Neuburg
Stadtmarketingchef greift zur Uniform

Schießübungen und Trainingspläne standen bei der Wehrübung für Michael Regnet auf dem Plan

24.06.2022 | Stand 22.09.2023, 21:57 Uhr

Wieder zurück am Schreibtisch: Hauptberuflich sieht sich Michael Regnet doch außerhalb der Bundeswehr. Foto: Gigler

Von Nicole Gigler

Neuburg – Michael Regnet, Geschäftsführer des Stadtmarketings Neuburg, hat sein Büro gegen die Bundeswehr getauscht. Zweieinhalb Wochen, vom 30. Mai bis 15. Juni, nahm er erstmals als Reservist an einer Wehrübung teil.

2019 setzte er sich das Ziel, Reservist zu werden – mit Erfolg. „Ich bin studierter Sportwissenschaftler und der Bedarf an meiner zivilen Qualifikation war da“, sagt Regnet. Ende Mai wurde er dann als „normaler Soldat eingeschleust“, wie er es im Gespräch mit unserer Zeitung nannte und vorläufig als Oberstleutnant eingestellt.

Die erste Zeit der Wehrübung sei voll mit administrativen Aufgaben und einer Untersuchung beim Arzt gewesen. „So wie es normalerweise auch ist, wenn man einen neuen Job anfängt“, erklärt er. Erst dann ging es ans Eingemachte. Ein Großteil der Wehrübung bestand aus Schießübungen. „Wir haben einen speziellen Umgang mit Handwaffen gelernt und auf Zielscheiben geschossen.“

Darüber hinaus hat er viel Zeit mit einem Sportoffizier verbracht, wegen seines Studiums der Sportwissenschaften. Dabei war er vor allem auf dem Flugplatz und dem dazugehörigen Fitnessstudio zu finden. „Dort habe ich gelernt, wie stark die Belastung der Piloten bei einem Flug ist“, sagt Regnet. Dabei müssten die Sportübungen besonders den Hals- und Nackenbereich der Piloten stärken. „Wenn der Helm eines Eurofighter-Piloten nur 500 Gramm schwerer ist und er auf ein G beschleunigt, dann sind es gleich neun Kilo mehr.“ Deswegen lernte er vom Sportoffizier unter anderem, wie man Trainingspläne für die Piloten erstellt.

Hauptberuflich sieht sich der 40-Jährige jedoch nicht bei der Bundeswehr – „dafür bin ich zu alt“, sagt Regnet. Dennoch will er nächstes Jahr eine Offiziersausbildung machen, die insgesamt circa drei Monate umfassen wird. Dann hofft er, weitere Reservedienstleistungen machen zu können.

Mit seiner Arbeit habe sich das ganze bisher gut vereinbaren lassen und auch alle weiteren Wehrübungen werden individuell vereinbar. „Ich bin ja nicht aus der Welt und kann auch am Abend nochmal schnell im Büro vorbeischauen“, sagt Regnet.

DK