Was sich bereits in den vorherigen Wochen angekündigt hatte, wurde am gestrigen Donnerstag offiziell bestätigt: Sebastian Böhm wird den BC Aichach am Ende der Fußballsaison 2024/25 in Richtung FC Pipinsried verlassen. Der aus Langenmosen stammende 34-Jährige soll dort Sportchef Johannes Müller bei dessen Aufgaben unterstützen.
Keine Entscheidung gegen den Noch-Klub
Hätte sich mir diese Möglichkeit beim FCP nun nicht geboten, würde ich im Sommer ziemlich sicher nicht aus Aichach weggehen, schließlich gefällt es mir beim BCA richtig gut“, betont Böhm: „Aber die Chance, bei einem Top-Team der Bayernliga in Sachen Kaderzusammenstellung mitwirken zu können, bekommt man halt nicht oft. Mein Wechsel ist jedenfalls keine Entscheidung gegen Aichach, sondern für Pipinsried.“
Um dort, bei den Gelb-Blauen im Dachauer Hinterland, was genau zu machen? „,Sebi’ wird mich vor allem in den Bereichen ,Scouting’ und ,Kaderplanung’ unterstützen, um auch weiterhin talentierte Spieler aus der näheren Region für uns gewinnen zu können“, erklärt Müller: „Um den Anforderungen einer Bayernliga-Topmannschaft gerecht zu werden, müssen wir uns beim FCP einfach breiter aufstellen. Und beim ,Sebi’ sind wir fest davon überzeugt, dass er zukünftig mit seiner Leidenschaft sowie seinen Expertisen einen erheblichen Beitrag zu unserem sportlichen Erfolg beitragen kann.“
Bereits im Sommer sind beide Seiten erstmals ins Gespräch gekommen. „Aber für mich stand immer fest, dass das Ganze für mich erst nach der laufenden Saison 2024/25 ein Thema wird“, so Böhm. Einfach mal schnell seinen Posten als Sportlicher Leiter des BC Aichach räumen, damit den aktuellen Tabellendritten der Kreisliga Ostschwaben quasi im Stich lassen: Der einstige Cheftrainer unter anderem des SV Karlskron oder der DJK Langenmosen verschwendete keinen Gedanken daran. „Ich möchte und ich werde meinen Job beim BCA vernünftig zu Ende bringen“, so der 34-Jährige: „Mein Wechsel nach Pipinsried soll eine saubere Sache sein – darauf lege nicht nur ich allergrößten Wert, sondern auch ,Jochi’ Müller.“
In Aichach hätten sie nichts dagegen gehabt, wenn Böhm über die laufende Saison hinaus bei ihnen geblieben wäre. Bereits von 2019 bis 2022 war er dort (gemeinsam mit Markus Winkler) als Cheftrainer tätig gewesen – um dann 2023, nach einem kurzen Intermezzo bei seinem Heimatverein DJK Langenmosen, zum BCA zurückzukehren. „Wir haben immer sehr gut zusammengearbeitet“, betont Klaus Ratzeck, der momentan gemeinsam mit Böhm als Sportchef der Aichacher fungiert: „Dementsprechend schade ist es, dass er uns im Sommer verlassen wird.“ Reiner Kappler, der BCA-Vorsitzende, sieht es ähnlich: „,Sebi‘ hat viel für uns getan, auf ihn konnte man sich immer verlassen. Wir trennen uns nach der laufenden Saison definitiv im Guten, wir sind keinesfalls verärgert oder verschnupft – und die Türen beim BCA werden für ihn immer offen bleiben.“
„Das Miteinander passt einfach“
Böhm dürften diese Worte freuen – zumal er sich die Entscheidung, im Sommer aus Aichach wegzugehen, nicht leicht gemacht hat. So führte er nach der ersten Kontaktaufnahme durch die Pipinsrieder gleich mehrere Gespräche mit Müller, ließ sich auch regelmäßige Besuche von FCP-Trainingseinheiten beziehungsweise FCP-Spielen nicht nehmen. „Ich wollte einfach ein sicheres Gefühl bekommen, ob diese neue Aufgabe für mich wirklich die richtige ist“, berichtet der 34-Jährige.
Und jetzt habe er dieses Gefühl. Hundertprozentig. Voller Überzeugung. „Vor allem die Treffen mit ,Jochi’ Müller haben mich überzeugt“, so Böhm: „Wir verstanden uns sehr schnell richtig gut – und es wurde auch rasch klar, dass wir in sportlicher Hinsicht die gleichen Ansichten teilen. Ja, das Miteinander passt einfach – und deshalb freue ich mich schon jetzt riesig darauf, im Sommer meine nächste Herausforderung beim FC Pipinsried antreten zu dürfen.“
SZ
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