Kreisklassisten aus dem Altlandkreis Schrobenhausen
Tabellenführungen souverän verteidigt: BSV Berg im Gau und SV Waidhofen sorgen weiterhin für Furore

15.09.2024 | Stand 15.09.2024, 17:41 Uhr |

Nicht zu halten: Der BSV Berg Gau gewann das Spitzenspiel gegen die SG Feldheim/Genderkingen ohne große Mühe, und Vincent Specht (rote Kleidung) setzte hierbei den Schlusspunkt zum 4:1-Endstand. Foto: M. Schalk

In der Kreisklasse Neuburg steht inzwischen nur noch der BSV Berg im Gau komplett ohne Punktverlust da. In der Aichacher Gruppe verteidigte der SV Waidhofen seine Tabellenführung in souveräner Manier.

Kreisklasse Neuburg

SV Echsheim/Reicherstein - SV Steingriff 5:2: „Wir machen momentan zwar eine schwierige Phase durch – aber es besteht trotzdem kein Grund, bereits jetzt komplett schwarzzusehen. Unsere Jungs können ja kicken, sie kommen da unten definitiv wieder heraus“, ist Hans Kramlich fest überzeugt. Dass die Steingriffer nach fünf Partien erst drei Punkte auf dem Konto haben, dass sie bislang bereits 15 Gegentore kassierten: Laut dem SVS-Pressesprecher liegt das an einer Verquickung unglücklicher Umstände. Zunächst mal sei da das unglaubliche Verletzungspech, von den die Lilaweißen schon seit einiger Zeit geplagt werden und weshalb sie immer wieder auf eine Vielzahl von wichtigen Stammkräften mussten. Und dann meinte es auch der Spielplan nicht gut mit den Steingriffern – denn gleich zu Beginn der Saison warteten solche Hochkaräter wie der SC Ried, der BSV Berg im Gau, die TSG Untermaxfeld sowie zuletzt eben der SV Echsheim/Reicherstein auf sie. „Die Gegner, gegen die wir unbedingt punkten müssen, damit wir nicht zu sehr unter Druck geraten, kommen erst noch“, weiß Kramlich. Mit etwas Glück hätten die SVS-Kicker aber auch schon am Freitagabend, beim neuen Tabellenzweiten, etwas Zählbares mitnehmen können. Gerade in der ersten Halbzeit legten die Lilaweißen einen richtig guten Auswärtsauftritt hin – und gingen dank eines Doppelpacks von Tobias Wintermayr (14./22.) auch zweimal in Führung. „Das sah wirklich gut von uns aus“, bestätigt Kramlich. Nach dem Seitenwechsel übernahmen jedoch die Platzherren das Kommando – und glichen folgerichtig durch Christoph Sturm zum 2:2 aus (58.), nachdem vor dem Pausenpfiff bereits Jonas Landes (19.) für sie erfolgreich gewesen war. Zu allem Überfluss verletzte sich der bis dahin bravourös haltende SVS-Keeper Paul Bruder beim zweiten Gegentreffer so schwer an der Schulter, dass er ausgewechselt werden musste. Für ihn kam Julian Auer zwischen die Pfosten – und obwohl auch er sein Bestes tat, gerieten die Steingriffer in der 71. Minute durch Michael Müller erstmals an diesem Abend in Rückstand. „Danach kam leider überhaupt nichts mehr von uns“, muss Kramlich traurig zugeben. Simon Landes (90.+1) und Florian Bachmayr (90.+3) nutzten das in der Nachspielzeit prompt zu zwei weiteren Treffern für den SV Echsheim/ Reicherstein aus.

