Ein wahrlich nicht alltägliches Jubiläum konnte Inge Bauer aus Burgheim feiern. Sie wurde, im Rahmen der Cäcilienfeier des Kirchenchors, von Ortspfarrer Werner Dippel sowie der Chorleiterin Marion Böhm für ihre 70-jährige Tätigkeit geehrt.
„Die Liebe zur Musik wurde mir bereits in die Wiege gelegt.
Ich stamme sowohl mütterlicher- als auch väterlicherseits aus sehr musikalischen Familien“, erinnert sich Bauer. Bereits als junges Mädchen war sie mit einer resonanzreichen, klangvollen und melodischen Stimme gesegnet. Im Alter von 14 Jahren nahm sie ihr Vater mit zur Burgheimer Chorgemeinschaft, bei der er auch Gründungsmitglied war.
Damaliger Dirigent erkannte „verborgenen Schatz“
Er stellte seine Tochter dem damaligen Dirigenten Erwin Matzner vor, der erkannte als Vollblutmusiker sofort, dass in ihrer Stimme „ein Schatz verborgen liegt“. „Er hat mich einfach unter die alteingesessenen ,Stars‘ im Kirchenchor gestellt und mich machen lassen“, erinnert sich Bauer. Mit einem guten Musikgehör ausgestattet, gelang es ihr aber sehr schnell, Fuß zu fassen.
Bei Matzner erhielt Bauer jeden Sonntag nach der Messe zwei Stunden Gesangsunterricht. „Zur Hochzeit meiner Schwester durfte ich in der Kirche singen. Das ist mir bis heute unvergesslich geblieben“, beschreibt Bauer einen ihrer ersten Auftritte mit glänzenden Augen. Aber auch außerhalb der Kirchenmusik wurde man bald auf ihre markante Stimme aufmerksam.
Die hat Bauer dann gerne bei Theaterstücken auf der Burgheimer Bühne oder bei Singspielen zur Verfügung gestellt. In den nunmehr 70 Jahren Chormitgliedschaft hat sie mit fünf Dirigenten zusammengearbeitet. Pfarrer und Dekan Werner Dippel ist bereits der achte Geistliche, unter dem Inge Bauer singt.
Einmal sogar bei männlicher Tenorstimme ausgeholfen
„Ich bin froh und stolz, dass wir in Burgheim Kirchenchor und Orchester haben“, lobte Dippel neben Bauer den gesamten Klangkörper. Dem Geistlichen sind vor allem die würdige musikalische Gestaltung der Hochämter zu Ostern und Weihnachten wichtig.
Bauer versäumte nach ihren Angaben in all den Jahren „fast“ keine Probe. Auch Herausforderungen gegenüber zeigte sie sich immer offen. „Einmal musste ich als Sopranistin sogar bei der männlichen Tenorstimme aushelfen“, erinnert sie sich. Die Krönung des musikalischen Jahres ist für sie die Vorweihnachtszeit, ganz besonders aber die Pastoralmesse am heiligen Abend. Auf die Frage, wie lange sie noch singen möchte, antwortete sie: „Solange es mir Spaß macht und unser Herrgott mir die Gesundheit dazu schenkt.“
lfs
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