Neuburg
Vielfalt wird großgeschrieben

<DK-XY_trifft>TAG DER OFFENEN GARTENTÜR:</DK-XY_trifft> Familie Ballmann hat ihren Gartentraum wahr werden lassen

20.05.2022 | Stand 23.09.2023, 1:10 Uhr

Kleine Bäume wie der Zierapfel spenden im Garten der Ballmanns an heißen Sommertagen Schatten. Des Weiteren gibt es im Vorgarten eine rote Robinie und eine duftende Orangenblume zu sehen. Im hinteren Bereich des Areals erfreuen sich Kröten, Goldfische und Molche an dem angelegten Teich. Fotos: Gigler

Von Nicole Gigler

Herrenwörth – Im Garten von Bärbel und Hartmut Ballmann ist für jeden etwas dabei: Früchte, Gemüse, Kräuter und selbstverständlich Pflanzen über Pflanzen findet man in dem 900 Quadratmeter großen Areal. Vor 30 Jahren ist das grüne Paradies in der Altvaterstraße 14 in Neuburg-Herrenwörth entstanden. Am 12. Juni können sicher Besucherinnen und Besucher selbst ein Bild machen.

In ihrem Garten überließ Bärbel Ballmann nichts dem Zufall: „Schon bevor wir das Grundstück gekauft haben, habe ich mir alles aufgemalt. Und bis heute ist alles im Großen und Ganzen so geblieben“, erzählt sie.

An der Tür des Vorgartens begrüßt die Besucher gleich ein ganz besonderer Baum: eine große rote Robinie, die nur darauf wartet im Sommer endlich ihre rote Krone in voller Pracht zeigen zu können. Es ist jedoch nicht nur die Schönheit, die Ballmann an dem Baum begeistert: „Er hat keine so dichte Krone. Deswegen kann man darunter auch noch etwas anpflanzen, weil noch Sonne rankommt.“

Das ist jedoch nicht der einzige Hingucker des Gartens: Bestückt sind sowohl der Vor- als auch der große Garten mit unterschiedlichen Blumen, Kletterpflanzen, Bäumen und Stauden. Neben Wildem Wein, Glyzinien und Tränenden Herzen finden sich in der „wilden Ecke“, wie Bärbel Ballmann den Weg vor ihrem Haus nennt, noch viele weitere Besonderheiten. Kalifornischer Mohn, Borretsch sowie Nigella damascena haben sich auf dem Magerboden ausgebreitet und zeigen Fußgängern im Sommer ihre blau-gelbe Farbenpracht.

Das hat im Jahr 2019 auch den Bund Naturschutz begeistert, der den Garten der Ballmanns als einen der Gewinner des Wettbewerbs „Artenvielfalt im Garten“ ausgezeichnet hat. Trotz der großen Auswahl an Pflanzen hat Bärbel Ballmann einen Liebling: die Orangenblume. „Weil sie so gut riecht, zweimal im Jahr blüht und immer grün ist“, begründet sie ihre Wahl. Weitere Naturschauspiele ereignen sich am und im angelegten Teich der Ballmanns. Neben Molchen und Goldfischen sind auch einige Kröten am Wasser anzutreffen, die sich Bärbel Ballmann zufolge im Sommer gerne stark bemerkbar machen. „Sie tragen ohrenbetäubende Revierkämpfe aus“, berichtet sie. Daneben erklingen im Garten auch noch sanftere Töne. Besonders schön: der Gesang der Mönchsgrasmücke, die mit ihrer Federkappe auch äußerlich einiges hermacht. Aber auch Eisvögel und Reiher haben sich schon blicken lassen. Allgemein mache sie der Gesang der Vögel sehr glücklich. „In einem Winter hatten wir 17 verschiedene Vogelarten im Garten“, erzählt sie. Das ist dann auch die Hauptaufgabe in der kalten Jahreszeit: Vögel füttern. „Ansonsten müssen wir im Winter nicht viel im Garten machen, da haben wir Pause.“

Tiere sind jedoch nicht die einzigen, die im Garten der Ballmanns etwas zu essen finden. Sich selbst versorgt das Ehepaar auch gerne mit ihrem angebauten Obst und Gemüse. So reihen sich neben Mangold, Zucchini, Salat und Tomaten, Obst wie Kiwi, Himbeeren, Stachelbeeren und Rhabarber. Und alles wird verwertet. „Daraus mache ich viel Marmelade, Kuchen und Aufläufe“, sagt Bärbel Ballmann. Durch die zusätzlich angebaute Kräuterecke ist auch für die Würze der Gerichte gesorgt. Vor allem alle Fans der mediterranen Küche werden hier fündig. Denn angebaut sind unter anderem Olivenkraut, Oregano, Thymian, Weinraute sowie Bohnenkraut.

Dass der Garten so vor Vielfalt strotzt, bedeutet für das Ehepaar viel Arbeit. „Man arbeitet eigentlich jeden Tag, aber weil es ein Naturgarten ist, macht es nichts, wenn mal kurz nichts gemacht wird“, sagt Bärbel Ballmann. Ohne Hingabe geht es aber trotzdem nicht: „Wäre der Garten nicht mein Hobby, würde das nicht funktionieren.“

DK