Weilach
Von Weilach direkt nach Uganda

Peter Held sammelte erneut auf eine etwas andere Art Spenden für sein persönliches Lieblingsland

21.12.2022 | Stand 17.09.2023, 7:57 Uhr

Gemeinsam für die gute Sache: Peter Held (v.l.), der Veranstalter und Initiator der Uganda-Benefizveranstaltung, daneben sein Onkel und tragende Säule des Engagements, Ulrich Held, sowie die Musiker: Albert Reisner und zwei der 3 Scheinheiligen. Foto: T. Floerecke

Er ist einer, der nicht nur redet, sondern auch handelt. Einer, der was auf die Beine stellt und damit durchaus Erfolg hat. Er setzt sich dabei für andere ein. So zuletzt in Weilach, beim Benefizabend zugunsten hilfsbedürftiger Menschen in Uganda. Gekommen waren insgesamt 120 Wegbegleiter, Freunde und Bekannte.

Peter Held stammt aus Thalhausen, mittlerweile ist der 35-Jährige in Weilach sesshaft geworden und hat dort eine Familie gegründet. Schon als Jugendlicher wollte er ferne Länder bereisen. Mit 18 fing es langsam damit an, mit Anfang 20 ging er für ein halbes Jahr alleine auf Weltreise. Eine Rucksacktour auf allen Kontinenten sollte es sein, darunter befanden sich unter anderem zehn Staaten in Afrika. Noch so ein Beispiel aus dem Jahr 2015: Da musste es eine Motorradtour durch elf afrikanische Länder sein, sein väterlicher Freund Franz Grieser aus Adelzhausen begleitete ihn damals.

Gerade dieser Trip abseits der touristischen Pfade, sagt Peter Held heute, sei für ihn eine Art Initialzündung gewesen. Denn vor allem die Eindrücke aus Uganda, im Osten des afrikanischen Kontinents, hatten bei ihm Spuren hinterlassen: die trotz einfacher Lebensumstände und bisweilen großer Armut positiv gestimmten Menschen. Seitdem hat ihn Uganda nicht mehr losgelassen. Längst hat er sich näher mit dem Land beschäftigt, hat die damals aufgebauten Kontakte am Leben erhalten.

Kleidung, Spielsachenoder Schulhefte

Im Jahr 2020 flog er zusammen mit seiner Schwester Johanna, seinem Onkel Ulrich und seinem Vater Franz Held wieder dorthin. Zu viert waren sie für zwei Wochen mit ihrem vor Ort gemieteten Geländewagen unterwegs. Sie hatten aus der Heimat 200 Kilogramm an materiellen Spenden für Kinder dabei: Kleidung, Spielsachen, Schulhefte, außerdem Geldspenden für Waisenhäuser. Das alles haben sie auf ihrer Tour den Verantwortlichen der Einrichtungen persönlich übergeben.

Vor kurzem hat Peter Held in seinem Umfeld wieder einen seiner Spendenaufrufe gestartet. Dafür fand nun in seinem umgebauten, ehemaligen Stadel zu Hause in Weilach der jährliche Benefizabend statt. Das macht er seit Jahren immer kurz vor Weihnachten. Auch dieses Mal hatte er wieder zahlreiche ehrenamtliche Helferinnen und Helfer dafür gewinnen können. Sie alle hatten das Ziel, gemeinsam einen heiteren Abend zu gestalten, ohne außer Acht zu lassen, Geldspenden für Peter Helds ganz persönliche Uganda-Hilfe einzusammeln. Für Livemusik sorgte mit ihrer handgemachten und schwungvollen Volksmusik mit bayerischen, österreichischen und slowenischen Einflüssen die hiesige Gruppe Die 3 Scheinheiligen um Uli Städele und Hans Wagner. Bereichert wurden sie von Albert Reisner aus Altomünster. Sie alle spielten freilich unentgeltlich.

Davor das Lagerfeuer, drinnen im rappelvollen Stadel gab es dann auch einen einstündigen Vortrag von Peter Held und seinem Onkel Ulrich Held mit lebensnahen Fotoaufnahmen über Land und Leute aus Uganda zu sehen: von Nationalparks, spektakulären Wasserfällen, schützenswerten Tieren und natürlich von den dort lebenden Menschen und den Einrichtungen.

Reinerlös kommt noch vorWeihnachten direkt an

Der Höhepunkt zu später Stunde war dann die Versteigerung einiger origineller und teils witziger Unikate aus dem Fundus von Peter Held und seiner Weggefährten: die originale georgische Wintermütze aus Lammwolle, der fünf Meter lange Meterstab, der original verpackte Playboy-Kalender aus dem Jahr 1970 oder die Betriebsanleitung für einen riesigen Radbagger. Und so manches mehr. Wie die Jahre zuvor, und da waren sich auch an diesem Abend alle einig, gab es überaus lustige Momente während eines ausgesprochen gelungenen Benefizabends mit Menschen aus nah und fern, von Jung bis Alt. Und das alles für den guten Zweck. Zusammengekommen ist bei der Versteigerung die bisherige Rekordsumme von 7400 Euro. Diesen Reinerlös wird Peter Held eins zu eins noch vor Weihnachten an ihm persönlich bekannte Personen direkt überweisen. Das sind einige Priester, Schulrektoren und Leiter von Waisenhäusern, verteilt über das ganze Land. Und wer Peter Held kennt, der kann sich sicher sein, dass dies nicht sein letztes Uganda-Projekt gewesen ist. Weil er selbst es einfach kann und auf die Unterstützung guter Leute zählen kann.

SZ