Von Karen Hanne
Wagenhofen – Der Theaterverein Wagenhofen-Ballersdorf hat sich für die Aufführungen im Sommer gleich zwei Stücke rausgesucht: „Sturmfrei“ und „Die ,Queen‘ war sein Schicksal“. Die gute Nachricht für alle, die sich dabei nicht für eines entscheiden können: Beide Stücke werden parallel beim zweiten „Bühnen-Hupferl-Abend“ des Vereins aufgeführt.
Zwei Komödien an einem Abend
Das erste Stück, „Sturmfrei“, wird auf der Bühne im Martinsheim am Wagenhofener Kirchplatz aufgeführt. Beatrice Humboldt ist gemeinsam mit ihrem Onkel und ihrem Cousin Spielleiterin für das Werk. „Elf Schauspieler sind dabei. Es geht um zwei Familien, die Ehefrauen fahren weg und machen einen Wellness-Urlaub. Die Ehemänner, also der Nachbar und der Hausherr, haben sturmfrei“, sagt Humboldt. Die Bühne zeigt ein Wohnzimmer, in dem sich die Handlung abspielt. „Es geht dann ganz gut los, die beiden feiern ein bisschen“, erklärt die Spielleiterin weiter. „Aber dann wachen sie am nächsten Morgen auf und wissen nicht mehr, was genau passiert ist. Die Tochter, die Influencerin ist, hat aber alles gefilmt.“ Wie das ganze Chaos zustande gekommen ist, erfahren die Zuschauer in zwei kurzen Akten. „Ich nenn’s immer das Bayerische Hangover“, scherzt Humboldt mit Bezug auf den Amerikanischen Comedy-Film.
Das zweite Stück mit dem Titel „Die ,Queen‘ war sein Schicksal“, wird draußen auf dem Spielplatz neben dem Martinsheim aufgeführt. „Das Publikum schaut auf den Berg, der die MS Queen of Bavaria darstellt, das Klettergerüst ist Teil der Kulisse“, sagt Ottilie Rehm. Die Spielleitung hat Alfons Felbermeir. „Er ist im Grunde seit 24 Jahren Vorsitzender des Theatervereins“, so Rehm. Bei dem Stück handelt es sich um eine Art lustigen Krimi. „Der Kapitän begrüßt die Zuschauer als Gäste an Bord. Dann sind auf dem Schiff tatsächlich zwei Gäste, die ein Ex-Ehepaar sind und schließlich geschieht ein Mord.“ Die Gäste an Bord verstricken sich immer weiter. „Es könnte jeder sein“, so Rehm. „Das ist unsere erste Freiluftveranstaltung, wir hoffen natürlich, dass das Wetter gut wird.“ In jedem Fall sollen Zuschauer sich der Witterung entsprechend anziehen und eventuell ein Mückenspray mitnehmen. Damit die Schauspieler draußen gut gehört werden, tragen sie Headsets.
Parallel-Aufführungen haben sich bewährt
Die Wagenhofen-Ballersdorfer Theatergruppe veranstaltet bereits zum zweiten Mal einen Abend, an dem Aufführungen parallel laufen. Das Modell des Bühnen-Hupferls ist während Corona aus der Not geboren. Früher konnte der Saal im Martinsheim mit 160 Leuten voll belegt werden. Die Stücke wurden nacheinander aufgeführt. Durch Corona musste diese Zahl begrenzt werden auf 30 Personen im Saal. Um dennoch mehr Leuten den Theaterbesuch zu ermöglichen, fanden die Stücke parallel statt. In den Pausen dazwischen wechselte das Publikum zur nächsten Bühne. „Das hat reibungslos funktioniert und ist auch gut angekommen bei den Leuten, also machen wir es wieder so“, sagt Rehm.
Seit Mitte Mai sind die beiden Stücke geplant, etwa dreimal die Woche wird geprobt.
„Die Spieler wollen einfach, die brennen dafür“, sagt Rehm. Die Jugendgruppe, die es früher noch gab, ist mittlerweile in die allgemeine Theatergruppe integriert worden. Die Altersspanne reicht von 15 bis 60 Jahre. „Nächstes Jahr haben wir etwas Besonderes geplant, zur Feier von 25 Jahren Theaterverein. Wir spielen den ,Brandner Kaspar‘ auf dem Kirchplatz“, sagt Rehm. Daher finden die Aufführungen heuer auch schon im Sommer statt, damit genug Zeit zur Vorbereitung bleibt.
Für den „Bühnen-Hupferl-Abend“ gibt es fünf Termine, nämlich am Freitag, 15. Juli, Samstag, 16. Juli, Sonntag, 17. Juli, Freitag, 22. Juli und Samstag, 23. Juli. Der Eintritt kostet 7,50 Euro, Karten können per E-Mail an tvwaba@gmx.de bestellt werden. Einlass ist um 18 Uhr, die erste Aufführung beginnt zirka 19 Uhr.
DK
