Schrobenhausen
Weigert: Ukraine-Krieg zeigt Achillesferse der Verteidigung auf

Wirtschaftsstaatssekretär besucht MBDA Deutschland und macht sich ein Bild vom Portfolio des Unternehmens

17.05.2022 | Stand 23.09.2023, 1:18 Uhr

Wirtschaftsstaatssekretär Roland Weigert (Mitte) war zu Besuch bei MBDA Deutschland im Hagenauer Forst. Dabei ging es um sicherheitspolitische Aspekte rund um den Ukraine-Krieg. Foto: MBDA

Schrobenhausen – Vor dem Hintergrund des Krieges in der Ukraine hat sich Bayerns Wirtschaftsstaatssekretär Roland Weigert (FW) am Freitag in Schrobenhausen über aktuelle und zukünftige Projekte von MBDA Deutschland informiert. Die Folgen des Krieges für die bayerische Sicherheits- und Verteidigungsindustrie und das Know-how von MBDA im Bereich Lenkflugkörper und Luftverteidigung waren Thema des konstruktiven Austauschs.

„Spätestens mit dem Angriff Russlands auf die Ukraine und dem Ausrufen einer Zeitenwende durch Bundeskanzler Olaf Scholz ist für die Menschen in Deutschland klar: Für eine gut ausgerüstete Bundeswehr ist eine leistungsfähige heimische Rüstungsindustrie unverzichtbar“, heißt es aus dem Unternehmen, das in den Gespräche auch darauf verwies, wie wichtig Rüstung und Bundeswehrstandorte ein bedeutender Wirtschaftsfaktor für die Region seien.

MBDA Deutschland stattet die Bundeswehr mit modernen Lenkflugkörpern und Luftverteidigungssystemen aus. Das Unternehmen betreibt im Hagenauer Forst einen Standort mit 1000 Mitarbeitern, einem Sprengplatz und zahlreichen Hightech-Laboren.

Staatssekretär Roland Weigert machte sich am Standort ein Bild von den Fähigkeiten des Unternehmens. Neben den Produktionseinrichtungen war eine Präsentation des leichten Lenkflugkörpersystems Enforcer Teil des Besuchsprogramms. Das System wurde 2019 durch die Bundeswehr beauftragt und kann durch einen einzelnen Soldaten transportiert und bedient werden.

Als ehemaliger Luftwaffenoffizier kennt Weigert die aktuellen Herausforderungen. Der Staatssekretär betonte: „Der russische Angriffskrieg in der Ukraine führt uns die fehlende territoriale Raketenabwehr als Achillesferse unserer Verteidigung vor Augen. Wir müssen uns gegen militärische Bedrohungen aus der Luft verteidigen können.“ Weigert weiter: „Dafür benötigt Deutschland leistungsfähige und hochmoderne Systeme.“ Schrobenhausen bezeichnet Weigert als „Hightech-Standort“ und als „innovatives Kompetenzzentrum für Lenkflugkörper und Luftverteidigung“. Die Forschung, Entwicklung und Produktion der Systeme im Hagenauer Forst erhöhe nicht nur „unsere sicherheitspolitische Souveränität, sondern trägt auch zur Sicherung von technologischem Fortschritt und Arbeitsplätzen in Bayern bei.“

Guido Brendler, Leiter Vertrieb und Geschäftsentwicklung bei MBDA in Schrobenhausen erklärte: „Der Staatssekretär setzt sich seit Jahren für eine wehrhafte Demokratie ein. Auch heute ging es im Kern darum, wie Politik und Wirtschaft die Sicherheit und Verteidigungsfähigkeit unseres Landes stärken können.“

SZ