Am Ende war es keine wirklich große Überraschung: Der einzige Kreisligist im Teilnehmerfeld, der SV Klingsmoos, hat die 73. Auflage des Donaumoos-Wanderpokals in Wagenhofen gewonnen. In einem spannenden Finale setzten sich die Klingsmooser mit 3:2 gegen den Titelverteidiger und Gastgeber durch.
Ein eher gefasster Turniersieger
Die großen Jubelstürme, wie man sie normalerweise nach einem solchen Finalsieg kennt, blieben am Sonntagabend aber aus. Die Klingsmooser Mannschaft freute sich eher gefasst, was bestimmt auch damit zu tun hatte, dass es beim SVK während des Wanderpokal-Wochenendes einen Trauerfall gegeben hatte. „Wir sind alle recht eng miteinander im Verein“, erzählte Co-Spielertrainer und Doppeltorschütze im Finale, Benedikt Vollnhals. „Beim einen oder anderen Spieler war das bestimmt im Hinterkopf.“ Der SVK war also diesmal eher ein stiller, andächtiger Sieger.
Rein sportlich mag das auch damit zu tun haben, dass der Turniersieg keine ganz große Überraschung war. Schließlich war die Mannschaft um Spielertrainer Johannes Kranner als einziger Kreisligist im Teilnehmerfeld und damit qua Ligazugehörigkeit als Favorit gestartet. Allerdings auch mit einem zusätzlichen Spiel auf dem Buckel. „Wir hatten ja das Los, dass wir schon am Freitag ran mussten und deshalb in den Folgetagen noch etwas schwere Beine hatten“, so Vollnhals. Er sei trotzdem froh, dass die Mannschaft das Turnier „so durchgezogen hat“. Man habe es vor allem als Teil der Vorbereitung angesehen. „Und über weite Strecken sah das schon ganz gut aus“, so der Stürmer weiter.
Gute Stimmung dank des Gastgebers
Wie wichtig vor allem ein begeisternder Gastgeber für die Atmosphäre bei einem Turnier ist, weiß man ja nicht erst seit der deutschen Nationalmannschaft bei der zurückliegenden Europameisterschaft. In diesem Sinne erfüllte auch der SV Wagenhofen am vergangenen Wochenende seine Aufgabe. Im Vorjahr hatte er ja erstmals in der Geschichte des Donaumoos-Wanderpokals diesen immer noch prestigeträchtigen Wettbewerb gewonnen. Und er war offenbar auf den Geschmack gekommen, schnupperte auch diesmal bis kurz vor Abpfiff des Endspiels am Titel, was bei Abteilungsleiter und Co-Trainer Julian Schweizer gemischte Gefühle auslöste: „Einerseits können wir froh sein, dass uns Klingsmoos im Spiel gelassen und nicht schon mit dem 3:0 alles entschieden hat“, so Schweizer. Andererseits habe es am Ende ja noch die große Ausgleichschance gegeben. Dass der SVW diese nicht mehr nutzte, sei ärgerlich. Alles in allem könne man dem Team nach einer Niederlage gegen eine zwei Ligen höher spielende Mannschaft aber sowieso nichts vorwerfen. „In den Runden zuvor haben wir außerdem zwei ambitionierte Kreisklassisten jeweils zu Null besiegt“, so Schweizer, der deshalb mit Blick auf das gesamte Wochenende hochzufrieden war. Um noch einmal den Vergleich mit der deutschen Mannschaft herzunehmen: Der SVW war so etwas wie der Sieger vieler Herzen.
Zwei enge Halbfinalspiele
Große Emotionen hatte es übrigens auch schon in den Halbfinalspielen gegeben, die heuer erstmals schon am Samstagabend ausgetragen wurden. Etwa als sich der spätere Turniersieger erst im Elfmeterschießen gegen die DJK Langenmosen durchsetzte. Darauf wäre es womöglich auch beim vorherigen Duell des SV Wagenhofen mit dem BSV Berg im Gau hinausgelaufen – hätte nicht Sebastian Neff in der Nachspielzeit zum erlösenden 1:0 abgestaubt. Andere Teams, die sich durchaus Hoffnungen gemacht hatten, die TSG Untermaxfeld oder der SV Karlshuld etwa, waren da schon ausgeschieden. Immerhin blieb dem SVK der Turniersieg bei den Reserven – durch ein knappes 1:0 gegen die SG Klingsmoos/Pöttmes.
Positives Gesamtfazit
Was ebenso bleibt: Die Tatsache, dass der Donaumoos-Wanderpokal immer noch viel Spaß machen kann – trotz Hitze und nicht durchgehend hohem Niveau bei den Begegnungen. „Vom gesamten Drumherum und der Zuschauerresonanz ziehen wir aber ein absolut positives Fazit“, so Julian Schweizer.
DK
• Das Turnier um den Donaumoos-Wanderpokal
Die Ergebnisse
Erste Mannschaften
• Achtelfinale: SV Klingsmoos – SV Ludwigsmoos 7:0; SV Karlshuld – SV Sinning 2:0
• Viertelfinale: TSG Untermaxfeld – SV Wagenhofen 0:4; SV Grasheim – BSV Berg im Gau 0:2; DJK Langenmosen – FC Zell/Bruck 1:0; SV Klingsmoos - SV Karlshuld 3:1
• Halbfinale: SV Wagenhofen - BSV Berg im Gau 1:0; DJK Langenmosen - SV Klingsmoos 2:4 nach Elfmeterschießen
• Platzierungsspiele: Spiel um Platz 9: SV Ludwigsmoos - TSG Untermaxfeld 0:7; Spiel um Platz 7: SV Grasheim - SV Sinning 1:3; Spiel um Platz 5: SV Karlshuld - FC Zell/Bruck 6:5 nach Elfmeterschießen; Spiel um Platz 3: BSV Berg im Gau - DJK Langenmosen 1:0
• Finale: SV Wagenhofen - SV Klingsmoos 2:3; Tore: 0:1 Benedikt Vollnhals (20.), 0:2 Benedikt Vollnhals (23.), 1:2 Konstantin Pallmann (30.+5, Foulelfmeter), 1:3 Marcel Girbinger (31.), 2:3 Sebastian Neff (42.)
Reserven
• Gruppe A: SG Klingsmoos/Pöttmes II – BSV Berg im Gau II 3:4; BSV Berg im Gau II – TSG Untermaxfeld II 1:2; TSG Untermaxfeld II – SG Klingsmoos/Pöttmes II 0:2
• Gruppe B: SV Karlshuld II – DJK Langenmosen II 7:0; SV Wagenhofen II – SV Karlshuld II 1:6; DJK Langenmosen II – SV Wagenhofen II 1:1
• Finale: SG Klingsmoos/Pöttmes II - SV Karlshuld II 0:1; Tor: 0:1 Justin Kraus (35.)
DK
Artikel kommentieren