Bergheim
Von Peitschen und Dimmung

Gemeinde Bergheim rüstet alle verbliebenen Leuchten auf LED-Technologie um

16.12.2022 | Stand 17.09.2023, 8:14 Uhr

Um Energie zu sparen, sollen nun auch die verbleibenden Leuchten auf dem Gebiet der Gemeinde Bergheim auf LED-Technik umgerüstet werden. Viele Lichter sind bereits auf diesem Stand, für 175 weitere gibt es nun einen Plan. Foto: Tamm

Von Christian Tamm

Bergheim – Energiesparen ist angesagt – heute, und in Zukunft noch mehr. Das haben Privathaushalte und Kommunen derzeit gemeinsam. Und da wundert es nicht, dass viele Gemeinden nun in effizientere Technik investieren. Ein großes Thema ist die Beleuchtung, so auch in Bergheim. Die Gemeinde wird sämtliche noch nicht umgerüstete Leuchten auf dem Gemeindegebiet auf LED-Technik nachrüsten.

Das Vorhaben geht auf die Sitzungen des Gemeinderats im Juli und September zurück. Das nun vorliegende Konzept wurde von der Firma Bayernwerk Netz erstellt und von der Kommunalberaterin Carolin Kaiser den Räten präsentiert. Dabei betonte sie, dass Bergheim hier schon recht gut dastehe. Und tatsächlich findet man insgesamt 335 Leuchten in der Gemeinde. 175 hiervon müssen noch umgerüstet werden. Gut sechs Jahre sei es nun laut Bürgermeister Tobias Gensberger (Dorfgemeinschaft Bergheim) her, dass der erste Schwung ausgetauscht wurde.

Dabei gibt es viele Möglichkeiten. Welche Leuchte wie behandelt wird, hängt unter anderem von ihrer Höhe und Beschaffenheit ab. Grob unterscheiden kann man technische Leuchten, die vor allem dem Zweck dienen, und gestalterische Leuchten. Letztere geben einem Platz oder Straßenzug oft auch einen eigenen Charakter. 75 davon stehen in den Gemeindeteilen Bergheims. Die hochwertigsten Exemplare davon will man erhalten. Sie bekommen, soweit dies möglich ist, ein LED-Modul. Das soll sofort angegangen werden.

Viele andere gestalterische Lichter und Leuchten bekommen dagegen einen ganz neuen Kopf, werden also auf technische Systeme umgerüstet. Und die früher beliebten und heute oftmals veralteten „Peitschen“ und Kofferleuchten, die zu den technischen Systemen zählen, werden wohl ebenfalls neue Köpfe erhalten. Das kann aber noch etwas dauern und hängt auch vom Tempo bei der Förderung ab, wie es hieß.

Für die Kosten macht es einen Unterschied, wie man umrüstet. Denn nur eine Umrüstung technischer Leuchten und die Aufrüstung der gestalterischen Systeme zu technischen Leuchten ist förderfähig. Oder wie es Kaiser beschrieb: „Förderfähig ist nur, was nicht nach oben abstrahlt.“

Wie Stefan Gößl von der Verwaltungsgemeinschaft Neuburg, deren Mitglied Bergheim ist, erläuterte, stehen auf der Rechnung gut 75000 Euro, da man sich letztlich für eine weitgehend technische Lösung entschieden hat. Man hofft nun auf die Förderung aus den Töpfen des Landes und des Bundes. Diese wolle man nun so schnell wie möglich beantragen, da ein Programm zum Jahresende ausläuft. Geht alles glatt, stünden laut der Rechnung der Verwaltung am Ende noch knapp 29000 Euro an Kosten für Bergheim zu Buche. Wann hier die Rückmeldung zu erwarten ist, kann man derzeit noch nicht sagen.

Um auch wirklich das volle Sparpotenzial der Investition nutzen zu können, einigte man sich auch auf die angemessene Dimmung. In der Zeit von 22 Uhr abends bis 5 Uhr in der Früh wird die Leistung der neuen Leuchtkörper um 50 Prozent runtergeregelt. Sollte es zu dunkel sein, ist es möglich, die Lampen einzeln neu zu programmieren, um dann weniger zu dimmen. Da kam eine Debatte auf, ob 22 Uhr nicht zu früh sein könnte. Es sei doch auch möglich, nur von 1 Uhr bis 5 Uhr zu dimmen. Kaiser betonte hier, die Spanne von 22 bis 5 Uhr sei durchaus üblich. Und Bürgermeister Gensberger warf ein: „Früher wurden viele Leuchten in der Nacht ganz ausgeschaltet.“

Und auch die Lichtfarbe, die die LED-Einsätze und -Köpfe auf die Straßen werfen sollen, ist geregelt. 3000 Kelvin, so die Entscheidung. Hier liege der Mittelweg zwischen Effizienz und Insektenschutz.

DK