Der ganz große Schwung der Anfangsjahr e ist raus bei den Schrobenhausener Städtepartnerschaften – und doch gibt es immer wieder Einzelinitiativen, die die internationalen Bande, die größtenteils in der Ära Höllbauer/Eikam geknüpft wurden, am Leben erhalten. Im Herbst waren Künstler aus der Stadt in Thiers, sie zogen jetzt zufrieden Bilanz.
Mit bayerischen Schmankerln, bayerischem Bier, Leberkäse und Obatzda und vollgepacktem Auto mit Bildern im Gepäck wurden Petra und Dieter Bauer (kleines Foto) zu einer nur für Schrobenhausener Künstler organisierten Ausstellung in der Galerie Alpha erwartet, die in den 38 Ausstellungen davor bereits über 100 Künstlern aus verschiedenen Ländern eine Plattform geboten hatte. Als die Bilder hingen, ging’s ans Vergnügen und zu einem privaten Abendessen mit den Gastgebern.
Gezeigt wurden Arbeiten von Claudia Freitag-Mair, Petra und Dieter Bauer, Ulrike Halfmann und Dieter Wührl, sie ergaben ein harmonisches Gesamtbild. Es wurden verschiedene Arbeiten in Öl- und Acrylfarben sowie Mischtechniken und Handlettering gezeigt, was ein sehr breites Kunstspektrum umfasst. Zwischendurch war die lokale Presse da und verschaffte sich einen Überblick über die Ausstellung, stellte Fragen zu den Künstlern, Motiven und Techniken, die der Galerist geduldig beantwortete.
In Thiers, am Fluss Durolle gelegen, sind die Zeiten nach dem Rückzug der Messerschmiedekunst auch nicht einfacher geworden, es gibt wirtschaftliche Probleme, Leerstände in der Altstadt und entlang des Flusses. Alte Werkshallen werden zurzeit umgebaut und neuen Bestimmungen zugeführt.
Französisches Büfett
Gefeiert wurde dennoch ausgiebig, pünktlich zur Vernissage wurde ein umfangreiches, typisch französisches Büfett mit zahlreichen lokalen Spezialitäten angeliefert, Sekt, Weine – alles da. Über 30 Kunstinteressierte kamen, und mit einem freundlichen „Bonjour“ begrüßten sich die Gäste im landestypischen Stil. Mit staunenden und neugierigen Blicken wurden die einzelnen Werke unterschiedlicher Techniken betrachtet, und es bildeten sich schnell Gruppen um die Werke, die bestaunt wurden und über deren Machart und Ausdruck lebendig diskutiert wurde. Unterbrochen wurden die Gespräche nur durch die Eröffnungsansprache vom Galeristen Hugo Lycke, der am Ende seiner Rede das Büfett eröffnete. Danach wurde weiter intensiv vor den Werken gestikuliert und diskutiert. „Obwohl wir der französischen Sprache nicht mächtig sind, konnten wir uns sehr amüsant mit Gesten und anderen Sprachen verständigen“, erzählt Dieter Bauer im Nachhinein. „Manchmal musste ein Übersetzungsprogramm letzte Zweifel ausräumen.“
Französisches Savoir-vivre
Der typisch französische Charme und der Rahmen ergaben einen eindrucksvollen Abend und einen guten Beitrag zur Städtepartnerschaft. „Den sollte man unbedingt wiederholen“, findet Dieter Bauer. Danach ging es, erfüllt von den neuen Eindrücken und vom Kennenlernen neuer Menschen, beschwingt ins Hotel – und bald darauf auch schon wieder zurück in die Heimat. Sieht so aus, als wäre das nicht der letzte Beitrag der Künstler in Sachen Städtepartnerschaft gewesen.
SZ
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