Klimaschutz: Stadt als gutes Beispiel
Schrobenhausener Stadtratsfraktion SPD/proSob stellt Antrag für konkrete Maßnahmen

13.04.2023 | Stand 16.09.2023, 23:39 Uhr

Beispiel Hohenwart: Dort wird gerade die Kinderkrippe in Holzbauweise errichtet. So hätte es die Schrobenhausener SPD/proSob-Fraktion auch gerne in der Stadt. Foto: Hofmann

Schrobenhausen – In Sachen Klimaschutz müsse endlich etwas geschehen in Schrobenhausen – das findet offensichtlich die Stadtratsfraktion von SPD und proSob. Ihr Fraktionssprecher Stefan Eikam (SPD) hat einen Antrag an Bürgermeister Harald Reisner (FW) gestellt, der konkrete Maßnahmen der Stadt vorsieht. Reisner möchte den Antrag in einer der nächsten Sitzungen beraten lassen.

Mit gutem Beispiel müsse die Stadt vorangehen, ist nach Eikams Worten offensichtlich die Intention des Antrages an den Stadtrat. Das Gremium habe Klimaschutzziele vorgegeben und diese Leitlinien müsse die Stadt „im Wege der Selbstverpflichtung“ auch einhalten, so Eikam in dem Antrag weiter.

Konkret wünscht sich die vierköpfige Gruppe, dass die Stadt eigene Gebäude ausschließlich in Holzbauweise errichten lasse. Natürlich nur, wenn weder das Baurecht noch die Nutzung des jeweiligen Gebäudes dem entgegenstehe. Sollten die Kosten der Holzbauweise die bei Massivbauweise um voraussichtlich 15 Prozent nicht überschreiten, sollte mit Holz als nachwachsendem Rohstoff gebaut werden. Konventionelles Bauen verbrauche einfach zu viel Energie und emittiere zu viel CO2.

Bei städtischen Neubauten solle auf Wärmedämmung, das Heizmedium und die Ausstattung mit Photovoltaik-Anlagen geachtet werden. Mindestens seien die Neubauten so herzustellen, dass für die „Warmwasserbereitung und Beheizung der Gebäude zumindest bilanziell keine zusätzliche Energie aufgewendet“ werden wie bei Nullenergiehäuser. Denn, so die Fraktion weiter, ein wesentlicher Beitrag zur Klimaerwärmung sei immer noch die Hausfeuerung.

Die Fraktion macht auch nicht Halt vor den Gebäuden, die der Stadt und der angeschlossenen Unternehmen gehören. Sie alle sollen nach den Buchstaben des Antrags bis spätestens 2033 vollständig mit Dachflächen-PV-Anlagen ausgestattet zu sein. „Die Eigenstromerzeugung ist im Bereich der Energieerzeugung wesentliches und zwingendes Mittel, um die bisherigen fossilen Energieträger zu ersetzen“, schreibt die Fraktion als Begründung.

SPD und proSob wollen darüber hinaus die Innenstadtsatzung ändern. Auf nicht denkmalgeschützten Gebäuden in der Altstadt sollen auf Dachflächen, Außenwänden und Balkonen, die straßenabgewandt seien oder von öffentlichen Verkehrsflächen nicht eingesehen werden können, PV-Anlagen zugelassen werden. Dem Stadtrat sei binnen drei Monaten ein Vorschlag zur Änderung der Satzung zu unterbreiten.

Auch das Fuhrparkmanagement der Stadthaben die Stadträte im Blick. Die Stadt solle in Zukunft ausschließlich emissionsneutrale Fahrzeuge beschaffen – also mit Strom oder Wasserstoff betriebene Wagen. Auch Fahrradmobilität sei durch E-Bikes oder Lasten-E-Bikes für die dienstliche Nutzung auf Kurzstrecken „für den Mobilitätsbedarf der Stadtverwaltung vorzusehen“. Die Mitarbeiter sollen zur Nutzung angehalten werden.

Mit einem Schmunzeln im Gesicht sagt Schrobenhausens Bürgermeister Harald Reisner auf Anfrage dazu: „Ein schöner Antrag“. Er werde innerhalb von drei Monaten dem Stadtrat zur Abstimmung gestellt. In der Aprilsitzung werde das wohl nicht klappen – die Tagesordnung beinhalte bereits 22 Beratungspunkte. Auch die Mai-Sitzung sei bereits so voll, dass Reisner überlegt, im Mai eventuell zwei Sitzungen des Gesamtgremiums einzuberufen.

SZ