Musikalischer Lobpreis
Viva La Musica aus Gaimersheim im Baringer Münster

21.06.2024 | Stand 21.06.2024, 13:00 Uhr |

Viva La Musica aus Gaimersheim im Landkreis Eichstätt gastierte im Baringer Münster. Das Publikum zeigte sich begeistert ob der Darbietung. Foto: Mayer

Mit einem sehr anrührenden Konzert hat Viva La Musica aus Gaimersheim das Münster Heilig Kreuz im Neuburger Stadtteil Bergen zum Leuchten gebracht. Die Sitzplätze im Kirchenschiff reichten für die zahlreichen Besucherinnen und Besucher nicht aus, um sich vom „Frohlocken mit den Engeln“ der Sänger und Musiker unter ihrem Dirigenten Richard Westner inspirieren zu lassen.

Nicht zu übersehen war, dass die Chor- und Orchestergemeinschaft eine große Fangemeinde aus dem Umfeld der Musikerinnen und Musiker aus Gaimersheim mitbrachte, die die Schönheit und Pracht des Baringer Münster, auch in akustischer Hinsicht, am Ende in jeder Hinsicht genossen.

Beeindruckende Präzision



Viva La Musica präsentierte sich in Bestform und ließ die Werke der verschiedenen Genres mit beeindruckender Präzision und sehr homogen erklingen. Das Markenzeichen der Gruppe ist und bleibt die Altersmischung, weshalb der Chorklang auch als spezifisch und unverwechselbar zu bezeichnen ist: klar, rein, unverblümt und ebenso nachdrücklich, bedingt durch das Faktum, dass sich der Chor aus sehr jungen Kinderstimmen der Chormäuse als auch Erwachsenenstimmen zusammensetzt. Bei „Child of peace“ und „The Rose“ traten die Chormäuse auch alleine, charmant und die Herzen der Zuhörer einnehmend, in Erscheinung.

Der Chor bestach durch seine musikalische Vielfältigkeit und präsentierte ein abwechslungsreiches Programm quer durch die Musikepochen: immer im Mittelpunkt der Lobpreis Gottes. Das Orchester eröffnete mit dem Andatino festivo von Jean Sibelius, welches eingängig, präzise und wohltuend aus weichen Harmonien daherkam. Unter dem klaren und gleichzeitig feinfühligen Dirigat von Richard Westner sang der Chor mit präziser Textaussprache, immer wieder mit auffallend schöner legato-Phrasierung wie bei „Look at the world“ von John Rutter, einem himmelhochjauchzenden Lobgesang an Gottes wunderbare Schöpfung. Wie muss es dem Rucksack-Pilger ergangen sein, der als Jakobsweg-Pilger per Zufall dem Konzert beiwohnte. Bergen befindet sich am 273 Kilometer langen ostbayerischen Jakobsweg und mit „Migrandi“ bekam er ein Stück aus der Feder von Gunter Scholler dargeboten, das aus einer Sammlung stammt, die den Jakobsweg musikalisch darstellt. Das Chor- und Orchesterwerk symbolisiert, auch durch die Staccato-Stellen, den teilweise ruppigen Weg, steigert sich aber im Verlauf immer mehr einem grandiosen Finale, dem Ziel des Wallfahrtsweges, entgegen.

Reicher Applaus des Publikums



Als Pendant dazu das geläufige Arioso von Johann Sebastian Bach, bei dem Marlene Donaubauer als Solo-Violinistin die Melodie in innig-gefühlvoller Stimmung ausbreitete, getragen vom dezent und unaufdringlich begleitenden Orchester. Wunderschön und auch packend die Gesänge des Chores, ob bei „Ubi caritas“ von Audrey Snyder, dem in der Tat engelsgleichen „Vom Flügel eines Engels berührt“ von Bernd Stallmann oder Gabriellas Song, der aus dem schwedischen Kinofilm „Wie im Himmel“ stammt und seit 2005 die Herzen der Menschen berührt.

Immer wieder durften sich die Musiker über den reichen und begeisterten Applaus des Publikums freuen, welches die nächsten Konzerte bereits wieder im Terminkalender eintragen konnte. Am Samstag, 6.Juli, gastiert der Jugendkammerchor Ingolstadt unter Leitung von Eva-Maria Atzerodt und am 21.Juli steht mit dem Messias vom Eichstätter Domchor ein großer Höhepunkt im Jahresprogramm des Freundeskreises Kultur im Baringer Münster an.

DK

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