Hatzenhofen
Sommer-Serie: Klein, aber oho

Der Hatzenhofener Weiher hat einige Vorteile

25.08.2022 | Stand 22.09.2023, 6:26 Uhr
Vicky Müller-Toùssa

Larissa Golombek genießt das Liegen auf ihrer Luftmatratze. Fotos: Müller-Toùssa

Zwischen Hatzenhofen und den Donauauen befindet sich der Hatzenhofener Weiher, ein idyllischer Naturweiher. Infrastruktur ist praktisch keine vorhanden – das Erholungsgebiet hat andere Qualitäten, wie ein Besuch im Rahmen unserer Sommer-Serie zeigt.

Der Weiher ist in vier Bereichen unterteilt. Der Bereich um den Kiesberg, da tummeln sich gerne die Jugendlichen. Entlang der Straße befindet sich der lange Liegebereich mit einem von Einheimischen gebauten „Senioreneinstieg“ mit Geländer und Stufe. Am anderen Ende liegt die sogenannte Babybucht, wo es schön schattig ist und seicht reingeht. Und linker Hand der Babybucht befindet sich der wildbewachsene Anglerbereich.

Vor einigen Jahren sei das Baden hier nicht erlaubt gewesen, erzählen Martina Fürst (50) und ihr Mann Peter (54), die regelmäßig hier sind. „Aber das ist seit einiger Zeit wieder uneingeschränkt möglich“, erklären die zwei Rennertshofener. Man bekomme auch immer einen netten Schattenplatz. „Wir haben es nicht weit“, sagt Peter Fürst. „Oft verbinden wir den Besuch mit einer kleinen Radltour. Manchmal kommen wir auch zweimal am Tag hierher.“ Man fühle sich danach einfach wieder frisch, das sei doch gut für den Kopf, ergänzt seine Frau. Schade sei, dass hier und da ein paar „Hinterlassenschaften“ von Badegästen liegen blieben. Darum wären ein paar Mülleimer nicht schlecht. Aber sonst passe es hier so wie es ist – „einwandfrei“, finden die Peters. Schön sei auch, dass man hier immer dieselben Leute treffe, mit denen man dann ratschen könne.

Das bestätigen auch gleich zwei Rentnerinnen. „Wir kommen für eine halbe Stunde her, schwimmen, plaudern und dann geht es wieder nach Hause. Denn wir haben nicht so viel Zeit“, erklärt eine Steppergerin. In Burgheim sei es für sie beide zu überlaufen, so ihre Freundin aus Bertoldsheim. Sie würde sich wünschen, dass der Strandbereich etwas schöner wäre, sagt die Stepperger Rentnerin. Die Disteln und die Brennnesseln seien an den Einstiegen schon hinderlich. Die könne man doch abmähen, „damit nicht nur wir Älteren einen leichteren Zugang zum Weiher haben“. Überhaupt hätten die beiden Frauen gerne mehr Einstiege sowie etwas mehr Sand statt dem Kies. „Der tut doch weh an den Füßen.“

Zehn Meter weiter liegen die Freundinnen Marion Casalino-Hargesheim und Joanna Filla-Golombek zusammen mit deren Tochter Larissa (19 Jahre alt) und ihren Freunden Christian Fanta und Julia Hofmann in der Sonne. „Das ist unsere Oase“, frohlockt Casalino-Hargesheim. „Wir kennen uns schon seit 20 Jahren, wir kamen schon mit unseren Kindern, als sie noch kleiner waren, zum Hatzenhofener Weiher“, erzählt sie weiter. „Ich habe hier das Schwimmen gelernt“, erklärt Larissa Golombek. Jeden Tag seien Casalino-Hargesheim und Filla-Golombek gemeinsam hier. „Kennengelernt haben wir uns damals an der Babybucht, zogen weiter zum Kiesberg, als unsere Kinder größer wurden und jetzt liegen wir im Liegebereich um den Senioreneinstieg“, sagt Casalino-Hargesheim lachend und ergänzt: „Nun wären ein paar Bänke zum Sitzen nicht schlecht.“ Filla-Golombek erinnert sich, dass man früher vor dem Kiesberg noch liegen konnte, das sei nun nicht mehr möglich. „Vielleicht könnte man das wieder ermöglichen“, sagt sie. Gut finden sie und ihre Freundin, dass der Weiher nicht so überlaufen wie etwa der Burgheimer See sei, obwohl auch hierher Besucher von außerhalb – beispielsweise aus Eichstätt oder Donauwörth – kämen. „Ich mag es hier, weil die Natur so unberührt ist“, sagt Larissa Golombek. „Aber ich vermisse den Springbaum, der links neben der Babybucht stand.“ Von dort aus habe man sich mit einem Springseil in den Weiher schwingen können. Der Baum sei dann aber morsch gewesen und musste gefällt werden.

Ihren Kumpel Christian Fanta plagen derweil andere Sorgen. Fanta, der aus Neuburg herkommt, fände es gut, wenn man am Weiher eine 30er-Zone errichten könnte. „Manche sausen schon echt gefährlich nah und gefährlich schnell am Liegebereich vorbei. Da wäre eine Geschwindigkeitsbegrenzung schon gut“, findet er. „Gerade für die vielen Kinder ist es manchmal gefährlich.“

Schön findet Theresia Golombek, dass die Stepperger Fischerstecher vor dem Antoni-bergfest direkt am Einstieg der Babybucht trainieren. Hier seien überhaupt viele Einheimische, ergänzt Julia Hofmann. „Einfach sympathisch“, findet die junge Rennertshofenerin. „Wir kommen her, weil wir hier zusammen aufgewachsen sind. Wir sind hier groß geworden. Das ist unser Stammweiher, war er schon immer und wird er auch immer sein“, ist sich Larissa Golombek sicher.

DK