Feuerwehr rückt zweimal aus
Chlorgasaustritt im Schrobenhausener Kreishallenbad – Am Freitag wieder geöffnet

23.01.2025 |

Gesichert durch Chemikalienschutzanzüge mussten in der Nacht zum Donnerstag Schrobenhausener Feuerwehrleute wegen Chlorgasalarms zum Schrobenhausener Kreishallenbad ausrücken. Foto: M. Schalk

Zweimal nacheinander ist die Schrobenhausener Feuerwehr in der Nacht zum Donnerstag zum Kreishallenbad ausgerückt. Beide Male schlug die Warnanlage des Schrobenhausener Bades an und meldete austretendes Chlorgas.

  

Die Feuerwehr verschloss die Gasflaschen und brachte sie in Sicherheit. Das Schwimmbad, für das die Landkreisbetriebe Neuburg-Schrobenhausen verantwortlich zeichnen, wird am Freitag wieder geöffnet. Der technische Defekt an einem Sicherheitsventil ist inzwischen behoben worden.

„Das ist nicht das Standardszenario“, sagt Schrobenhausens Feuerwehrkommandant Ralf Schlingmann über die beiden nächtlichen Einsätze. Chlorgasaustritte kämen nicht sehr häufig vor, daher übe die Feuerwehr solche Einsätze regelmäßig. In gewisser Weise ist Schlingmann froh, dass der Alarm zu nachtschlafender Zeit gekommen war, sagt er am Tag danach. Wäre das Hallenbad geöffnet gewesen und im Umfeld hätte Unterricht in den Schulen stattgefunden, hätten zumindest das Bad und die benachbarte Franziska-Umfahrer-Grundschule geräumt werden müssen. Im Zweifel – je nach Windrichtung – auch die gegenüberliegende Berufsschule.

Undichte Gasflaschen ins Freie gebracht



Am Mittwochabend machen sich 35 Einsatzkräfte mit fünf Fahrzeugen nach dem Alarm um 22.53 Uhr auf den Weg zum Hallenbad in der Georg-Leinfelder-Straße. Feuerwehr und Rettungsdienst nutzen den Jahnweg für die Anfahrt.

Zwei der Einsatzkräfte legen einen Chemiekalienschutzanzug an. Gefahrlos können sie so den Raum, in dem sich die Chlorungasanlage für das Hallenbad befindet, öffnen. Heller Wasserdampf, gesättigt mit Chlorgas, wabert in einer Wolke nach draußen. Ein Feuerwehrmann sucht im Inneren nach der Ursache für das Gasleck, dreht eine schadhafte Flasche zu. Sie wird auf einem gesicherten Platz des Außengeländes gelagert und dicht verschlossen. Danach wird der Raum mit einem Gebläse belüftet, erklärt Schlingmann. Dann unterziehen sich die beiden Schutzanzugträger einer peniblen Dekontamination in einer eigens dafür aufgebauten Station mit einer speziellen Wanne.

Viel Zeit zum Verschnaufen bleibt den Schrobenhausener Feuerwehrleuten nach dem Einsatz nicht, denn um 0.49 Uhr am Donnerstag meldet die Warnmeldeanlage des Kreishallenbades erneut ein Chlorgasleck. Nun rücken noch etwa 25 Helfer mit vier Einsatzfahrzeugen an, messen die Gasbelastung, die deutlich geringer als beim ersten Einsatz ausfällt. Die Belüftung des Raums durch ein Gebläse reicht aus. Dann werden sämtliche Gasflaschen ins Freie geschafft, sicher verschlossen und dem Bademeister des Hallenbades übergeben. Schlingmann geht nach eigenen Worten davon aus, dass die Ursache für die beiden Gasaustritte ein technischer Defekt sein könnte.

Defekt festgestellt und repariert



Das ist in inzwischen Gewissheit geworden, wie Norbert Eibl, Pressesprecher des Landratsamtes Neuburg-Schrobenhausen, am späten Donnerstagnachmittag bekanntgab. Ein schadhaftes Sicherheitsventil habe nach Ansicht von Experten zum Gasaustritt geführt. Damit hatte sich die Annahme der Chefin der für das Hallenbad zuständigen Landkreisbetriebe, Mathilde Hagl, bestätigt.

Noch am Donnerstagnachmittag rückten Techniker einer Fachfirma im Kreishallenbad zur Begutachtung und Reparatur der Chlorgasanlage an. Gleich danach sei die Anlage getestet worden – der Weg für den Badebetrieb sei damit wieder frei, heiß es aus dem Landratsamt. Der Schaden sei damit als gering zu bezeichnen.

Menschen wurden durch den Chlorgasaustritt nicht verletzt. Auch für die Anwohner im näheren Umkreis des Kreishallenbades ist laut Schlingmann von dem nächtlichen Gasaustritt keine Gefahr ausgegangen.

SZ

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