Zum 62. Mal
Tradition im Advent: Seniorennachmittag beim Neuburger Geschwader

13.12.2024 | Stand 13.12.2024, 17:00 Uhr |
Ralf Schmitt

Gut unterhalten von Angehörigen des Neuburger Geschwaders und beschenkt vom Nikolaus verbrachten wieder Seniorinnen und Senioren einen entspannten Nachmittag beim Taktischen Luftwaffengeschwader. Der Seniorennachmittag ist eine lang gepflegte Tradition. Foto: Schmitt

Wenn in der Vorweihnachtszeit ein Bus voller Fahrgäste in die Neuburger Wilhelm-Frankl-Kaserne fährt, dann ist das keine der vielen Besuchergruppen, sondern es ist wieder soweit: Es ist Seniorennachmittag beim Taktischen Luftwaffengeschwader 74.

Die Projekt-Offiziere Oberleutnant David Müller und Leutnant Paul Bilous hatten dazu Bewohnerinnen und Bewohner aus vier Neuburger Senioreneinrichtungen eingeladen. Neben den knapp 60 Bewohnern und einigen Betreuern konnte der Neuburger Kommodore Jürgen Schönhöfer mit Ralph Bartoschek, Christian Braun und Bernhard Peterke auch Vertreter des Neuburger Stadtrats, des Seniorenbeirats und des Sozialverbands VdK unter den Gästen begrüßen.

Kostenlose Taxi-Fahrt für Senioren



„Dieser Tag hat Tradition und setzt ein starkes Zeichen der Verbundenheit des Geschwaders mit Stadt und Landkreis“, so der Offizier in seiner Rede. Damit wolle man den Senioren auch eine kleine Abwechslung zum Alltag bieten und den Austausch mit der jüngeren Generation ermöglichen.

Und dieses Angebot wurde heuer wieder reichlich genutzt. Viele Soldatinnen und Soldaten sowie Zivilangestellte hatten sich unter die Gäste gemischt, beantworteten unermüdlich Fragen der verschiedensten Art und unterhielten ihre Gäste charmant und freundlich. „Damit wollen wir auch etwas an euch zurückgeben“, beschrieb Schönhöfer einen weiteren, nicht unwichtigen Grund dieser Veranstaltung. Der besondere Dank des Oberst ging an das Sanitätshaus Archinger in Neuburg und an das Karlshulder Mobil-Taxi Eibl. „Mit deren unentgeltlicher Unterstützung wird die Veranstaltung in diesem Jahr deutlich angenehmer für unsere Senioren“, so Schönhöfer.

Viele Soldaten an Weihnachten fernab der Heimat



Auch Oberbürgermeister Bernhard Gmehling trat ans Rednerpult. Er ließ nicht unerwähnt, wie wichtig das Geschwader für die Stadt sei. „Ihr macht uns stolz und seid ein Garant für Frieden und Freiheit“, beschrieb Gmehling das „neue Ansehen“, welches die Bundeswehr nicht nur in der Stadt, sondern auch „weit darüber hinaus“ genieße. Bezug nahm er dabei auf den Krieg in der Ukraine und einen „unabsehbaren Flächenbrand“ im Nahen Osten.

Das Neuburger Stadtoberhaupt gedachte auch der Soldatinnen und Soldaten, welche die Weihnachtsfeiertage nicht im Kreis ihrer Familie, sondern in einem Auslandseinsatz verbringen müssen. „Unsere Gedanken sind bei den Kameradinnen und Kameraden fern der Heimat“, so der OB. Im Gepäck hatte Gmehling – und auch das ist schon Tradition beim Seniorennachmittag des Neuburger Geschwaders – ein Gedicht und eine weihnachtliche Geschichte.

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Auftritte von Kinderchor und Alphornbläsern



Die Geistlichkeit war durch die Militärpfarrer beider Konfessionen vertreten. Frank Schneider übergab schnell die sakrale als auch die musikalische Moderation an seinen evangelischen Amtskollegen Gunther Wiendl. Während gemeinsam gesungener Weihnachtslieder, hatten sich gut 30 Kinder der Grundschule Königsmoos im Vorraum versammelt und warteten gespannt auf ihren Auftritt.

Unter der Leitung von Sabine Becker und „Billy“ Heiß wurde dann ein weihnachtliches Stück mit gekonnten Tanzeinlagen gezeigt. Der lange und laute Applaus war mehr als berechtigt. Als Höhepunkt des Nachmittags dürfte der Besuch vom Nikolaus, alias Martin Kottner, gewertet werden. Er verteilte Geschenke an Kinder und Senioren. Und noch etwas, was man nicht jeden Tag hört: Hans Dünstl mit seinen „Finkenstoana Alphornbläsern“ legte einen wohlig warmen musikalischen Wintermantel über alle Anwesenden.

Tradition fast so alt wie das Geschwader selbst



Vom ehemaligen Kommodore Oberst Fritz Wegner 1962 ins Leben gerufen, ist diese Veranstaltung nur um ein Jahr jünger als das Geschwader selbst. Bereits zum 62. Mal bewirteten heuer Soldatinnen und Soldaten ältere Mitbürger. Als finanzielle Sponsoren nannte Schönhöfer die „Möldersvereinigung“ und die „Bavarian Tigers“. Des Weiteren gingen Spenden aus allen Staffeln des Geschwaders ein. „Jetzt hätte nur noch ein wenig Schnee gefehlt“, so eine glückliche Seniorin zum Ende der Veranstaltung fast romantisch.

DK

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