BSV Berg im Gau - SG Feldheim/Genderkingen 4:1: Exakt 439 Spielminuten dauerte es, bis der BSV erstmals in der laufenden Saison einen Gegentreffer hinnehmen musste. Aber was soll’s? Obwohl Christian Reile nun einen eklatanten Abwehrfehler der Berg im Gauer ausnutzte und damit ihre Monsterserie zerstörte (79.), blieben sie souverän in der Erfolgsspur. Lediglich zu Beginn der Partie tat sich der BSV schwer, ein probates Mittel gegen die tief stehenden Gäste zu finden. Aber kaum hatte Spielertrainer Martin Froncek nach toller Einzelleistung das 1:0 erzielt (45.), lief es beim noch verlustpunktfreien Tabellenführer – während der bis dato ungeschlagenen SG das Match immer mehr entglitt. So leisteten sich die Gäste aus dem Landkreis Donau-Ries auch ein böses Missverständnis in der Abwehr, und Daniel Tkac nutzte das eiskalt zum vorentscheidenden 2:0 aus (59.). BSV-Treffer Nummer drei in diesem Spitzenspiel war wieder Chefsache: Froncek verwandelte in der 68. Minute einen Handelfmeter zum 3:0 und netzte hiermit schon das sechste Mal in der laufenden Saison aus. Nach dem bereits erwähnten SG-Ehrentor setzte dann Vincent Specht den Schlusspunkt zum ungefährdeten 4:1-Heimtriumph seiner Berg im Gauer (83.). Der BSV hat dadurch nach fünf Partien bereits 15 Punkte auf dem Konto – besser geht’s nicht. „Dass es gleich so gut für uns läuft, das überrascht sogar mich“, gibt BSV-Fußballchef Wolfgang Seel ganz ehrlich zu. Bereits am Mittwochabend geht es für die Berg im Gauer weiter, um 19 Uhr sind sie dann beim FC Illdorf zu Gast.

Kreisklasse Aichach

TSV Hollenbach II - SV Waidhofen 1:4: Stolze sechs Jahre lang war Kevin Hauke als SVW-Spielertrainer tätig gewesen, ehe er im Juni 2024 das Amt des Chefcoaches bei der Hollenbacher Zweitvertretung übernahm. Demzufolge ging es beim gestrigen Wiedersehen nicht nur um drei Punkte, sondern auch um eine Riesenportion Prestige – wie Waidhofens Fußballchef Severin Kugler lächelnd zugibt: „Wir mussten dieses Spiel einfach gewinnen, alles andere kam für uns nicht infrage.“ Und so dauerte es nach dem Anpfiff nicht einmal vier Minuten, bis die Waidhofener nach einer feinen Einzelaktion von Lukas Preschl mit 1:0 in Führung gingen. Der heimische TSV II wollte darauf möglichst schnell antworten, probierte es immer wieder mit weiten Bällen nach vorne – aber die wieder einmal felsenfest stehende SVW-Defensivabteilung ließ in der ersten Halbzeit so gut wie nichts Erwähnenswertes zu. Der Auftakt des zweiten Durchgangs verlief dann ähnlich wie jener des ersten – nämlich mit einem frühen Waidhofener Treffer: Diesmal glänzte Preschl als Vorlagengeber, Kugler erledigte eiskalt den Rest (47.). „Ich stand halt da, wo ein Stürmer stehen muss“, so der 32-Jährige augenzwinkernd nach seinem bereits fünften Saisontreffer. Nach Preschls zweitem Streich an diesem Nachmittag (63.) war das Match endgültig zugunsten der Paartaler gelaufen. Julian Nefzger schaffte zwar noch das Ehrentor der Platzherren (73.), aber nur neun Minuten später stellte Lukas Resner wieder den alten Abstand her. Der SVW bleibt damit das Team der Stunde in der Kreisklasse Aichach, mit nun zwölf Zählern aus fünf Partien führt er das Zwischenklassement weiterhin an. „Ja, wir sind nach unserem Aufstieg richtig gut in der neuen Liga angekommen“, bestätigt Kugler: „Und natürlich blicken wir momentan sehr gerne auf die Tabelle. Andererseits wissen wir auch, dass diese nach erst fünf Spieltagen noch relativ wenig Aussagekraft besitzt.“

SZ

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