zuhause jeden Tag Videonachrichten oder Anrufe gegeben. So ein Projekt wolle man nun auch gerne im kommenden Jahr wieder umsetzen. „Das Haus haben wir schon reserviert“, erzählt Birgit Schiedermeier. Auch ein wenig Unterstützung für ein neues Fahrzeug könne man gut gebrauchen. Das eine Dienstfahrzeug sei mit seinen 18 Jahren schon ziemlich ramponiert und müsse in absehbarer Zeit ersetzt werden.

SZ